Devid Striesow liest in Düsseldorf David Foster Wallace
Am 15. März 2023 wird der bekannte deutsche Schauspieler Devid Striesow in der Stadt Düsseldorf zu Gast sein, um ein besonderes Literaturereignis zu präsentieren. Im Rahmen der Veranstaltung Lesen im März wird Striesow ausgewählte Werke des amerikanischen Autors David Foster Wallace lesen und interpretieren. Der Abend verspricht ein einzigartiges Erlebnis zu werden, bei dem die Zuschauer die Gelegenheit haben, die Werke des preisgekrönten Autors in einer neuen und einzigartigen Weise zu erleben.
Devid Striesow liest David Foster Wallace im Dhaus Central
„Ich bin ein wenig erkältet, wahrscheinlich werde ich zwischendurch mal schniefen“, erklärte Devid Striesow dem Publikum im Dhaus Central. Der Schauspieler war im Rahmen des Asphalt-Festivals mit Texten eines Autors zu Gast, dessen Texte er bestens kennt: David Foster Wallace.
In einer Inszenierung von Thorsten Lensing stand Devid Striesow 2021 mit der Bühnenfassung des 1996 erschienenen Romans „Unendlicher Spaß“ auf der Asphalt-Bühne. Diesmal war es indes kein Stück, sondern eine Lesung, die ebenfalls von Thorsten Lensing eingerichtet wurde.
Das Leben und Schaffen von David Foster Wallace
David Foster Wallaces Leben und kreatives Schaffen waren geprägt von schweren Depressionen und Alkoholabhängigkeit. Seine Erfahrungen in Kliniken und das für den Mittleren Westen der USA typische Kleinstadtleben verarbeitete Foster Wallace vor allem in seinen letzten Lebensjahren in Essays und Kurzgeschichten.
Einige davon trug Devid Striesow vor. Darunter aus dem Band „Kurze Interviews mit fiesen Männern“ die Geschichte vom einarmigen Johnny, der das verkrüppelte Körperteil skrupellos dazu benutzt, ahnungslose Frauen abzuschleppen. Striesow schlüpfte in die Rolle des schlitzohrigen Casanovas.
Eine andere Geschichte nahm das Publikum mit in eine psychiatrische Klinik. Dort leidet eine Patientin an multiplen Phobien, mit denen sie allen auf die Nerven geht.
Foster Wallaces Kampf gegen die Depression
Foster Wallace litt bereits als Neunjähriger unter Depressionen. Die Erkrankung taucht immer wieder in seinen Geschichten auf. Darunter im Essay „Planet Trillaphon“. „Seine Erben haben es untersagt, dass dieser autobiografische Text jemals auf einer Bühne aufgeführt wird. Er darf nur gelesen werden“, erklärte Devid Striesow.
Der dann folgende Vortrag war so plastisch in den Beschreibungen eines Selbstmordversuchs, während im Wohnzimmer die Familie Weihnachten feierte, dass es keiner Theateraufführung mehr bedurfte.
Foster Wallaces Beschreibungen waren geprägt von genauen Beobachtungen, sei es auf einer Herrentoilette, die ebenso Teil seiner Geschichten wurde, wie das Durchleben einer klinischen Depression mit anschließender Behandlung durch eine so genannte Elektrokrampftherapie. Devid Striesow ließ dieses bedrückende Szenario besonders intensiv vor dem inneren Auge seines Publikums erstehen.
So talentiert Foster Wallace war, so gepeinigt war er durch seine psychische Erkrankung. Doch die von den Ärzten verordneten Medikamente hemmten die kreativen Prozesse seiner schriftstellerischen Tätigkeit. So entschied er, die Tabletten abzusetzen. Wenige Monate danach nahm sich David Foster Wallace das Leben.
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