Homeoffice: Digitalen Stress vorbeugen und Balance schaffen - Tricks & Tipps

Index

Digitalisierung im Beruf: Wenn die Grenze zwischen Job und Privatleben verschwimmt

Die Pandemie hat die Digitalisierung im Beruf stark vorangetrieben. Homeoffice, Videokonferenzen und digitale Arbeitsplattformen sind jetzt Teil des täglichen Lebens vieler Arbeitnehmer. Doch diese Veränderungen bringen nicht nur Erleichterungen, sondern auch Stress und Belastungen mit sich.

Viele Menschen haben Schwierigkeiten, ihre Arbeit und ihr Privatleben voneinander abzugrenzen. Dies führt zu einer vermehrten Arbeitslast, Kontrollzwang und einem Verlust an Entscheidungsfreiheit. Laut einer Umfrage des Instituts für betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) der AOK Rheinland/Hamburg befassen sich 57 Prozent der Arbeitnehmer auch nach Feierabend noch mit Arbeitsinhalten.

Die sechs Hauptfaktoren für die Entstehung von Technostress

Die sechs Hauptfaktoren für die Entstehung von Technostress

Forscher des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik (FIT), der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Baua) und des Betriebswirtschaftlichen Forschungszentrums für Fragen der mittelständischen Wirtschaft (BFM) haben sechs Hauptfaktoren für die Entstehung von Technostress identifiziert:

Das Gefühl der konstanten Leistungsüberwachung und –bewertung: Durch die Digitalisierung ist es für Arbeitgeber leicht, Leistungsdaten einzelner Beschäftigter zu erheben und diese mit denen der Kollegen zu vergleichen.

Das Gefühl, eine gläserne Person zu sein: Durch den Einsatz digitaler Tools fühlen sich einige in ihrer Privatsphäre verletzt und befürchten permanent unter Beobachtung zu stehen.

Unterbrechung: Je häufiger Mails oder Nachrichten über Instant Messenger über das Display flimmern, desto häufiger werden Arbeitnehmer bei ihrer Arbeit unterbrochen.

Überflutung: Mehr und schneller eintreffende Informationen und das Gefühl schneller und mehr arbeiten zu müssen, kann überfordernd werden.

Unzuverlässigkeit: Technische Systeme laufen nicht immer stabil. Funktionieren sie nicht richtig, führt auch das zu Stress und zu dem Gefühl führen, die Tools seien nicht geeignet.

Verunsicherung: Zu häufig wechselnde Anwendungen und Tools lösen oft Verunsicherung aus.

Maßnahmen zur Reduzierung der digitalen Stressbelastung

Um die digitale Stressbelastung zu reduzieren, empfiehlt die Expertin für digitale Kommunikation und Zukunftsforscherin Anabel Ternès folgende Maßnahmen:

Feste Rituale etablieren: Stündlich eine kurze Pause einzulegen, statt am Schreibtisch von der Parkbank zu telefonieren, sich bewusst für ein paar Minuten zu bewegen, stets ohne Handy zu Mittag zu essen – all das sind Vorschläge für Rituale im Arbeitstag.

Kein Multitasking: Wer mehrere Dinge gleichzeitig tut, ist bei keiner Aufgabe zu 100 Prozent.

Körpereigene Apps nutzen: Mehr auf den eigenen Körper statt auf den Gesundheitstracker hören.

Push-Nachrichten ausstellen: Informiert zu sein, ist für viele ein Grundbedürfnis, das uns in die Lage versetzt schnell reagieren zu können.

Newsletter abbestellen: Wenn morgens bereits 46 Newsletter und Mails den Mail-Account füllen, fängt der Tag gleich unter Strom an.

Klare Offline-Ziele formulieren: Jenseits der beruflichen und privaten Online-Zeit helfen bewusst geplante analoge Beschäftigungen sich zu entstressen.

Verantwortung nicht abgeben: Gedanken wie dann kann mein Arbeitgeber ja mal überlegen, warum ich krank bin, zeugen von Resignation und davon, die Verantwortung für sich selbst längst abgegeben zu haben.

Sich räumlich abgrenzen: Wer im Wohnzimmer arbeitet, läuft schnell Gefahr, bei der Arbeit kein Ende zu finden. Beruf und Privates sind räumlich verknüpft. Darum empfiehlt es sich für bestimmte Tätigkeiten nicht nur im Kopf, sondern auch räumlich abzugrenzen.

Mit diesen Maßnahmen kann die digitale Stressbelastung reduziert werden und die Balance zwischen Job und Privatleben wiederhergestellt werden.

InfoBuchtipp

Anabel Ternès: Ferngesteuert?! - Hin zur digitalen Souveränität, ISBN: 978-3-662-62970-3, Preis: 19,99 €

Jochen Müller

Ich bin Jochen, Redakteur der Webseite Haren Suche, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität bringe ich meinen Lesern die neuesten Nachrichten. Meine Leidenschaft für präzise Berichterstattung spiegelt sich in meinen Artikeln wider, die auf Fakten basieren und einen neutralen Blick auf aktuelle Ereignisse bieten. Als Journalist strebe ich danach, meine Leser stets informiert zu halten und ihnen eine fundierte Perspektive auf das Geschehen zu bieten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up