Covestro in Leverkusen: Umsatz steigt – Prognose sinkt
Die Covestro AG, ein führender Hersteller von hochwertigen Polymeren, hat in ihrem Hauptstandort in Leverkusen einen beachtlichen Anstieg des Umsatzes verzeichnet. Trotz dieser positiven Entwicklung hat das Unternehmen jedoch seine Geschäftsprognose für das laufende Jahr nach unten korrigiert. Der Grund dafür liegt in den aktuellen Marktbedingungen, die durch die globale Wirtschaftsunsicherheit und die Zunahme der Rohstoffpreise geprägt sind. Die Erwartungen an die zukünftige Geschäftsentwicklung sind somit zurückhaltender als noch vor einigen Monaten. Wir werden in den folgenden Abschnitten genauer auf die Hintergründe dieser Entwicklung eingehen und die Auswirkungen auf die Zukunft des Unternehmens analysieren.
Covestro in Leverkusen: Umsatz stabil, Prognose sinkt
In Anlehnung an ein Sprichwort sollte man das Geschäftsjahr nicht vor dem Ende des letzten Quartals loben. Aber: Positive Tendenzen lassen sich für den Leverkusener Konzern Covestro erkennen. Nach Lanxess meldet auch Covestro einen winzigen Silberstreif am Horizont.
Der Kunststoffkonzern konnte im zweiten Quartal seine Absatzmengen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigern, heißt es aus. Wermutstropfen: Das wirkt sich bisher nicht positiv auf die Bilanzzahlen aus. Aufgrund eines nachfragebedingt niedrigeren Verkaufspreisniveaus blieb der Konzernumsatz mit 3,7 Mrd. Euro stabil, formuliert Covestro positiv.
Ergebnisse im zweiten Quartal
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (Ebitda) auf Konzernebene ging um 16,9 Prozent auf 320 Mio. Euro zurück – Vorjahr: 385 Mio. Covestro ordnet ein: Dies entspricht dem Mittelwert der zuvor gegebenen Prognose zwischen 270 Mio. bis 370 Mio. Euro.
Das Konzernergebnis lag bei -72 Mio. Euro (Vorjahr: 46 Mio.). Trotz des Absatzmengen-Silberstreifs, ist – salopp formuliert – die Kuh noch nicht vom Eis: Das Marktumfeld bleibt sehr herausfordernd, sagt Vorstandschef Markus Steilemann.
Transformationsprogramm Strong
Unser stark gestiegenen Absatzmengen zeigen, dass wir für eine einsetzende Erholung gerüstet sind. Zudem schaffen wir durch unser Transformationsprogramm Strong die notwendigen Voraussetzungen, um unsere führende Position im globalen Markt weiter auszubauen und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Im Juni hat Covestro Strong als globales Transformationsprogramm aufgelegt. Bis 2028 will das Unternehmen weltweit jährliche Einsparungen in Höhe von 400 Mio. Euro bei Sach- und Personalkosten realisieren. 190 Mio. davon sollen hierzulande eingespart werden.
Prognose für 2024
Steilemann schraubt die Prognose fürs Gesamtjahr nach unten, weil er weiterhin mit schwierigen Bedingungen rechnet. Für 2024 prognostiziert er fürs Ebitda einen Wert zwischen einer und 1,4 Mrd. Euro. Bisher waren es eine bis 1,6 Mrd. gewesen.
Fürs aktuell laufende dritte Quartal rechnet er mit einem Ebitda zwischen 250 und 350 Mio. Euro. Finanzchef Christian Baier formuliert: Wir haben unseren Umsatz im zweiten Quartal stabil gehalten und die Mitte unserer Ebitda-Prognose erreicht. Das sind positive Nachrichten und ein Beleg für unsere Widerstandsfähigkeit.
Aktuell laufen die Übernahme-Verhandlungen mit der Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc) weiter. Adnoc hatte Covestro einen Angebotspreis von 62 Euro je Covestro-Aktie in Aussicht gestellt. Wie weit das Ganze fortgeschritten ist, kommuniziert Covestro bei der Präsentation der Bilanzzahlen fürs zweite Quartal nicht.
Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters kommentierte Baier, es habe Fortschritte gegeben.
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