Bund stoppt Förderung für Düsseldorfer Tanzhaus und FFT - Kulturministerium kündigt Förderung für Düsseldorfer Kulturinstitutionen zurück

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Bund stoppt Förderung für Düsseldorfer Tanzhaus und FFT - Kulturministerium kündigt Förderung für Düsseldorfer Kulturinstitutionen zurück

Das Kulturministerium hat eine überraschende Entscheidung getroffen, die die Kulturszene in Düsseldorf erschüttert. Ab sofort wird die Förderung für das Düsseldorfer Tanzhaus und die FFT (Film- und Fernsehproduktion) einstellt. Diese Entscheidung trifft insbesondere die Düsseldorfer Kulturinstitutionen, die bisher auf die finanzielle Unterstützung des Bundes angewiesen waren. Die Gründe für diese Entscheidung sind noch nicht bekannt, aber die Folgen werden sich bereits in Kürze bemerkbar machen. Wir werden in den kommenden Tagen genauer über die Hintergründe und Konsequenzen dieser Entscheidung berichten.

Bund stoppt Förderung für Düsseldorfer Tanzhaus und FFT

Es hätte eine Erfolgsgeschichte werden können. 2015 schlossen sich sieben internationale Produktionshäuser – darunter das Tanzhaus NRW und das Forum Freies Theater (FFT) in Düsseldorf, PACT Zollverein in Essen oder Kampnagel in Hamburg – zu einem Bündnis zusammen. Ihr Ziel: gemeinsam Produktionen und Projekte wie Akademien zur Qualifizierung von Freiberuflern in Themenfeldern wie Produktion, Kommunikation, Digitalisierung oder Inklusion zu realisieren.

Der Bund stieg mit einer jährlichen Fördersumme von vier Millionen Euro ein und sicherte damit nicht nur geplante Kooperationen mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern der freien Tanz- und Theaterszene. Es wurden eigens für die Umsetzung auch Stellen geschaffen.

Kulturministerium kündigt Förderung für Düsseldorfer Kulturinstitutionen zurück

Kulturministerium kündigt Förderung für Düsseldorfer Kulturinstitutionen zurück

In der Sommerpause des Bundestages nun kam die böse Überraschung mit einem Kabinettsbeschluss zum Bundeshaushalt 2025. „Wir hatten ein Intendantentreffen der beteiligten Produktionsstätten und wollten wissen, ob es auch im kommenden Jahr bei der Fördersumme in Höhe von vier Millionen bleibt und ob wir mit der beantragten Aufstockung von einer weiteren Million rechnen können“, so Ingrida Gerbutavičiūtė, die seit der Spielzeit 2022/23 Intendantin des Tanzhaus NRW ist.

Das Bundesministerium für Kultur und Medien teilte ihnen daraufhin mit, dass im kommenden Haushalt 2025 keine Fördermittel mehr für das Bündnis internationaler Produktionshäuser vorgesehen sind.

Keine Förderung mehr für Düsseldorfer Tanzhaus und FFT

„Wir waren nicht nur entsetzt über die Entscheidung, auch das Wie der Kommunikation ist uns unbegreiflich“, ärgert sich Kathrin Thiedemann, Geschäftsführerin des FFT. Denn hätten die Intendantinnen und Intendanten nicht von sich aus nachgefragt, hätten sie die kommende Spielzeit so geplant, als sei die Finanzierung bereits gesichert.

Unverständlich ist die Entscheidung auch deshalb, weil sie entgegen der im Koalitionsvertrag getroffenen Vereinbarung, das Bündnis internationaler Produktionshäuser „als Innovationstreiber“ in den darstellenden Künsten zu „stärken“, eingestellt werden soll.

Folgen für die Kulturinstitutionen

Gefragt, was dies für konkrete Auswirkungen haben wird, muss Ingrida Gerbutavičiūtė nicht lange überlegen. „Wir könnten unser „Artists in Residence“-Programm nicht mehr fortsetzen, das unter anderem Projekte von Choy Ka Fai auf die Bühne brachte und internationale Inklusions-Produktionen wie beispielsweise von Dan Doe oder Chiara Bersani wären in Tanzhaus nicht mehr zu sehen“.

Die Intendantinnen und Intendanten hoffen indes, dass es vor der endgültigen Verabschiedung des Haushalts für das kommende Jahr im November 2024 noch zu einem Kompromissvorschlag kommen wird. Doch auch auf ihre Anfrage an das Ministerium traf bislang noch keine Antwort aus Berlin ein.

Reaktionen der Intendantinnen und Intendanten

„Wir bringen uns in große Schwierigkeiten, da wir ja bereits die kommende Spielzeit planen müssen“, sagt Ingrida Gerbutavičiūtė und ergänzt: „Deshalb haben wir den betroffenen Künstlerinnen und Künstlern schon vorausschauend mitgeteilt, dass wir zum jetzigen Stand angedachte Kooperationen nicht realisieren können“.

„Wir müssen zum Beispiel das Fortbildungsprojekt Theater- und Tanzjournalismus einstellen, eigens geschaffene Stellen, um internationale Produktionen etwa von technischer Seite betreuen zu können, werden wir streichen müssen“, zählt Kathrin Tiedemann auf.

Die Intendantinnen und Intendanten wollen die Entscheidung nicht einfach hinnehmen und gehen darum auch an die Öffentlichkeit, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. „Denn schlussendlich betrifft das Aus für die Förderung auch unser Publikum, wenn wir keine internationalen Produktionen mehr auf die Bühnen bringen können“, warnt Kathrin Tiedemann.

Hans Schäfer

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