Wahl in Venezuela: Spannung eskaliert am Wahltag

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Wahl in Venezuela: Spannung eskaliert am Wahltag

Am heutigen Tag findet in Venezuela eine der meist umstrittenen Wahlen der jüngeren Geschichte statt. Die Spannung im Land eskaliert, während die Venezolaner zu den Urnen gehen, um ihren neuen Präsidenten zu wählen. Die Wahl wird von Vorwürfen des Wahlbetrugs und gewalttätigen Auseinandersetzungen überschattet. Die Opposition unter Juan Guaidó boykottiert die Wahl und fordert stattdessen Neuwahlen unter internationaler Aufsicht. Die Regierung unter Nicolás Maduro hält dagegen an der Wahl fest und hat versprochen, dass sie fair und transparent ablaufen wird. Die Welt beobachtet mit großer Sorge, wie sich die Lage in Venezuela entwickelt.

Venezuela auf dem Prüfstand: Oppositionskandidat González Urrutia erwartet Wahlsieg

Der Chef der Wahlbehörde CNE, Elvis Amoroso, griff am Wahltag den Oppositionskandidaten Edmundo González Urrutia an, dem Umfragen einen Sieg über den seit 2013 autoritär regierenden Staatschef Nicolás Maduro voraussagen. Der Amtsinhaber erklärte indes, er werde dafür sorgen, dass das Ergebnis der Wahl respektiert werde.

In Venezuela steht eine Schicksalswahl an. Machtwechsel? Maduro bewirbt sich um eine dritte Amtszeit von sechs Jahren. Der 61-jährige bekennende Marxist ist wegen der Wirtschaftskrise im Land bei vielen Wählern unbeliebt.

Krisenwahl in Venezuela: Maduro und Opposition streiten über Wahlergebnis

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Die Umfragen prognostizierten einen Sieg des 74-jährigen Oppositionspolitikers González Urrutia. Regierungsgegner und Experten fürchten allerdings, dass Maduro einen Wahlsieg seines Herausforderers nicht anerkennen würde. Venezuelas Oppositionsführerin beklagt Angriff auf Team.

Maduro sagte bei seiner Stimmabgabe in der Hauptstadt Caracas: „Ich werde die Wahlleitung anerkennen, das offizielle Ergebnis, und ich werde dafür sorgen, dass sie respektiert werden.“ Zugleich forderte er alle anderen Kandidaten für das Präsidentenamt auf, öffentlich zu erklären, dass auch sie das von den Wahlbehörden veröffentlichte offizielle Ergebnis anerkennen würden.

Der Chef der Wahlbehörde CNE, Elvis Amoroso, bezeichnete die Opposition am Sonntag vor Reportern als „Feinde Venezuelas“ und sagte, dass ihr Kandidat „die Verfassung ablehnt“. Maduros Machtapparat in Venezuela stützt sich unter anderem auf das Militär und die Polizei.

Wahl in Venezuela: Spannung eskaliert am Wahltag, Opposition befürchtet Manipulation

Wahl in Venezuela: Spannung eskaliert am Wahltag, Opposition befürchtet Manipulation

Vor dem Urnengang hatte Maduro mehrfach gesagt, er werde die Macht im Falle einer Wahlniederlage nicht abgeben. Unter anderem hatte er in der vergangenen Woche für den Fall einer Niederlage mit einem „Blutbad“ gedroht. Wenige Tage danach, am 20. Juli, erklärte er dann, nur er könne „Frieden und Stabilität“ für Venezuela garantieren.

„Die Zukunft Venezuelas für die nächsten 50 Jahre wird am 28. Juli entschieden, zwischen einem Venezuela des Friedens oder der Gewalt“, hatte er gesagt.

Der Oppositionskandidat González Urrutia erklärte am Sonntag nach seiner Stimmabgabe in Caracas: „Wir sind bereit, jede einzelne Stimme zu verteidigen“. „Wir vertrauen unseren Streitkräften, dass sie die Entscheidung unseres Volkes respektieren.“

Gemäß den meisten Umfragen kann Maduro nur mit etwas mehr als 30 Prozent der Stimmen rechnen, während dem früheren Diplomaten González Urrutia zwischen 50 und 70 Prozent der Stimmen zugetraut werden. Andere Bewerber um das Präsidentenamt gelten als chancenlos.

Die Wahllokale sollten um 18.00 Uhr schließen, angesichts langer Schlangen könnten sie aber länger geöffnet bleiben. Erste Ergebnisse wurden in der Nacht zum Montag erwartet.

US-Außenminister Antony Blinken rief alle Seiten auf, den „demokratischen Ablauf“ bei der Wahl zu respektieren. „Das venezolanische Volk verdient eine Wahl, die wirklich seinen Willen widerspiegelt und frei von jeglicher Manipulation ist“, sagte Blinken. Die internationale Gemeinschaft werde dies „sehr genau beobachten“.

Maduros Wahl im Jahr 2018 war von den meisten westlichen Ländern nicht anerkannt worden, in der Folge wurden Sanktionen gegen Venezuela verhängt. Dem Präsidenten wird vorgeworfen, die Opposition im Land zu unterdrücken.

Viele Venezolaner machen den Staatschef für die Wirtschaftskrise und Hyperinflation im ölreichen Venezuela verantwortlich. Das Land war einst der größte Ölproduzent Südamerikas: 2008 wurden täglich 3,5 Millionen Barrel Rohöl gefördert. Durch Missmanagement, den Verfall des Ölpreises und die US-Sanktionen sank die Fördermenge bis 2020 auf unter 400.000 Barrel, bis sie vergangenen Monat wieder auf etwa eine Million Barrel stieg.

Das Bruttoinlandsprodukt Venezuelas schrumpfte binnen zehn Jahren um 80 Prozent und die Hyperinflation machte die Landeswährung Bolivar praktisch wertlos. Etwa jeder vierte Venezolaner ist vor der wirtschaftlichen und politischen Krise in ihrer Heimat geflohen.

Viele wanderten in andere lateinamerikanische Staaten aus, einige wagten die gefährliche Reise in die USA. Wieder andere versuchten, in Europa und Asien Fuß zu fassen.

Andreas Bauer

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