CDU und FDP streiten nach Merz-Attacke: Alte Freundschaft gerät ins Wanken

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CDU und FDP streiten nach Merz-Attacke: Alte Freundschaft gerät ins Wanken

Die jüngste Kritik von Friedrich Merz an der FDP hat zu einer heftigen Debatte zwischen den beiden Parteien geführt. Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion warf der FDP vor, sie sei nicht mehr tragbar und habe ihre politische Identität verloren. Die Liberalen weisen diese Vorwürfe entschieden zurück und sprechen von einer Attacke auf ihre Partei. Die Frage stellt sich, ob die jahrzehntelange Freundschaft zwischen CDU und FDP noch zu retten ist oder ob die politischen Differenzen zwischen den beiden Parteien zu groß geworden sind.

Schwarzes Verhältnis gerät ins Wanken: CDU und FDP streiten über Ursula von der Leyen

Schwarzes Verhältnis gerät ins Wanken: CDU und FDP streiten über Ursula von der Leyen

Alte Liebe rostet nicht, heißt es. Doch, das tut sie. Denn Schwarz-Gelb war einmal. Nicht nur rein rechnerisch wäre ein solches Zweierbündnis derzeit nach einer Bundestagswahl kaum möglich. Auch die politische und persönliche Entfremdung ist groß. Im Moment zumindest.

Der Ärger von Unionschef Friedrich Merz über die Weigerung der FDP-Abgeordneten im EU-Parlament, CDU-Frau Ursula von der Leyen erneut zur Kommissionspräsidentin zu wählen, ist nur Ausfluss des grundsätzlich gestörten Verhältnisses.

FDP und CDU streiten wegen Ursula von der Leyen

Denn normalerweise gilt, gewählt ist gewählt, da muss man nicht wie Merz nachtreten, wenn einem das Wahlverhalten des einen oder anderen nicht passt. FDP und CDU streiten wegen Ursula von der Leyen. Zweite Amtszeit. FDP und CDU streiten wegen Ursula von der Leyen. Zumal die EU-Liberalen gute Gründe hatten, von der Leyen angesichts ihrer bisherigen Bilanz aus Überzeugung die Stimme zu versagen.

Selbst in der Union waren die Zweifel an der Unionsfrau immens, ob man sie noch einmal für eine zweite Amtszeit unterstützen sollte – oder lieber nicht. Am Ende drückte Merz von der Leyen durch, um so einen möglichst geräuschlosen Europawahlkampf führen zu können.

Dass Merz sich nun so echauffiert, aber auch die Liberalen so zurückkehlen, hat tiefere Ursachen. Zum einen wirkt bis heute nach, dass die FDP 2013 aus dem Bundestag geflogen ist – ein Trauma der Liberalen, für das man nach wie vor die Union und die damalige Kanzlerin Angela Merkel verantwortlich macht.

Das ist zwar lange her, und das Führungspersonal hat gewechselt, aber nichts ist vergessen. Auch sind die Rollen jetzt andere. Früher saß man zusammen in einer Regierung, jetzt ist die Union Opposition und die FDP in der ungeliebten Ampel.

Da werden Differenzen schlichtweg deutlicher betont, obwohl man inhaltlich nicht so weit auseinanderliegt, wie sich kürzlich an den Plänen der FDP zur Wirtschaftswende zeigte. In Teilen war das CDU pur; nur merken sollte es keiner.

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Krawallig wird es aber insbesondere deshalb, weil die Union auf der Suche nach einer Machtoption ist – und da kommt die FDP derzeit kaum in Frage. Deswegen grenzt man sich stärker ab, um einer mögliche Wählerwanderung von Schwarz zu Gelb vorzubeugen.

Die FDP soll vor allem selber dafür sorgen, dass sie wieder politische Bedeutung gewinnt, so das Credo der CDU. Umgekehrt müssen sich die Liberalen von der Union abgrenzen, um ihre Glaubwürdigkeit in der Ampel nicht gänzlich zu verlieren. Deshalb ist das Verhältnis beider Parteien derzeit ebenfalls angespannt.

Merz weiß, dass er allein mit der FDP nicht Kanzler werden würde. Also geht er auf Distanz und richtet seine Blicke wieder verstärkt in Richtung SPD und Grüne; sein Vorbild ist der Hesse Boris Rhein, der sich zwischen beiden Parteien den Koalitionspartner aussuchen konnte. Das strebt auch Merz an.

Bei der Hochzeit von Christian Lindner im vergangenen Jahr auf Sylt tanzte der CDU-Chef noch mit, doch politisch ist ein gemeinsamer Tango nicht in Sicht. Gleichwohl weiß jeder, nach einer Wahl wird trotzdem geschaut werden, ob man sich zusammenraufen kann, um eine Regierung zu bilden. Je nachdem, welche Kapelle dann was spielen darf.

Jochen Müller

Ich bin Jochen, Redakteur der Webseite Haren Suche, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität bringe ich meinen Lesern die neuesten Nachrichten. Meine Leidenschaft für präzise Berichterstattung spiegelt sich in meinen Artikeln wider, die auf Fakten basieren und einen neutralen Blick auf aktuelle Ereignisse bieten. Als Journalist strebe ich danach, meine Leser stets informiert zu halten und ihnen eine fundierte Perspektive auf das Geschehen zu bieten.

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