Wal- und Delfinbeobachtungen in Nordsee und Ostsee

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Wal- und Delfinbeobachtungen in Nordsee und Ostsee

In den Gewässern der Nordsee und der Ostsee konnten in den letzten Jahren eine zunehmende Anzahl von Wal- und Delfinbeobachtungen verzeichnet werden. Dieser Trend hat zu großer Freude bei den Naturforschern und Umweltschützern ausgelöst, da er auf eine Verbesserung der Wasserqualität und eine Zunahme der Biodiversität in den europäischen Meeren hindeutet. Im Rahmen dieser Entwicklung werden die Beobachtungen von Walen und Delfinen als wichtiger Indikator für den Zustand der Meere angesehen. Wir berichten über die aktuellen Entwicklungen und Ergebnisse dieser Beobachtungen und untersuchen die Gründe für den Anstieg dieser marinen Säugetiere in den europäischen Meeren.

Merkwürdige Sichtungen in der Nord- und Ostsee: Delfine und Wale auf der Suche nach Nahrung

Delfine in der Kieler Förde oder Pottwale vor der ostfriesischen Küste – diese Sichtungen sind eher die Ausnahme. Denn in der deutschen Nord- und Ostsee ist der Schweinswal der einzige heimische Wal.

Schweinswale und Delfine: Heimische Walarten in den deutschen Gewässern

Schweinswale und Delfine: Heimische Walarten in den deutschen Gewässern

Der Gewöhnliche Schweinswal gehört wie der Pottwal und die Delfine zur Familie der Zahnwale und ist durchschnittlich 160 Zentimeter lang. Die Tiere sind 40 bis 70 Kilogramm schwer, im Winter können sie sich sogar bis zu 90 Kilogramm Körpergewicht anfuttern. Sie ernähren sich fast ausschließlich von Fischen, die sie am Meeresgrund suchen.

Typisch für den Schweinswal sind die dreieckige Flossen in der Mitte des Rückens und der schwarze Strich zwischen Mundwinkel und Flossenanfang. Rücken und Flossen sind grau, der Bauch ist hellgrau-weiß. In der Regel liegt ihre Lebenserwartung bei 25 Jahren, laut BUND gibt es aber eine frühe Sterblichkeit in der Nordsee. Die Tiere werden durchschnittlich nur 5,7 Jahre alt.

Wal- und Delfinbeobachtungen in der Nord- und Ostsee: Einzigartige Erfahrungen an den deutschen Küsten

Wal- und Delfinbeobachtungen in der Nord- und Ostsee: Einzigartige Erfahrungen an den deutschen Küsten

Der Schweinswal kommt hauptsächlich in kalten Küstengewässern des Atlantiks, des Pazifiks, der Nord- und Ostsee vor. Im Jahr 2022 wurde die Zahl der Schweinswale in der gesamten Nordsee auf 339.000 geschätzt, sie konzentrieren sich in Hotspots in flachen bis mitteltiefen Gewässern bis zu 200 Metern Tiefe.

„In Deutschland kann man Schweinswale mit etwas Glück sogar vom Ufer aus vor Sylt, Fehmarn, Wilhelmshaven, und ganz selten auch in den Flussmündungen der Elbe, Weser und Jade sehen“, weiß Meeresbiologin Tamara Narganes Homfeldt von der Organisation Whale and Dolphin Conservation WDC, die sich für den Schutz der Tiere einsetzt.

Im Borkum-Riffgrund sollen im Frühjahr ebenfalls Schweinswale vorkommen. „Es kann sich immer lohnen am und auf dem Meer nach Rückenflossen Ausschau zu halten, denn man weiß nie, wann man das Glück hat.“

Im Gegensatz zu Delfinen sind Schweinswale jedoch eine scheue Tierart. Sie machen nur selten große Bogensprünge und vermeiden es, sich Schiffen zu nähern. Typische „Whale Watching“-Touren, wie man sie aus anderen Ländern kennt, gibt es daher in Deutschland nicht.

An der niedersächsischen Küste haben Naturinteressierte zwischen März und Mai die beste Gelegenheit für eine Wal-Entdeckung, Ausflügler brauchen jedoch Glück und viel Geduld, um die kleinen Meeressäuger zu sehen.

Regelmäßige Schiffsfahrten gibt es während der alljährlich stattfindenden Schweinswal-Tage in Wilhelmshaven, die in diesem Jahr von Ende April bis Anfang Mai bereits zum achten Mal stattfanden.

Seltene Begegnungen mit anderen Walarten

Gelegentlich werden vor den deutschen Küsten auch Große Tümmler und Zwergwale gesichtet, die aber nur vorbeiziehen und daher nicht als „heimisch“ gelten.

„In der Tat kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Sichtungen von Großen Tümmlern in der Ostsee“, weiß Tamara Narganes Homfeldt. „Dabei handelte es sich meist um Einzelgänger, die einen Abstecher in die Ostsee gemacht haben.“

Die Ostsee ist aber kein langfristig geeigneter Lebensraum für Große Tümmler, da sie den geringen Salzgehalt nicht gewohnt sind. Daher wird es sich der Expertin zufolge wahrscheinlich auch zukünftig nur um gelegentliche Besuche der Delfine handeln.

Wer einen Delfin in der Ostsee erspäht, sollte sich in jedem Fall respektvoll verhalten. „Es sind Wildtiere und daher sollte man sich ihnen nicht absichtlich nähern, da das viel Stress aber auch Verletzungsgefahr für beide Parteien bedeuten kann“, betont die Meeresbiologin. „Und man sollte sie bitte keineswegs füttern, denn sie können sehr gut auf sich alleine aufpassen.“

Andere Walarten in deutschen Gewässern

Darüber hinaus gibt es seltene Begegnungen mit anderen Walarten als dem heimischen Schweinswal. „Vereinzelt sind Sichtungen von Buckelwalen und Finnwalen bekannt und sogar der in der Arktis lebende Belugawal hat sich mal in deutsche Gewässer verirrt“, weiß Tamara Narganes Homfeldt.

Wa­rum größere Wale und Delfine in die Ostsee schwimmen, ist nicht genau geklärt. Forscher sehen es als sehr wahrscheinlich an, dass sie reichhaltigen Nahrungsströmen folgen. Viele Bartenwalarten verbringen den Sommer im Norden und den Winter im Süden und scheinen sich gelegentlich bei ihren Wanderungen zu verirren. Dies endet im schlimmsten Fall mit tödlichen Strandungen.

„Es sind 19 verschiedene Wal- und Delfinarten an deutschen Küsten gestrandet, darunter auch der normalerweise in tieferen Gewässern vorkommende Pottwal“, weiß Tamara Narganes Homfeldt.

Wale und Delfine folgen meistens ihrer Beute, also sind sie dort wo auch ihre Beute ist.

Schutz der Wale und Delfine

„Mit dem Klimawandel ändert sich die Wassertemperatur und auch das Ökosystem, deswegen werden einige Fischarten woanders hin wandern und Wale und Delfine werden ihnen folgen oder sich an neue Beutearten gewöhnen müssen.“

Darüber hinaus sind die Tiere heutzutage immer mehr Gefahren ausgesetzt. Die Wassertemperaturen steigen, die Meere werden überfischt und Konstruktionen wie Windkraftanlagen auf dem Meer können Wale und Delfine zusätzlich stressen. Die Meeresbiologin betont: „Daher ist es so wichtig, die Wale und Delfine sowie ihren Lebensraum zu schützen.“

Andreas Bauer

Ich bin Andreas, ein Experte für die Seite Haren Suche, einer nationalen Zeitung für aktuelle Ereignisse. Mit strenger Objektivität liefere ich Ihnen die neuesten Nachrichten aus erster Hand. Bleiben Sie informiert und auf dem neuesten Stand mit meinen fundierten Analysen und Berichten. Vertrauen Sie auf meine Expertise und lassen Sie sich von meinen fundierten Einschätzungen inspirieren.

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