Essen bereitet sich auf den AfD-Parteitag vor
Am Donnerstagmorgen, zwei Tage vor dem eigentlichen Anlass des Ausnahmezustandes, hat die Stadt Essen bereits begonnen, sich auf den AfD-Parteitag vorzubereiten. Das Stadtmarketing hat Plakate mit der Aufschrift Für Toleranz an großen Kreuzungen aufgehängt. Die Messe Essen hat ein halbes Dutzend Regenbogen- und Europafahnen gehisst, und die Ruhrbahn hat die Haltestelle, an der die AfD sich am Wochenende versammeln wird, in Vielfalt umbenannt.
Protestcamp auf dem Hörsterfeld
Einige Tausend Menschen, die zu den Protesten anreisen, sollen auf dem Hörsterfeld im Stadtteil Horst, der an Bochum grenzt, Schlafplätze finden. Das Wetter ist gut, 29 Grad bereits am Vormittag, und so könnte es sein, dass sich die wochenlange Vorbereitung auf das Riesencamp auszahlt. Während Hubwagen umhergeschoben und Transporter entladen werden, steht auch schon der erste Pavillon der Gemeinschaftsküche mit selbst gemachten Nudelsalaten und veganen Muffins.
Viele Helfer aus der ganzen Republik sind in Essen, um das Protestcamp zu unterstützen. Ein Kernteam von rund 20 jungen Leuten hat bereits die Nacht zu Donnerstag hier gezeltet. Kurz nachdem das Oberverwaltungsgericht Münster entschieden hat, dass das Camp nicht im Löwental im Essener Süden, sondern auf der Alternativfläche aufgebaut werden muss. Auflagen unter anderem zum Hochwasserschutz waren der Grund.
Die Anwohner reagieren skeptisch
Die meisten Menschen, die mit ihren Hunden an diesem Tag durch den Park spazieren, sehen das Protestcamp skeptisch. Wenn sie sich benehmen, ist alles gut. Aber wenn sie Randale machen, gehören sie hier nicht hin, sagt ein Anwohner. Zwei Nachbarinnen finden es toll, dass sich junge Leute für Demokratie einsetzen, fühlen sich aber überrumpelt.
Polizeipräsenz in der Stadt ist in der Stadt an Orten präsent, wo sie sonst eher weniger ist. In Essen-Horst etwa. Auf dem Weg dorthin, gute 20 Autominuten vom Zentrum entfernt, sind Polizeibullis hin und her unterwegs.
Friedliche Proteste
Dass es bis zum Abbau des Camps am Montag und Dienstag friedlich bleibt, daran liegt den Veranstaltern viel. Es wird ein ruhiges Camp werden, wir wollen hier keine Party feiern, versichern sie. Fürs Erste müssen sie sich noch um fließendes Wasser kümmern, die Abnahme des Zirkuszeltes vom Bauamt, auch mit Feuerwehr, Ordnungsamt und Grünflächenamt sei man im Austausch, um alle Auflagen zu erfüllen.
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