Umfrage: Viele Juden in der EU verbergen ihre Identität aus Angst

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Umfrage: Viele Juden in der EU verbergen ihre Identität aus Angst

Eine aktuelle Umfrage hat ein besorgniserregendes Bild enthüllt: Viele Juden in der Europäischen Union fühlen sich gezwungen, ihre jüdische Identität zu verbergen, um Angriffe und Diskriminierung zu vermeiden. Laut der Studie gaben mehr als die Hälfte der befragten Juden an, dass sie ihre jüdische Herkunft nicht offen zeigen, weil sie Angst vor Antisemitismus haben. Diese Zahl ist alarmierend hoch und wirft ein Schlaglicht auf die gesellschaftliche Realität, in der sich viele Juden in der EU befinden. Die Ergebnisse dieser Umfrage machen deutlich, dass es dringend notwendig ist, mehr gegen Antisemitismus zu tun, um ein sicheres und tolerantes Umfeld für alle Bürger zu schaffen.

EUUmfrage: Viele Juden verbergen ihre Identität aus Angst vor Antisemitismus

Viele Juden in der EU verbergen laut einer Umfrage ihre Identität aus Sorge um ihre Sicherheit. Jeder dritte Befragte meide gar jüdische Veranstaltungen oder Orte, weil er sich nicht sicher fühle, geht aus der Studie der EU-Agentur für Grundrechte (FRA) in Wien hervor.

Insgesamt seien 80 Prozent der befragten Jüdinnen und Juden der Meinung, dass der Antisemitismus in ihrem Land in den vergangenen fünf Jahren zugenommen habe. Eine wesentliche Rolle spielten dabei Hass-Kommentare im Internet.

37 Prozent der Befragten hätten angegeben, wegen ihrer jüdischen Identität meist auf Straßen, in Parks oder Geschäften belästigt worden zu sein. Die Umfrage unter rund 8.000 Juden in 13 Staaten der EU wurde im ersten Halbjahr 2023 durchgeführt, also noch vor dem Massaker von Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober 2023 in Israel und dem folgenden Gaza-Krieg.

Antisemitismus in Europa: Viele Juden fühlen sich nicht sicher und verbergen ihre Identität

Antisemitismus in Europa: Viele Juden fühlen sich nicht sicher und verbergen ihre Identität

Im Vergleich zu zwei vorhergehenden Umfragen zum selben Thema in den Jahren 2013 und 2018 zeige sich, dass weiterhin sehr viele Juden und Jüdinnen den Antisemitismus im Internet und im wahren Leben zu spüren bekämen, hieß es.

Sprungafter Anstieg von Antisemitismus seit dem 7. Oktober

FRA-Direktorin Sirpa Rautio sagte: „Europa erlebt eine Welle des Antisemitismus, die teilweise durch den Konflikt im Nahen Osten angeheizt wird“. Es gelte, in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft die Botschaft der Toleranz zu verbreiten und die Achtung der Grundrechte zu gewährleisten.

Seit dem Gaza-Krieg sei die Zahl der antijüdischen Vorfälle noch einmal gestiegen. „Manche Organisationen melden einen Anstieg von über 400 Prozent“, teilte die FRA unter Berufung auf Recherchen in jüngster Zeit mit.

In Deutschland weicht die Situation nicht vom negativen Trend ab. 80 Prozent der Befragten verzichteten zumindest fallweise auf das Tragen jüdischer Symbole in der Öffentlichkeit, geht aus der Befragung hervor. Neun Prozent sagten, dass sie in den vergangenen fünf Jahren angegriffen worden seien - dies sei eine der höchsten Raten in der Umfrage.

51 Prozent hätten wegen des Antisemitismus mit dem Gedanken gespielt, aus Deutschland auszuwandern. Auch dies sei ein vergleichsweise hoher Anteil. Insgesamt leben in der Bundesrepublik etwa 171.000 Jüdinnen und Juden.

Die Grundrechte-Agentur forderte, die teilweise vorhandenen Aktionspläne gegen Antisemitismus auch umzusetzen. Das gelte nicht zuletzt für die Bekämpfung der antijüdischen Kommentare im Internet. Um den Betroffenen die Angst zu nehmen, sei es nötig, mehr in den Schutz der jüdischen Bürger zu investieren.

Jürgen Schneider

Als Experte für die Seite Haren Suche schreibe ich regelmäßig Artikel für die Nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Mein Name ist Jürgen und ich liefere stets die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine jahrelange Erfahrung im Journalismus ermöglicht es mir, fundierte und gut recherchierte Inhalte zu präsentieren, die Leserinnen und Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner Leidenschaft für die Wahrheit und einem Blick für die Details strebe ich danach, die Leserschaft stets bestmöglich zu informieren.

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