Neue Psychiatrische Ambulanz eröffnet in Hückeswagen

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Neue Psychiatrische Ambulanz eröffnet in Hückeswagen

Die Stadt Hückeswagen hat einen wichtigen Meilenstein in der psychiatrischen Versorgung erreicht. Am 1. März 2023 wurde die neue Psychiatrische Ambulanz offiziell eröffnet. Diese Einrichtung bietet Patienten mit psychischen Erkrankungen eine umfassende und zeitnahe Betreuung an. Die neue Ambulanz wird von einem erfahrenen Team aus Fachärzten, Psychologen und Pflegekräften geleitet, die sich auf die Behandlung von Erwachsenen und Kindern spezialisiert haben. Durch die Eröffnung dieser Ambulanz wird die psychiatrische Versorgung in der Region Oberbergischer Kreis erheblich verbessert.

Neue Psychiatrische Ambulanz eröffnet in Hückeswagen

Depressionen, Ängste, Psychosen, Persönlichkeitsstörungen – die Liste von psychischen Erkrankungen ist lang. Betroffen sind immer mehr Menschen, etwa durch Erschöpfungsdepressionen, besser bekannt als Burn Out.

Davor sind auch die Menschen im oberbergischen Norden nicht gefeit, was die Ärzte am Kreiskrankenhaus in Gummersbach festgestellt haben. Sind doch viele Hückeswagener, Radevormwalder und Wipperfürther mit solchen Krankheitsbildern unter ihren Patienten.

Ein großer Bedarf an psychiatrischer Unterstützung

Ein großer Bedarf an psychiatrischer Unterstützung

„Der Bedarf ist da!“ Der Facharzt für Neurologie sowie Psychiatrie und Psychotherapie und Direktor der Klinik für Allgemein- und Gerontopsychiatrie am Kreiskrankenhaus Gummersbach, Gemy Kuriakose, ist der Ärztliche Leiter der psychiatrischen Institutsambulanz im ehemaligen „Wohnwerk“ an der Peterstraße, die im Februar eröffnet wurde.

„Seitdem kommen die Patienten zu uns“, hat er festgestellt. Für viele Betroffene aus den drei Nordkreis-Städten ist es eine Erleichterung, wenn sie nicht mehr zur Behandlung in die weiter entfernte Kreisstadt fahren müssen.

Die psychiatrische Institutsambulanz

Die psychiatrische Institutsambulanz ist von Montag bis Freitag, jeweils 8 bis 16 Uhr, geöffnet. Mindestens ein Arzt ist dann in der Ambulanz. Igor Prudkov ist täglich dort, Elmar Adler an drei Tagen.

Termine können auch außerhalb der offenen Sprechstunde vereinbart werden. Die Praxis ist unter Tel. 02192 9356990 zu erreichen.

Das Gebäude

Das Gebäude Peterstraße 4 nahe des Klingelnberg-Kreisverkehrs, in dem die psychiatrische Institutsambulanz untergebracht ist, war früher der Hückeswagener Bauhof. Im März 2009 eröffnete die Oberbergische Gesellschaft zur Hilfe psychisch Behinderte (OGB) mit dem „Wohnwerk“ ein Heim für Demenzkranke. Weil das aber nie schwarze Zahlen schrieb, wurde es zum Jahresende 2021 geschlossen.

In den oberen Etagen leben aktuell Flüchtlingsfamilien. Das haben auch die Hausärzte und Psychotherapeuten aus dem Nordkreis festgestellt, wie Bürgermeister Dietmar Persian auf Anfrage bestätigt.

Ein Konzept mit Zukunft

Die Oberbergische Gesellschaft zur Hilfe für psychisch behinderte (OGB), die seit mehr als 40 Jahren an der August-Lütgenau-Straße ein Heim für Alkohol- und Medikamentenabhängige betreibt, war vor zwei Jahren auf den Bürgermeister zugekommen. Die Geschäftsführung hatte ihm die Idee vorgestellt, im ehemaligen „Wohnwerk“ über das Kreiskrankenhaus eine psychiatrische Praxis einzurichten.

Auch die örtliche Ärzteschaft stand dem Vorschlag positiv gegenüber. „Ich begrüße das sehr, sorgt es doch bei vielen Menschen für eine deutliche Erleichterung“, betont Persian.

Wer kann in die Institutsambulanz kommen?

Beraten und behandelt werden alle Patienten über 18 Jahre mit psychischen Erkrankungen. „Das können etwa Angststörungen, Depressionen, Psychosen oder Demenzerscheinungen sein“, erläutert Kuriakose. Also alle, die auch von niedergelassenen Kollegen behandelt werden würden.

Am Anfang der ambulanten Behandlung steht ein ärztliches Gespräch, bei dem unter der Berücksichtigung der Vorgeschichte und Erkrankung des Patienten ein individuell geeigneter Behandlungsplan erarbeitet wird. In der Regel stehen anschließend psychotherapeutische Einzelgespräche an. Sollten sie erforderlich sein, werden auch Medikamente verabreicht.

„Unsere therapeutische Grundhaltung ist überwiegend tiefenpsychologisch unter Einbeziehung verhaltens- und gestalttherapeutischer sowie systemischer Ansätze“, heißt es in einem Infoflyer der Ambulanz. Selbstverständlich komme auch die Motivierende Gesprächsführung zum Einsatz.

Ziele und Erwartungen

„Unser Ursprungsgedanke war, den Nordkreis besser zu versorgen“, berichtet Bereichsleiter Carsten Hoffmann von der Pflegedirektion des Klinikums. Richtig Fahrt aufgenommen hätte das Konzept vor zwei Jahren, ein langer Gestaltungsprozess verhinderte letztlich aber eine frühere Eröffnung.

„Wir hätten dann im Herbst eröffnen können, wollten aber auf Herrn Kuriakose warten“, sagt Hoffmann. Der Ärztliche Leiter war zu Jahresbeginn ans Kreiskrankenhaus gekommen und hatte die Institutsambulanz „mit geerbt“, wie er es lächelnd ausdrückt.

Der Bedarf an der psychiatrischen Unterstützung ist so groß, dass die Kapazität schon jetzt kaum noch ausreicht. Gut ein Dutzend Patienten werden täglich an der Peterstraße behandelt, bis zu 20 könnten es sein. „Dazu benötigen wir aber genügend Fachkräfte“, betont Prudkov.

Das Klinikum Oberberg hat daher die Stelle für einen Facharzt für Allgemein- und Gerontopsychiatrie ausgeschrieben. Auch würde sich die Ambulanz gerne im Gebäude weiter vergrößern, dem Wachstum sind aber noch Grenzen gesetzt.

Die beiden oberen Etagen des ehemaligen OGB-Wohnheims für Demenzkranke hat nämlich die Stadt gemietet, wo sie Geflüchtete unterbringt. Persian lässt aber durchblicken, dass die Stadt den Mietvertrag beenden würde, wenn die OGB die Räumlichkeiten benötigen würde oder die Stadt die Asylsuchenden dort nicht mehr betreuen muss.

Martin Müller

Ich bin Martin, Redakteur bei der Website Haren Suche. Als Autor für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen liegt mein Fokus darauf, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Leidenschaft für Journalismus treibt mich an, fundierte und relevante Informationen für unsere Leser bereitzustellen. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion und Meinungsbildung zu leisten.

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