EM 2024: Bericht eines Freiwilligen vom Einsatz in Düsseldorf

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EM 2024: Bericht eines Freiwilligen vom Einsatz in Düsseldorf

Die Fußball-Europameisterschaft 2024 rückt näher und die Vorbereitungen sind in vollem Gange. Im Rahmen der Vorbereitung auf das große Turnier meldet sich ein freiwilliger Helfer aus Düsseldorf zu Wort, der über seine Erfahrungen während des Einsatzes berichtet. In seinem Bericht gibt er Einblicke in die Hintergrundarbeit, die notwendig ist, um ein solches Großereignis erfolgreich durchführen zu können. Der freiwillige Helfer schildert seine Erlebnisse und Erfahrungen während des Einsatzes in Düsseldorf, von der Vorbereitung der Spielstätten bis hin zur Betreuung der Teams und Offiziellen. Sein Bericht bietet einen einzigartigen Blick hinter die Kulissen der EM 2024.

EM-Bericht eines Freiwilligen vom Einsatz in Düsseldorf

Als Kind der späten 1990er kann ich mich an keine Zeit vor dem vereinten Europa erinnern. Auch kenne ich keine andere Währung als den Euro und mit der D-Mark mache ich nur Bekanntschaften, wenn meine Eltern und Großeltern in sie umrechnen, um mir einen überzogenen Preis vor Augen zu halten. Dementsprechend sind meine Erinnerungen an die Heim-Weltmeisterschaft 2006 auch eher verschwommen.

Erzählungen anderer sind aber dafür auch nach bald 20 Jahren noch voller Freude. Als also die Uefa vor etwa einem Jahr Volunteers für die Europameisterschaft 2024 suchte, bewarb ich mich, durchlief den sich mehrere Monate ziehenden Bewerbungsprozess inklusive Interview und war Mitte Mai stolze Besitzerin meiner Akkreditierung.

Die grüne Kleidung und meine Host City Düsseldorf

Die grüne Kleidung und meine Host City Düsseldorf

Anfang Juni wurde ich ausgestattet mit der von Adidas eigens entworfenen, sehr grünen Kleidung. Meine Host City war Düsseldorf und versprach mit drei Gruppen- und zwei K.o.-Spielen auch eine fußballerische Attraktivität.

Mbappé-Verletzung und Elfmeterschießen nur eine Randnotiz. Über Attraktivität lässt sich bekanntlich streiten und auch ich muss sagen: Wenn man mich in 20 Jahren nach meinen Erinnerungen an die Europameisterschaft fragt, werde ich vermutlich nicht Kylian Mbappés Nasenbeinbruch nennen, den er sich im ersten Gruppenspiel in Düsseldorf zugezogen hat.

Die Aufgaben der Volunteers

Die Aufgaben der Volunteers

Vermutlich werde ich auch nicht vom nervenzerreißenden Elfmeterschießen im Viertelfinale sprechen, das England mit 5:3 gegen die Schweiz gewann. Insgesamt hat die Uefa 16.000 freiwillige gesucht, die in den Ausrichterstädten an Spieltagen ehrenamtlich helfen. Die Aufgaben sind vielfältig: Wegweiser, Ticketkontrolleur, Doping-Tester, Betreuer von VIP-Gästen und vieles, vieles mehr.

Eine Bezahlung gibt es nicht. Dafür andere Benefits wie eine kostenfreie Mahlzeit pro Arbeitstag, ein Nahverkehrsticket oder die Arbeitsuniform.

Die Symbiose zwischen Freiwilligen und Fans

Die Symbiose zwischen Freiwilligen und Fans

Worüber werde ich also sprechen? Über zwei Sachen. Erstens: die anderen Volunteers. Schon am ersten Spieltag haben wir uns gegenseitig in der ganzen Stadt und auch weit außerhalb des Stadtgebiets erkannt. Und eine Uniform – mag sie auch noch so grün, groß oder klein sein – verbindet.

Niemals musste ich die Fahrt zum oder vom Stadion weg allein machen, keine Sicherheitskontrolle allein durchlaufen oder auch nur bei einem einzigen Getränk oder einer Mahlzeit allein sein. Man fand sich durch die Kleidung, aber verbunden war man durch die gemeinsame Begeisterung.

Die zweite Sache also, die Begeisterung, war allerdings nicht geprägt von der Idee, kostenlos für die Uefa zu arbeiten, die mit dem Turnier einen Gewinn von über einer Milliarde Euro erwartet. Auch war es nicht die Begeisterung für Lunchpakete, kleine Spieltagsgeschenke oder das kostenlose Nahverkehrsticket, die uns regelmäßig trotz langer Anfahrtszeiten zum Stadion lockte.

Und, es tut mir leid, lieber Fußball, auch du warst bei den meisten von uns nicht die Begeisterung, die die Zeit für uns so besonders machte. Es waren die Fans, die mit uns an diesem Turnier teilnahmen.

Die Begeisterung der Fans

Die Begeisterung, sich und sein Land als guten Gastgeber präsentieren zu dürfen, einen Beitrag zu leisten und jedem Angereisten das Gefühl eines Heimspiels zu geben. Nicht ohne Grund war das Motto der Stadt Düsseldorf „Everybody’s Heimspiel“.

Jede Schicht versetzte uns in einen Rausch, bei dem Starkregen und Hitze weggetanzt, weggesungen und weggelächelt wurden. Die Fans trieben uns an und wir die Fans. Es war eine Symbiose, die man erlebt haben muss.

Wenn man mich also in 20 Jahren nach meinen Erinnerungen an diese Europameisterschaft fragt, dann werde ich wohl sagen: Es ging weder um Politik, noch um Fußball. Der Fußball hat uns lediglich unsere Gemeinsamkeiten, Nähe und Stärke exemplarisch aufgezeigt. Und vielleicht braucht es manchmal diese kleinen Gemeinsamkeiten, die uns an die Schönheit des großen Ganzen erinnern.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Das sind die schönsten Fan-Bilder der Heim-EM

Martin Schmid

Mein Name ist Martin und ich bin Redakteur der Webseite Haren Suche. Als Journalist für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Aufgabe, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für die Fakten und einem scharfen Auge für Details, arbeite ich daran, unseren Lesern stets aktuelle und verlässliche Informationen zu liefern. Meine Berichterstattung ist geprägt von Genauigkeit und Neutralität, um sicherzustellen, dass unsere Leser stets informiert sind.

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