Rhein-Kreis Neuss: Gewerkschaft NGG fordert Lohnerhöhung in der System-Gastronomie
Der Rhein-Kreis Neuss steht im Fokus einer aktuellen Forderung der Gewerkschaft NGG. Die NGG, eine der größten Gewerkschaften Deutschlands, setzt sich für die Rechte der Arbeitnehmer in der System-Gastronomie ein. Konkret fordert die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung für die Mitarbeiter in diesem Sektor. Die NGG begründet ihre Forderung mit der aktuellen Lohnentwicklung und der steigenden Lebenskosten in der Region. Die Gewerkschaft will damit erreichen, dass die Arbeitnehmer in der System-Gastronomie eine angemessene Vergütung für ihre Arbeit erhalten. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Forderung der NGG Gehör findet und wie die Arbeitgeber in der Region reagieren werden.
RheinKreis Neuss: Gewerkschaft NGG fordert Lohnerhöhung in der SystemGastronomie
Ball und Burger – beides gehört für viele Fußballfans im Rhein-Kreis Neuss genauso zur Europameisterschaft wie Trillerpfeife und Schiedsrichter. Schnellrestaurants wie McDonald's, Burger King & Co. haben jetzt Hochkonjunktur. Zur Fußball-EM brummt das Fast-Food-Geschäft im Rhein-Kreis Neuss. Der Fußballhunger ist enorm – auf Tore genauso wie auf Burger, Pommes oder Pizza in der Halbzeit, sagt Claudia Hempel von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).
Rein rechnerisch gaben die Menschen im Rhein-Kreis im vergangenen Jahr rund 170,3 Millionen Euro fürs Essen in der Systemgastronomie aus – von Jung bis Alt im Schnitt 375 Euro pro Kopf. Das geht aus einer NGG-Umsatzberechnung hervor. Durch die Fußball-EM gehe der Fast-Food-Hunger aber noch einmal deutlich nach oben.
Das Spiel auf dem Platz dauere 90 Minuten. Für ein Fast-Food-Menü dagegen brauche kein Fan länger als eine Halbzeitpause, um es zu essen. In der Zeit verzehrt ein Fan fast den Stundenlohn einer Servicekraft, sagt Claudia Hempel. Denn der liege in der Systemgastronomie bei lediglich 12,61 Euro – und damit nur 20 Cent über dem gesetzlichen Mindestlohn.
Die Branche habe jetzt – nach Corona, vor allem aber auch nach der Inflation – einen enormen Nachholbedarf bei den Löhnen. Ein 'Big Mac'-Menü kostet schon knapp zwölf Euro. Wer also fürs Pizzabacken, Burgerbraten oder Geschirrabräumen in der Systemgastronomie an der untersten Lohnkante verdient, müsste fast eine Arbeitsstunde investieren, um selbst überhaupt satt zu werden, wenn er mal zu McDonald's geht, so Claudia Hempel.
Die Geschäftsführerin der NGG Krefeld-Neuss kritisiert die Löhne der Systemgastronomie – von McDonald's, Burger King und Kentucky Fried Chicken bis Pizza Hut, Starbucks und Nordsee: Was da verdient wird, bringt leider wenig 'Euro-Kalorien'. Der Verdienst in Fast-Food-Restaurants liegt oft im 'Light-Lohn-Spektrum'. Einige zahlen sogar nur den gesetzlichen Mindestlohn von 12,41 Euro pro Stunde. Sie rangieren damit an der untersten Lohnkante, die überhaupt erlaubt ist, so Hempel.
Die NGG will sich jetzt für einen gehörigen Lohn-Nachschlag für die Branche stark machen. Davon sollen dann auch die Beschäftigten der Systemgastronomie im Rhein-Kreis Neuss profitieren. Konkret geht es um einen Einstiegslohn von 15 Euro pro Stunde. Und wer schon Erfahrungen im Job hat, soll im Monat mit 500 Euro zusätzlich nach Hause gehen. Um diese Fixsumme müssen die Löhne angehoben werden, um in der Systemgastronomie aus der Niedriglohnfalle herauszukommen, sagt Claudia Hempel.
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