Wesel: ‚Mein Sohn ist ein echter Kämpfer‘ -> Wesel: 'Mein Sohn ist ein echter Krieger'

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Wesel: ‚Mein Sohn ist ein echter Kämpfer‘ -> Wesel: 'Mein Sohn ist ein echter Krieger'

In der Stadt Wesel ereignete sich ein außergewöhnliches Geschehen, das die lokale Bevölkerung in Erstaunen versetzt hat. Eine Mutter aus Überzeugung und Stolz äußerte sich öffentlich über ihren Sohn, der sich als wahrer Kämpfer bewährt hat. Die ursprüngliche Aussage Mein Sohn ist ein echter Kämpfer sorgte für viel Aufsehen und wurde schnell zu Mein Sohn ist ein echter Krieger korrigiert. Doch was genau hat sich in Wesel zugetragen, dass die Mutter ihren Sohn mit diesem prägnanten Attribut auszeichnete?

Ein Kampf für das Leben: Heiko Bester überwindet schwere Behinderung

Ein ungewöhnlicher Fall

Bei Heiko war alles anders. Der 49-Jährige hat das Down-Syndrom, kann nicht sprechen, leidet an Epilepsie und hat so seinen eigenen Kopf, wie seine Mutter Karin Viertel es liebevoll beschreibt.

Sie war es auch, die nach diversen Stürzen und zunehmender Bewegungseinschränkung sich auf den Weg gemacht hat, eine Behandlung für ihren Sohn zu organisieren und letztendlich in der Klinik auf Orthopädie, Wirbelsäulen- und Unfallchirurgie am Ev. Krankenhaus Wesel fündig wurde.

Die Entscheidung für das Evangelische Krankenhaus Wesel

Die Entscheidung für das Evangelische Krankenhaus Wesel

Die Entscheidung, ihren Sohn durch das Team rund um Chefarzt Thorsten Ernstberger behandeln zu lassen, war die Beste, die ich treffen konnte, ist Karin Viertel heute überzeugt.

Für sie begann damals ein Organisationsmarathon. Normale Untersuchungen sind nicht immer so durchzuführen und beispielsweise ein CT nur unter Sedierung möglich, da mein Sohn nicht versteht, was passiert und deswegen auch nicht kooperiert, schildert Karin Viertel die Herausforderung – die das Team des Evangelischen Krankenhauses Wesel letztendlich angenommen hat.

Das Evangelische Krankenhaus Wesel - ein Partner für Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Das Evangelische Krankenhaus Wesel - ein Partner für Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Das Evangelische Krankenhaus (EVK) Wesel ist ein freigemeinnütziges Krankenhaus der Regelversorgung mit 349 Planbetten. Mit jährlich mehr als 13.500 stationären, 26.000 ambulanten Patientinnen und Patienten und rund 1400 Mitarbeitenden zählt die Einrichtung zu einem der größten Gesundheitsdienstleister rund um Wesel.

Wir sind strukturell so aufgestellt, dass wir solchen Patienten mit besonderen Bedürfnissen die individuelle Betreuung bieten können, die sie benötigen, gleichzeitig aber medizinisch auch komplexe Operationen wie in diesem Fall erforderlich durchführen, erklärt Thorsten Ernstberger, warum dieser Fall auch für den erfahrenen Wirbelsäulenchirurgen ein besonderer war.

Die Diagnose: Wirbelkanalstenose in der Halswirbelsäule

Die Diagnose: Wirbelkanalstenose in der Halswirbelsäule

Im EVK wurde nicht nur die notwendige computertomografische Untersuchung durchgeführt, das Team der zunächst mit der Behandlung betrauten Klinik für Neurologie, Neurogeriatrie und neurologische Frührehabilitation, erkannte auch schnell, dass das eigentliche Problem ein orthopädisches war. Heiko litt an einer sogenannten Wirbelkanalstenose in der Halswirbelsäule, einer Verengung des Wirbelkanals, die das Rückenmark quetschte und so die Lähmungserscheinungen an Armen und Beinen hervorrief.

Dies ist meist bedingt durch Umbauprozesse in Kombination mit begleitenden Bandscheibenvorfällen, die in der Regel schleichend zu einer Schädigung des Rückenmarks führen, erklärt Ernstberger.

Die Operation und die schnelle Genesung

Zusammen mit Oberarzt Merijn Sijbrand operierte er Heiko Bester Ende April. Dabei führte der Wirbelsäulenspezialist bei seinem Patienten eine Wirbelkanalerweiterung in Form einer Entfernung einzelner Wirbelbögen durch und versteifte Teile der Halswirbelsäule über die Rückseite der Halswirbelsäule.

Das gequetschte Rückenmark hat durch diesen Eingriff wieder Platz und die Möglichkeit zu regenerieren. Aber dies benötigt normalerweise Zeit. Die realistische Erwartung einer Rekonvaleszenzzeit liegt daher schon bei Patienten ohne weitere Einschränkungen zwischen sechs bis zwölf Monaten, erklärt Ernstberger, der mit seinem Team rund einen Patienten pro Monat mit der gleichen Diagnose betreut.

Aber wieder sollte alles anders sein. Mein Sohn kann weder mitteilen, ob er Schmerzen hat, noch macht er planbar und regelmäßig bei Untersuchungen, Behandlungen oder Trainings mit. Daher hatte ich schon Sorge, dass dies den Heilungsverlauf nochmal verzögern würde, berichtet Karin Viertel.

Aber ihr Sohn strafte alle Lügen: Es ging von Tag eins an jeden Tag ein bisschen besser, berichtet die Mutter nicht ohne Stolz. Er konnte bereits nach wenigen Stunden von der Intensivstation auf die Normalstation verlegt werden und setzte sich auch sehr schnell auf.

Normalerweise liegen die Patienten drei bis fünf Tage, bevor sie beginnen, sich selbstständig zu bewegen. Der Verlauf war fantastisch, ist auch Thorsten Ernstberger begeistert.

Das Erfolgsergebnis

Heute, nur gut drei Monate später, kann Heiko Bester wieder selbstständig gehen, greifen und arbeitet wieder in der Werkstatt seiner Einrichtung. Nur für längere oder unebene Strecken nutzt er noch einen Rollator.

Mit diesem Ergebnis hätte ich nie und nimmer gerechnet. Mein Sohn ist ein echter Kämpfer, erzählt seine Mutter glücklich, dass ihr Sohn wieder mehr am Leben teilhaben kann.

Und auch Chefarzt Ernstberger ist begeistert von den Erfolgen seines Patienten. Es wäre sicherlich zu viel, hier von einem Wunder zu sprechen, aber gerade Krankheitsgeschichten wie die von Heiko sind es, welche die Medizin wiederholt zu etwas Besonderem machen, resümiert der erfahrene Arzt.

Jochen Müller

Ich bin Jochen, Redakteur der Webseite Haren Suche, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität bringe ich meinen Lesern die neuesten Nachrichten. Meine Leidenschaft für präzise Berichterstattung spiegelt sich in meinen Artikeln wider, die auf Fakten basieren und einen neutralen Blick auf aktuelle Ereignisse bieten. Als Journalist strebe ich danach, meine Leser stets informiert zu halten und ihnen eine fundierte Perspektive auf das Geschehen zu bieten.

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