- K.-o.-Tropfen: Zwei Geschädigte aus Mönchengladbach erzählen
- KoTropfen: Zwei Geschädigte aus Mönchengladbach erzählen
- KoTropfen: Jana S erzählt von ihrer Erfahrung in Köln
- KoTropfen: Wie zwei Frauen ihre Erfahrungen teilen
- Geschädigte sprechen aus: KoTropfen in Mönchengladbach und Köln
- KoTropfen: Eine Realität, die sich immer wiederholt
K.-o.-Tropfen: Zwei Geschädigte aus Mönchengladbach erzählen
In Mönchengladbach sind zwei Menschen Opfer von K.-o.-Tropfen geworden. Die beiden Geschädigten haben nun ihre schrecklichen Erlebnisse öffentlich gemacht und berichten von den furchtbaren Folgen, die sie nach der Einnahme der bewusstlos machenden Substanz erlebt haben. Die Geschichte der beiden Opfer wirft ein Schlaglicht auf die gefährliche Seite der Party-Szene und zeigt, wie leicht es passieren kann, dass Unschuldige zu Opfern von Kriminalität werden. In diesem Artikel hören Sie die erschütternden Geschichten der beiden Betroffenen und erfahren, wie sie versuchen, ihre Leben wieder aufzubauen.
KoTropfen: Zwei Geschädigte aus Mönchengladbach erzählen
Jana S. ist eine sehr direkte Person. Sie beschreibt sich selbst so. Wenn sie spricht, tut sie es mit leiser, aber deutlicher Stimme. Was sie sagt, wirkt überlegt und unverstellt zugleich. Eigentlich kann sie sich wehren, das macht sie im Gespräch deutlich. Bis zu dem einen Tag vor sechs Jahren, an dem sie es nicht konnte.
Jana S. ist Studentin. Sie ist 27 Jahre alt und lebt in Mönchengladbach. 2018, an einem Abend im Frühling, sind ihr, nach eigener Einschätzung, während einer Partynacht in Köln K.o.-Tropfen verabreicht worden.
KoTropfen: Jana S erzählt von ihrer Erfahrung in Köln
K.o.-Tropfen sind nicht nur im Club ein Problem. Frauenberatungsstelle Mönchengladbach.
K.o.-Tropfen sind nicht nur im Club ein Problem. Kölner Bar-Meile gilt eigentlich als sogenannter „Safer Space“ – ein sicherer Wohlfühlort, besonders für queere, also zum Beispiel nicht heterosexuelle oder transgeschlechtliche Menschen. „Das war wie meine zweite Heimat, ich kannte da viele Leute“, sagt Jana S.
An dem Abend hat sie ein Typ angesprochen, den sie noch nicht kannte. Zuerst ganz harmlos, sogar nett. Sie weiß noch, dass er relativ schmächtig war und höchstens ein paar Zentimeter größer als sie. „Also jetzt nicht jemand, der so aussah, als könnte er mir etwas tun.“
KoTropfen: Wie zwei Frauen ihre Erfahrungen teilen
Ramona F. (22) hat einen solchen Übergriff erlebt. Bei ihr ist es erst wenige Monate her, es war in diesem Jahr in der Gladbacher Altstadt. Auch sie war feiern, mit ihrer Schwester und einer Freundin.
Die 22-Jährige engagiert sich selbst gegen Übergriffe, leitet unter anderem den Instagram-Account „Catcalls of MG“. Das heißt, sie schreibt mit Kreide sexistische Sprüche auf die Straße, mit denen Frauen im Alltag konfrontiert werden. Sie wirkt aufgeklärt, selbstbewusst, schaut einem direkt in die Augen. „Ich weiß eigentlich, dass so etwas passieren kann“, sagt sie.
Geschädigte sprechen aus: KoTropfen in Mönchengladbach und Köln
KoTropfen lassen sich nur wenige Stunden nach der Verabreichung in Blut und Urin nachweisen. Bei dem Nachweis von K.o.-Tropfen gibt es ein großes Problem.
Susanne Büdenhölzer-Boms von der Gladbacher Frauenberatungsstelle sagt deswegen, dass es wichtig sei, so schnell wie möglich zu handeln – und bei Verdacht am besten noch vor Ort und am selben Abend die Polizei zu rufen und Anzeige zu erstatten.
KoTropfen: Eine Realität, die sich immer wiederholt
Jana S. und Ramona F. machten beide keinen Test. Sie fühlten eine tiefe Erschöpfung, hatten Kopfschmerzen, schliefen fast den ganzen Tag, wie sie unabhängig voneinander berichten.
Ramona F. erstattete einige Wochen nach dem Vorfall noch Anzeige gegen Unbekannt. Nicht, weil sie wirklich daran glaubt, dass ein Täter gefunden und verurteilt wird, sondern, damit ihr Fall sichtbar ist, in die Statistik mit eingeht.
Jana S. hingegen sprach lange gar nicht über das, was ihr angetan wurde. Da war zum einen die Angst, nicht ernst genommen zu werden. Die Angst und auch ein Schamgefühl. „Es ist eine Realität, der ich einfach nicht angehören wollte“, sagt die 27-Jährige. „Es war schwierig, das auszusprechen und sich in die Position eines Opfers zu stellen.“
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