Fussball: Ex-Chef des FC 96 kritisiert Führung der Deutschen Fußball Liga und Karl-Heinz Watzke
Im deutschen Fußball ist ein neuerlicher Vorstoß gegen die Führung der Deutschen Fußball Liga (DFL) zu verzeichnen. Der ehemalige Chef des FC 96, einer der bekanntesten Fußballvereine Deutschlands, hat sich in einem Interview scharf kritisch über die derzeitige Führung der DFL geäußert. Insbesondere richtet sich seine Kritik gegen den Borussia Dortmund-Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Watzke, dem er Fehler im Umgang mit der Liga vorwirft. Die Kritik des Ex-Chefs des FC 96 ist nicht die erste ihrer Art und wirft Fragen über die Zukunft der DFL auf.
Martin Kind attackiert Watzke und DFL: Professionell fehlt es komplett
Martin Kind, der ehemalige Chef des Zweitligisten Hannover 96, hat die Führung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und deren Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Joachim Watzke massiv kritisiert. Im Interview der Sport Bild äußerte er sich über die fehlende Professionalität der DFL-Führung.
„Was hat sich unter Watzke in den letzten Jahren verändert? Da finde ich wenig bis gar nichts“, sagte Kind. Er selbst befindet sich seit Jahren im Streit mit der DFL über die Auslegung der 50+1-Regel, die im Kern besagt, dass Investoren keine Stimmmehrheit in den Vereinen haben dürfen.
Der Abbruch der Verhandlungen mit Investoren nach Fan-Protesten stößt Kind noch immer auf. „Die Verhandlungen mit den Investoren wurden ohne Vorinformationen abgebrochen. Das ist nicht professionell, dadurch verliert man am Kapitalmarkt viel Vertrauen“, sagte er. „Und noch schlimmer: Durch den Abbruch wurde der Ultras-Szene vermittelt: ‚Ihr müsst nur Tennisbälle werfen, dann werden wir unsere Entscheidung nicht durchsetzen.‘“
DFL-Führung kritisiert
Kind kritisierte auch die Bundesliga-Funktionäre, die sich seiner Meinung nach zu sehr auf die aktuelle Situation konzentrieren und nicht genug langfristig denken. „Die Verantwortlichen in den Vereinen konzentrieren sich im Wesentlichen auf die Ist-Situation. Die Bereitschaft zu Veränderung und Weiterentwicklung ist wenig ausgeprägt“, sagte er. „Es entsteht der Eindruck, dass Macht, Privilegien und Einkommen das Denken überwiegend prägen.“
Auf die Frage, ob sich eine negative Funktionärs-Blase in der Bundesliga entwickelt habe, sagte er: „Aus meiner Sicht ja.“
Die Kritik von Martin Kind richtet sich auch gegen Hans-Joachim Watzke, der auch Geschäftsführer von Borussia Dortmund ist. Watzke hatte festgestellt, dass der deutsche Profifußball in einer Zerreißprobe stehe. Kind sieht dies jedoch als Zeichen der fehlenden Professionalität der DFL-Führung.
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