Witzhelden: Kindheitserinnerungen bei der Reisbreikirmes in Leichlingen

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Witzhelden: Kindheitserinnerungen bei der Reisbreikirmes in Leichlingen

In der Stadt Leichlingen herrscht wieder Feststimmung. Vom 15. bis 18. September findet die traditionelle Reisbreikirmes statt, die vielen Besuchern Kindheitserinnerungen wachruft. Die Witzhelden, die in diesem Jahr zum 45. Mal ihre Dienste anbieten, sorgen für einen bunten und unterhaltsamen Auftritt. Neben der Reisbreibackerei, bei der die Besucher selbst Hand anlegen können, gibt es auch eine Oldtimerausstellung, eine Kinderdisco und viele weitere Attraktionen, die für jeden Geschmack etwas bieten. Die Kirmes ist ein Ereignis, das man nicht verpassen sollte.

Witzhelder Tradition lebt: Reisbreikirmes bringt Kindheitserinnerungen zurück

Das kleine Karussell drehte sich wieder, der Reisbrei war vorbereitet, und unter den Zelten klönten die Leutchen mit Freunden und Verwandten aus dem Dorf. Die Neuauflage der traditionsreichen Reisbreikirmes in Witzhelden zog am Wochenende viele große und kleine Besucher zum alten Wasserturm.

Das kleine Fest stand dabei stellvertretend für die besondere Gemeinschaft im Höhendorf und förderte gerade bei der älteren Generation wunderbare Kindheits- und Jugenderinnerungen wieder an die Oberfläche. Regina und Doris hätten sich so wohl noch tagelang mit ihren Freundinnen über die alten Zeiten unterhalten können.

Gut gelaunt saß die jung gebliebene Frauengruppe bei höhen Temperaturen unter einem der Zelte. Bei einem Glas Wein besprachen sie das Wichtigste der vergangenen Wochen, dann lachten sie. Regina erzählte, dass sie früher zunächst gar nicht auf die Kirmes im Ortskern von Witzhelden dufte. Erst mit 13 Jahren war es endlich so weit. „Als Jugendliche bin ich dann hergekommen“, sagte sie, „mein Bruder nahm mich auf seinem Moped mit – mit ihm durfte ich hin.“ Wieder lachten die Frauen gemeinsam.

Info: Anfänge schon im Mittelalter

Info: Anfänge schon im Mittelalter

Die Reisbreikirmes geht auf einen Jahrmarkt im Höhendorf zu Zeiten des Mittelalters zurück. Im Laufe der Zeit entwickelte er sich zur Reisbrei-Kirmes mit handbetriebenem Karussell. Nach 2006 geriet das Fest zunächst in Vergessenheit.

Doris hingegen ist bereits als Kind mit einem der Karussells gefahren. Der damalige Bürgermeister von Witzhelden – wer genau es war, fiel ihr nicht mehr ein – spendierte den Kindern nach der Schule gern eine Fahrt. Deshalb waren die wippenden Pferdchen der erste Halt nach dem letzten Klingeln.

Das Aufleben alter und das Schaffen neuer Erinnerungen ist genau das, was der zweite Anlauf der Reisbreikirmes erreichen sollte. Sie, die ihren Anfang im frühen 20. Jahrhundert als Bauernmarkt nahm, sich dann zur Kirmes und schließlich zum Jahrmarkt über die Hauptstraße entwickelte, nahm 2006 ihr Ende.

Vor 18 Jahren begann die Bebauung auf dem einstigen Festplatz des Dorfes hinter der ehemaligen „Alten Post“. Dort hatte die Kirmes bis dahin in ihren letzten Jahren stets stattgefunden. Viele Bewohner machte das Aus traurig.

Und so verwundert es sicher nicht, dass sich heute Mitglieder nahezu aller Witzheldener Vereine darum bemühen, die alten Zeiten wieder aufblühen zu lassen. „Das zeigt den Zusammenhalt und vor allem die ehrenamtliche Tätigkeit“, lobte Rolf Schneider seine Mitstreiter.

Der Witzheldener brachte den Stein im August 2023 ins Rollen. Mit seinem Vorstoß stieß er gleich auf offene Ohren – auch bei der Leichlingen-Stiftung und der Sparkasse Köln. Die nahmen das Vorhaben als Leuchtturm-Projekt an. Dabei sollen verschiedene Vereine miteinander arbeiten, um das Ehrenamt zu stärken.

So wurde die Reisbreikirmes mit 1000 Euro gefördert. Das deckte ungefähr die Kosten, verriet Schneider. Etwaige Mehreinnahmen werden unter den Vereinen aufgeteilt. In Zukunft soll die kleine Kirmes wieder jährlich stattfinden.

Der namensgebende Reisbrei

Blieb zu hoffen, dass die Besucher dementsprechend freudig etwa den namensgebenden Reisbrei futterten. Der Milchreis gehört zur klassischen Bergischen Kaffeetafel und wurde durch die Frauen vom Frauentreff der evangelischen Kirchengemeinde in liebevoller Arbeit hergestellt.

Rund acht Liter hatten sie nach altem Rezept gekocht. Dazu gehört möglichst fetthaltige Milch, zählte Köchin Gabi Busch auf. „Am besten kommt die direkt aus der Kuh“, betonte sie. Hinzu komme eine Tasse Langkornreis, der nämlich im Gegensatz zu Milchreis seine Festigkeit behalte.

Abgeschmeckt mit Kandiszucker und ein wenig Salz muss der Reis nun unter ständigem Rühren mindestens eine Stunde köcheln. Sobald er blubbert, ist er fertig. „Dann hat man zwar den Herd versaut, das ist aber auch egal“, berichtete Busch lächelnd und offenbar aus Erfahrung.

Hans Schäfer

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