Benjamin Netanjahu hält Vorstellung im US-Kongress - vielfältige Protestaktionen

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Benjamin Netanjahu hält Vorstellung im US-Kongress - vielfältige Protestaktionen

Am dienstag hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine umstrittene Vorstellung im US-Kongress gehalten. In seiner Rede hat er sich gegen den Atomvertrag mit dem Iran ausgesprochen und versucht, die Abgeordneten von der Notwendigkeit einer härteren Haltung gegenüber Teheran zu überzeugen. Doch die Protestaktionen gegen seine Rede waren vielfältig und haben landesweit Beachtung gefunden. Viele Kongressabgeordnete haben Netanjahus Auftritt boykottiert und stattdessen alternative Veranstaltungen besucht, um ihre Ablehnung gegenüber seiner Politik zu zeigen.

Netanjahu hält Rede vor US-Kongress - Protestaktionen und Boykott-Ankündigungen

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat vor beiden Häusern des US-Kongresses gesprochen, um für die weitere Unterstützung seines Landes im Kampf gegen die militant-islamistische Palästinenserorganisation Hamas zu werben.

Republikaner begrüßen Netanjahu, während wichtige Demokraten ihr Fernbleiben angekündigt haben. Der Repräsentantenhausvorsitzende Mike Johnson und andere Republikaner bereiteten Netanjahu einen freundlichen Empfang. „Amerika muss Schulter an Schulter mit Israel stehen - heute und jeden Tag“, sagte Johnson.

Netanjahu ist der erste ausländische Staatsmann, der vier Mal vor dem Kongress spricht. Der bisherige Rekordhalter war der britische Weltkriegspremier Winston Churchill.

Boykott-Ankündigungen von Demokraten

Boykott-Ankündigungen von Demokraten

Viele Demokraten und der parteilose Senator Bernie Sanders haben angekündigt, Netanjahus Auftritt zu boykottieren. Die prominenteste Absage kommt von Vizepräsidentin Kamala Harris. Die wahrscheinliche Kandidatin der Demokraten bei der Präsidentenwahl im November hat sich mit einer seit längerem geplanten Reise entschuldigt.

Die Republikaner werfen ihr Illoyalität gegenüber einem Verbündeten vor. Allerdings wird auch der republikanische Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance bei Netanjahus Rede fehlen. Er hat Wahlkampfauftritte als Grund genannt.

Proteste und Demonstrationen

Proteste und Demonstrationen

Rund um das Parlamentsgebäude in Washington haben sich zahlreiche Demonstranten versammelt. Die unterschiedlichen Proteste gewannen am Mittag nach amerikanischer Ortszeit an Zulauf.

Bei einer propalästinensischen Kundgebung forderten Rednerinnen und Redner die US-Regierung von Joe Biden unter anderem dazu auf, die militärische Hilfe für Israel komplett einzustellen. Sie warfen Israel einen „Genozid“ im Gazastreifen vor und beschuldigten Biden, seine Stellvertreterin Kamala Harris und die Spitzen im US-Parlament, sich daran zu beteiligen.

Es wurden zahlreiche Palästina-Flaggen mitgebracht. An einem anderen Ort im Parlamentsviertel versammelten sich jüdische Demonstranten mit Israel-Flaggen. Sie richteten ihren Protest ebenfalls gegen Netanjahu.

Ein Teilnehmer sagte, Netanjahu repräsentiere nicht das israelische Volk. Die Sicherheitsvorkehrungen rund um das Kapitol waren wegen des Besuchs drastisch erhöht worden. Das Gebäude wurde weiträumig mit hohen Zäunen abgesperrt.

Die Polizei hatte bereits am Tag vor der Rede mehrere Demonstranten festgenommen, die in einem zum Parlament gehörenden Bürogebäude gegen den Gaza-Krieg protestiert hatten. Bei einigen der Proteste ist es laut den Angaben der Polizei vor Ort scheinbar zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gekommen.

Polizisten setzten Pfefferspray gegen Kundgebungsteilnehmer ein und hinderten sie daran, bis vor das Kongressgebäude zu gelangen. Einige in der Menge seien gewalttätig geworden und hätten sich den Anordnungen widersetzt, sich von der Polizeikette fernzuhalten, hieß es in einem Post der Kapitolpolizei auf der Online-Plattform X. „Wir setzen Pfefferspray gegen jeden ein, der das Gesetz zu brechen versucht und diese Linie überschreitet.“

Jochen Müller

Ich bin Jochen, Redakteur der Webseite Haren Suche, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität bringe ich meinen Lesern die neuesten Nachrichten. Meine Leidenschaft für präzise Berichterstattung spiegelt sich in meinen Artikeln wider, die auf Fakten basieren und einen neutralen Blick auf aktuelle Ereignisse bieten. Als Journalist strebe ich danach, meine Leser stets informiert zu halten und ihnen eine fundierte Perspektive auf das Geschehen zu bieten.

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