Düsseldorf: Die Neubauten im Malkastenpark sind fast vollendet
Die Stadt Düsseldorf kann sich bald über einen weiteren architektonischen Höhepunkt freuen. Die Neubauten im Malkastenpark, einem der beliebtesten Grünanlagen der Stadt, sind fast vollendet. Nach monatelanger Bauzeit sollen die neuen Gebäude bald ihre Türen öffnen. Die Erwartungen sind groß, denn die Neubauten versprechen eine bedeutende Aufwertung des Parks. Die Stadtverwaltung sowie die Architekten haben alles daran gesetzt, um ein modernes und nachhaltiges Projekt zu realisieren, das sich harmonisch in die bestehende Parklandschaft einfügt. In den kommenden Wochen sollen die ersten Einrichtungen eröffnet werden.
Der Malkastenpark erhält eine neue Gestalt: Die Realisierung des Malkastenforums
Die alten, maroden Aufbauten im Malkastenpark sind verschwunden. Sie waren ein Zankapfel. Die einen trauerten ihnen nach, die anderen waren froh, als sie verschwanden. Zeitweilig hing die Existenz des Malkastens an diesen Bauten, denn die Mitglieder waren völlig zerstritten.
Nun steht da eine mächtige, etwa 68 Meter lange Mauer, hinter der sich ein Neubaukomplex verbirgt. Etwas neumodisch sieht die Mauer mit ihrem hellen Schlämmputz über der Klinkerfassade aus. Sie ist Sinnbild dessen, was sich neuerdings „Malkastenforum nennt.
Stadt, Land und Gerda Henkel-Stiftung haben in einer beispielhaften Finanzaktion stolze 3,8 Millionen Euro an Fördermitteln gestemmt. Eine ungeheuer hohe Summe, auf dass Düsseldorfs ältester Künstlerverein nicht nur eine Vergangenheit, sondern auch eine Zukunft hat.
Ein Neubeginn für den Malkasten
2019 begann der Architekt Thomas Beucker, von dem etwa das Medienhaus am Zollhof stammt, mit den ersten Entwürfen für das, was damals noch Appendixbauten hieß. Die Neubauten sind nach der Corona-Pandemie, den immensen Verteuerungen im Baugewerbe und den Problemen mit dem Fensterbau endlich weitgehend fertiggestellt.
Extreme Auflagen für das Schmutzwasser unter der Pempelforter Straße, für Feuerwehr und Sicherheit mussten erfüllt werden. Das kostete Zeit und Geld. Die Arbeiten zogen sich über fünf Jahre hin.
Derzeit sind noch einige Handwerker mit dem recht grellen Licht, der Sanierung der alten Grenzmauer und den Bodenarbeiten beschäftigt.
Das Malkastenforum
Die Attraktion des Neubaus ist der Hauptraum, den der Besucher durch eine breite Falttür betritt. Ende des Jahres soll er die Visitenkarte der Künstler werden.
Sie wünschten sich eine extreme Saalhöhe, um vier Meter hohe Bilder aufzuhängen, denn schließlich sollen hier Werke von Thomas Ruff, Zero und Künstlern der Gegenwart zu sehen sein.
„Alle Anforderungen an eine professionelle Ausstellungshalle werden erfüllt, ohne ein Museum zu sein, sagt der neue Malkastenchef Christoph Westermeier.
Baurechtlich ließ sich die hohe Halle nicht ohne weiteres realisieren, denn bei einer Grenzmauer von nur 3,60 Meter Höhe war ein Abstand zum Nachbarn nötig.
Der wird nun als offener, lichter Skulpturenhof in einer Länge von rund 15 Metern genutzt.
Ein neues Milieu für Künstler
Etwas schmal sieht der Raum aus. Eine Skulptur des ehemaligen Malkastenchefs Tony Cragg hätte dort kaum Platz.
Was demnächst hier gezeigt wird, bleibt daher noch geheim.
Alle Gebäude, ob Clubraum, Ausstellungstrakt oder Mehrzweckraum, öffnen sich zum Park und haben dort eine Traufhöhe von nur 3,60 Metern.
Der Eintretende ahnt also nicht die wahre Höhe des ansteigenden Dachs.
Er sieht als erstes einen recht schmalen Lichtschlitz zwischen Deckenkante und Wand, dem jede Großzügigkeit fehlt – als habe der Architekt Angst vor dem Tageslicht gehabt.
Das Malkastenforum im Überblick
Über 400 Künstler und Künstlerinnen sind Mitglieder des Vereins. Der Künstlerverein Malkasten besteht seit 1848 und hat über 400 Künstler und Künstlerinnen sowie 150 außerordentliche Mitglieder.
Das Jacobihaus stammt aus dem 19. Jahrhundert, das Hentrichhaus aus dem 20. Jahrhundert. Der Park ist historisch wertvoll und denkmalgeschützt und hat eine Fläche von 2,5 Hektar.
Nun kommt das Malkastenforum hinzu.
Die Weinkellerei erarbeitet im Dialog mit den Malkasten-Vereinsmitgliedern ein Entwicklungskonzept. Künstlerische Projekte sollen stattdessen im historischen Jacobihaus stattfinden.
Dort ist für 2025 eine Ausstellung mit der Klasse Akdeniz geplant.
Die Reparatur des stark ramponierten Malkastenparks ist für das kommende Frühjahr geplant.
Der neue Gartenvogt Jörg Baumann denkt an eine grüne Wiese sowie ein bis zwei Bäume neben einem wassergebundenen Weg.
Die monströse Auffahrt von der Pempelforter Straße in den Malkastenpark bleibt leider bestehen. Sie dient als Feuerwehrzufahrt.
Mit den neuen Räumen ist künftig auch mehr Personal notwendig.
Beate Kolodziej, die im vergangenen Jahr als Pressesprecherin angeheuert wurde, übernimmt nun auch das Ausstellungsmanagement und die inhaltliche Koordinierung des Malkastenforums.
Und für die Mitgliederbetreuung wurde der Buchhändler Kai Eric Schwichtenberg gewonnen.
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