Grevenbroich: Als die 'Dicke Emma' aus den Latschen kippte - Unglückliche Szene in der Innenstadt

In der Kreisstadt Grevenbroich hat sich am vergangenen Wochenende ein ungewöhnliches Ereignis ereignet, das für Aufsehen und Verwunderung sorgte. Die Dicke Emma, ein bekanntes Wahrzeichen der Stadt, ist auf einmal umgestürzt und lag plötzlich in den Latschen der Innenstadt. Die Szene war unglücklich und schockierte viele Passanten, die Zeuge des Vorfalls wurden. Die Frage, wie es zu diesem Unglück kam, bleibt vorerst offen. Die Stadtverwaltung hat bereits erste Ermittlungen eingeleitet, um die Ursache des Vorfalls zu klären.

Grevenbroichs Dicke Emma kippt um: Eine unglückliche Szene in der Innenstadt

Grevenbroichs Dicke Emma kippt um: Eine unglückliche Szene in der Innenstadt

Die Dicke Emma ist so etwas wie das Wahrzeichen der Innenstadt. Wer die Fußgängerzone betritt, kommt unweigerlich an der von Karl-Henning Seemann geschaffenen Skulptur vorbei. Die Frau mit Tasche, wie das Kunstwerk offiziell heißt, wacht seit mehr als 40 Jahren über den Eingang zur Breite Straße. Standfest und unerschütterlich. Sollte man meinen.

Doch einmal haute es die Emma um. Daran erinnert jetzt der Geschichtsvereins-Vorsitzende Ulrich Herlitz. Es war 1995. Im Jahr der Landesgartenschau stellten die Grevenbroicher Schützen einen Mega-Fackelzug auf die Beine. Ganze 17 Großfackeln – eine prächtiger als die andere – wurden am Samstagabend des ersten September-Wochenendes durch die Stadt gezogen.

Als das Spektakel vorbei war, lag die Dicke Emma auf dem Boden. Und irgendjemand hatte einen Bierbecher auf ihrem Unterleib abgestellt. Was war passiert? Offensichtlich hatte Emma zu tief ins Glas geschaut, kommentierte unsere Zeitung damals augenzwinkernd ein Foto des gefallenen Mädchens.

Das einzige bekannte Dokument, das die gefallene Emma zeigt. 1995 stürzte die Skulptur des Künstlers Karl-Henning Seemann um. Foto: Archiv Familie Herlitz

Alkohol war allerdings nicht im Spiel. Das machte Hansgeorg Herlitz, der Vater des Geschichtsvereins-Vorsitzenden, kurz darauf in einem Leserbrief an die NGZ deutlich. Vielmehr sei es so gewesen, dass eine der 17 Großfackeln das schwere Kunstwerk touchiert hatte, ohne es jedoch von den Beinen zu reißen. Das geschah wenig später, als ein vorbeimarschierender Schütze im Publikum einen Bekannten erkannte, mit ihm ein paar Worte wechselte und dann eiligst wieder Anschluss an seine Marschruppe suchte.

Noch im Gespräch mit seinem Bekannten, rannte der Schütze mit abgewandtem Gesicht gegen das zentnerschwere Kunstwerk, umarmt es kurz, bevor es dann ganz langsam – wie in Zeitlupe – zu Boden fiel und mitten auf die Fahrbahn krachte. Augenzeuge Hansgeorg Herlitz berichtete: Erstauntes Entsetzen ringsum. Es wird heiß diskutiert. Soll man die Polizei rufen, den Notarzt, die Feuerwehr? Zwei beherzte Männer ergreifen die Initiative: ,Der Frau muss man helfen!‘. Sie greifen zu, doch ,Emma' rührt sich nicht. Erst sechs gestandene Mannsbilder schaffen es schließlich, die Frau aus der Gefahrenzone marschierender Schützen und rollender Fackeln zu schieben.“

Einmalig seien auch die Kommentare der Passanten gewesen: „Emma es et net joht.“ Oder: „Emma, dat kannste net mache! Stonn op!“

Von selbst wieder aufstehen, das ging natürlich nicht. Noch am Abend des Fackelzuges nahm ein Frontlader das schwere Kunstwerk auf die Schippe, um ihm zu einem vorübergehenden Ruheplatz zu verhelfen. Später wurde die Dicke Emma dann wieder an ihren alten Platz zurückgebracht und standfest einbetoniert. Dort steht sie nun scheinbar unverrückbar, um die Besucher der Fußgängerzone zu begrüßen und als beliebtes Selfie-Motiv herzuhalten.

Das war nicht immer so: Als die durch Spenden finanzierte Skulptur 1982 aufgestellt wurde, gab es durchweg negative Reaktionen – mit Kommentaren wie „Rausgeschmissenes Geld“ oder „Das soll schön sein?“. Künstler Karl-Henning Seemann stellte damals klar: „Für mich ist jeder Mensch auf seine Art schön.“ Als Student hätte er eine solche Frau auf dem Wochenmarkt gezeichnet und lange auf eine lebensgroße Umsetzung gehofft.

Jürgen Schneider

Als Experte für die Seite Haren Suche schreibe ich regelmäßig Artikel für die Nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Mein Name ist Jürgen und ich liefere stets die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine jahrelange Erfahrung im Journalismus ermöglicht es mir, fundierte und gut recherchierte Inhalte zu präsentieren, die Leserinnen und Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner Leidenschaft für die Wahrheit und einem Blick für die Details strebe ich danach, die Leserschaft stets bestmöglich zu informieren.

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