KFC Uerdingen: Als die Heimspiele in Lüttich austragen wurden
Die Geschichte des KFC Uerdingen ist geprägt von Höhen und Tiefen. Einer der bemerkenswertesten Abschnitte der Vereinsgeschichte war jedoch, als die Heimspiele in Lüttich austragen wurden. Dieser ungewöhnliche Schritt war notwendig, nachdem das eigene Stadion in Uerdingen nicht mehr den Anforderungen der Liga entsprach. Die Fans des Vereins mussten sich auf eine weite Reise bereit machen, um ihre Mannschaft in der belgischen Stadt zu unterstützen. Doch wie kam es dazu, dass der KFC Uerdingen seine Heimspiele in einem anderen Land austragen musste? Wir werfen einen Blick zurück auf diese besondere Zeit in der Geschichte des Vereins.
KFC Uerdingen erinnert sich an die Jahre in Lüttich
Lotte - das klingt wie ein Mädchenname aus einem Märchen. Tatsächlich aber ist es der Name einer Musikerin und einer Gemeinde im Tecklenburger Land an der Grenze zu Niedersachsen. Letztere ist zumindest Fußballfreunden ein Begriff, denn die dort beheimateten Sportfreunde spielten in der 3. Liga, jetzt in der Regionalliga und gastieren am Samstag (14 Uhr) zum Meisterschaftsauftakt in der Grotenburg beim Aufsteiger KFC Uerdingen.
Den Fans der Blau-Roten ist Lotte aber noch aus einem anderen Grund bestens bekannt: aus den unseligen Jahren, in denen ihr Verein fast vier Jahre lang nicht in Krefeld spielen konnte, weil das Stadion Sicherheitsanforderungen nicht genügte.
Die Heimspiele in Lüttich - ein Kapitel der KFC-Geschichte
Verwaltungsratsvorsitzender Nils Gehlings: Der Plan geht auf - und das ohne Insolvenz
Drei der vier Spielzeiten gehörte der KFC der 3. Liga an, was angesichts der namhaften Gegner besonders bitter war. Die erste Saison spielten die Uerdinger in Duisburg vor einer Mini-Kulisse, wo sie 800.000 Euro Miete zahlen mussten, dann sogar wegen Corona vor komplett leeren Rängen in Düsseldorf für 1,6 Millionen Euro.
Im Winter 2021 zog der damalige Geldgeber Mikhail Ponomarev die Reißleine und fand mit Hilfe des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), der auch ein Interesse daran hatte, dass die Uerdinger nicht mitten in der Saison aussteigen, eine Lösung. Im Rahmen der Corona-Sonderregelungen zum Spielbetrieb sind erleichterte Möglichkeiten bei finanziellen Schwierigkeiten der Klubs in der laufenden Saison geschaffen worden. Die Sondererlaubnis für den Wechsel nach Lotte gilt ausdrücklich nur für den Rest der Spielzeit 2020/2021, teilte der DFB mit.
Von Februar 2021 an absolvierten die Uerdinger ihre restlichen neun Heimspiele in Lotte. Ein einziger Sieg glückte erst im letzten Spiel dort gegen Magdeburg (1:0). Das Gastspiel dort kostete nur rund 200.000 Euro - welch ein Unterschied, aber für die Sportfreunde mehr als nur ein nettes Sümmchen.
Es gab aber auch schon sportliche Treffen beider Vereine, wobei die Bilanz mit vier Siegen, vier Niederlagen und keinen Unentschieden ausgeglichen ist. Die letzten drei Begegnungen konnten die Uerdinger für sich entscheiden (1:0, 2:0, 3:1), die letzte Niederlage gegen die Sportfreunde gab es im Oktober 2018 im Heimspiel in Duisburg (0:2).
Schreibe einen Kommentar