Grüne-Kanzlerkandidatur: Habeck unterstützt Baerbock noch im Wahlkampf

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Grüne-Kanzlerkandidatur: Habeck unterstützt Baerbock noch im Wahlkampf

In einer überraschenden Wendung im Wahlkampf der Grünen hat der Parteivorsitzende, Robert Habeck, seine Unterstützung für die Kanzlerkandidatur von Annalena Baerbock erklärt. Dieser Schachzug kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Partei noch immer auf der Suche nach einem geeigneten Kandidaten für das Bundeskanzleramt ist. Durch diese öffentliche Bekundung von Habeck wird die Wahlkampfkampagne der Grünen nun möglicherweise eine neue Dynamik erhalten. Es bleibt abzuwarten, wie diese Entscheidung auf die Wähler und die politische Landschaft Deutschlands auswirken wird.

Habeck schreibt sich ins Gespräch: Grüner Minister macht Kanzlerambitionen explizit

Das Bewerbungsschreiben liegt schon vor. Kaum hatte sich die Regierungsspitze auf den Haushaltsentwurf für 2025 geeinigt, verschickte Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck am Freitag einen Brief an seine grünen Parteikolleginnen und -kollegen im Bundestag.

In dem neunseitigen Schreiben preist Habeck seinen eigenen Beitrag zum Gelingen der Haushaltseinigung, lobt das Ergebnis der schwierigen Verhandlungen, beschreibt den eigenen politischen Weitblick in einer Zeit großer Unruhe in der Welt und, nicht zuletzt, hebt die Erfolge der angeschlagenen Ampel-Koalition hervor.

Kurzum, Habeck sendet die Botschaft an die eigene Fraktion: Seht her, ich bin der Fähigste, den ihr momentan habt. Der Brief liest sich wie eine Bewerbung um die Kanzlerkandidatur der Grünen, auch wenn Habeck seinen Führungsanspruch nicht explizit macht.

Klarheit auf grüner Seite: Habeck unterstützt Baerbock noch im Wahlkampf, während sie ihre Kanzlerkandidatur zurückzieht

Klarheit auf grüner Seite: Habeck unterstützt Baerbock noch im Wahlkampf, während sie ihre Kanzlerkandidatur zurückzieht

Habeck könnte das tun. Er hätte die Kanzlerkandidatur längst für sich beanspruchen können. Denn in der Tat hat er als Vizekanzler das wichtigste Amt bei den Grünen inne, er hat den Rückhalt in weiten Teilen seiner Partei – und gerade in einer Zeit, in der die Grünen nach der vergeigten Europawahl schlecht dastehen, wären klare Verhältnisse gut für die Partei.

Doch Habeck zögert noch. Zumindest parteiintern steht Habeck nichts mehr im Weg. Denn seine ernsthafteste potenzielle Konkurrentin im Rennen um die Kandidatur, Außenministerin Annalena Baerbock, hat am Mittwoch von den USA aus ihren Verzicht kundgetan.

Baerbock nutzte ein Interview im US-Sender CNN, um der Welt mitzuteilen, dass sie keine erneute Kanzlerkandidatur anstrebe. Die Außenministerin begründete das mit außenpolitischen Pflichten und veränderten Umständen in der Welt im Vergleich zur Bundestagswahl 2021.

Es ist ein geschickter Schachzug von Baerbock, ihrerseits frühzeitig für Klarheit zu sorgen. Sie vermeidet damit weitere Spekulationen um mögliche Ambitionen, umgeht einen für die Grünen belastenden Machtkampf mit Habeck – und nicht zuletzt kommt sie Habeck mit ihrer Entscheidung zuvor.

Der Ball liegt nun beim Vizekanzler. Dass er will, liegt auf der Hand. Ob er sich angesichts schlechter Umfragewerte für die Grünen auch traut, ist eine andere Frage. Die Grünen sollten sich schnell festlegen, einen Kanzlerkandidaten aufzustellen und selbstbewusst dazu stehen. Umfragewerte schwanken und bis zur Bundestagswahl ist noch viel Zeit.

Ein Selbstläufer für Habeck wird das natürlich nicht, allein schon wegen des teils heftigen Gegenwinds gegen die Grünen. Auch parteiintern hat Habeck Aufgaben vor sich, denn er ist deutlich schlechter in der Partei vernetzt als Baerbock und tut sich schwer damit, Realos wie Linke gleichermaßen hinter sich zu versammeln.

Habeck tut also gut daran, Baerbock im Wahlkampf die Beinfreiheit zu geben, die er für sich gerne beansprucht. Er wird sie noch brauchen.

Jürgen Schneider

Als Experte für die Seite Haren Suche schreibe ich regelmäßig Artikel für die Nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Mein Name ist Jürgen und ich liefere stets die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine jahrelange Erfahrung im Journalismus ermöglicht es mir, fundierte und gut recherchierte Inhalte zu präsentieren, die Leserinnen und Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner Leidenschaft für die Wahrheit und einem Blick für die Details strebe ich danach, die Leserschaft stets bestmöglich zu informieren.

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