Hannover: Mordprozess um tödliches Autorennen läuft erneut los
Der Mordprozess um das tödliche Autorennen in Hannover hat begonnen. Nachdem der Prozess im vergangenen Jahr aufgrund von Verfahrensfehlern abgebrochen wurde, müssen sich die Angeklagten nun erneut vor dem Strafgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vorsätzlichen Mord vor, nachdem ein 19-Jähriger bei einem illegalen Autorennen auf der hannoverschen Messeschaukel ums Leben kam. Die Verteidigung hingegen behauptet, dass es sich bei dem Unglück um ein Verkehrsunfall handelt. Der Prozess wird in den kommenden Wochen mit Zeugenaussagen und Beweisen fortgesetzt.
Mordprozess um Autorennen mit tödlichem Ausgang startet erneut in Hannover
Neuer Prozessbeginn am Landgericht Hannover
Am Donnerstag, um 9.00 Uhr, beginnt am Landgericht Hannover der Mordprozess wegen eines verbotenen Autorennens mit zwei toten Kindern erneut. Zuvor hob der Bundesgerichtshof das Urteil des Landgerichts weitgehend auf.
Urteil des Bundesgerichtshofs
Der Bundesgerichtshof urteilte im Februar, dass weder die Begründung, mit der das Landgericht einen – bedingten – Tötungsvorsatz der Hauptangeklagten abgelehnt habe, noch die Beweiswürdigung zum Autorennen frei von Rechtsfehlern seien. Daher müsse der Fall von einer anderen Schwurgerichtskammer des Landgerichts neu verhandelt werden.
Das Autorennen im Februar 2022
Das Landgericht sah es im April vergangenen Jahres als erwiesen an, dass die beiden 41-Jährigen sich auf einer Straße in Barsinghausen ein verbotenes Autorennen geliefert hatten. Demnach sollen sie mit ihren PS-starken Autos mit bis zu 180 Kilometern pro Stunde nebeneinanderher gerast sein – erlaubt war Tempo 70.
In einer Kurve verlor die Frau die Kontrolle über ihren Wagen, es kam zum Zusammenstoß mit entgegenkommenden Autos. Der Wagen einer Familie wurde auf einen Acker geschleudert, die angeschnallten zwei und sechs Jahre alten Jungen auf der Rückbank starben.
Ursprüngliche Anklage und Verurteilung
Ursprünglich wurden die beiden heute 41-Jährigen wegen Mordes beziehungsweise Beihilfe zum Mord angeklagt, verurteilt wurden sie wegen unerlaubten Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge. Die Hauptangeklagte war zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden, ihr Kontrahent bei dem Rennen zu vier Jahren.
Der neue Prozessbeginn am Landgericht Hannover wird nun erneut die Schuldfrage klären müssen.
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