Der ÖPNV in Krefeld: Wie die Verkehrswende tatsächlich voranschreitet

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Der ÖPNV in Krefeld: Wie die Verkehrswende tatsächlich voranschreitet

In der Stadt Krefeld bahnt sich ein neuer Weg an, um die Verkehrswende tatsächlich umzusetzen. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Krefeld erfährt einen bedeutenden Umbruch, der die Stadt auf dem Weg zu einer umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Zukunft bringen soll. Durch die Einführung neuer Bus- und Bahnlinien, die Optimierung des bestehenden Netzes und die Förderung von alternativen Verkehrsmitteln, wie dem Fahrrad oder dem Elektrofahrzeug, wird die Stadtversorgung in Krefeld grundlegend erneuert. Wir werden uns in diesem Artikel näher mit den Veränderungen und Innovationen im ÖPNV in Krefeld auseinandersetzen und zeigen, wie die Stadt tatsächlich auf dem Weg zur Verkehrswende ist.

Der ÖPNV in Krefeld: Wie die Verkehrswende tatsächlich voranschreitet

Zur Antriebswende

Die Antriebstechnik im ÖPNV muss grün werden – sprich die Bahnen müssen mit grünem Strom fahren, die Busse mit grünem Wasserstoff. Das ist jedenfalls der Plan der SWK Mobil. Die Stadtwerke arbeiten an einer eigenen Anlage zur Produktion von grünem, also CO2-frei hergestelltem Wasserstoff. „Ab 2026 können wir selbst grünen Wasserstoff herstellen“, sagt Guido Stilling, Chef von SWK Mobil. Ziel ist es, den Krefelder ÖPNV bis 2025 CO2-neutral zu machen.

Was dem ÖPNV quasi aufs Neue Konkurrenz macht, ist das E-Auto: „Das E-Auto hat ein bisschen von seinem Schrecken verloren, weil die Emissionen wegfallen. Allerdings bleibt der Flächenverbrauch derselbe“. Heißt auch: Den Autoverkehr eins zu eins durch E-Autoverkehr zu ersetzen, wäre keine Verkehrswende.

Die Tarifwende

Die Tarifwende

Guido Stilling nennt überraschenderweise nicht zuvörderst den Preis als wichtigsten Punkt für die Tarifwende, um neue Kunden zu gewinnen. „Wichtig ist: Es muss einfach sein, an Tickets zu kommen“, sagt er, „es dürfen nicht 1000 verschiedene Tarifstufen sein, sondern ein bis zwei Varianten.“ Er nennt als Beispiel das für ganz NRW gültige „eezy-Ticket“ oder eben das „Deutschland-Ticket“.

SWK Mobil will den Bezug von Tickets so weit wie möglich vereinfachen, bis der Ticketverkauf in Bus und Bahn überflüssig wird. „Fragen wie ,Hab ich Kleingeld dabei?’ oder ,Welches Ticket ist das Richtige?’ sollen möglichst wegfallen.“ Das hätte den wichtigen Nebeneffekt, dass die Geschwindigkeit höher werden könnte, weil die Fahrer nicht mehr an den Haltestellen kassieren müssten.

Taktverdichtung

Der Idealzustand herrscht wohl in vielen Bahn-Netzen in Metropolen: U-Bahnen fahren so dicht hintereinanderweg, dass niemand auf die Uhrzeit schauen muss, sondern in der Gewissheit auf einem Bahnsteig steht: Die Nächste kommt in zwei, drei Minuten. Diesen Idealzustand wird man in einer mittleren Stadt wie Krefeld kaum erreichen – denn jede Taktverdichtung kostet enormes Geld.

„Um ein Rechenbeispiel zu nennen: Bedient man eine Strecke, auf der alle halbe Stunde ein Bus kommt, mit vier Bussen, dann müsste man, wenn man auf einen 15-Minuten-Takt verdichten will, vier neue Busse anschaffen und acht bis zehn neue Fahrer einstellen. Macht 600.000 Euro pro Bus und 50.000 Euro pro Fahrer, also mindestens 2,8 Millionen Euro nur für diese Linie“, rechnet Stilling vor.

Der vielversprechende Ansatz für die Zukunft

Unterm Strich ist die Bilanz ernüchternd: Der Ausbau der ÖPNV-Infrastruktur kostet Unsummen; im Preiskampf funktionieren bislang Sonderangebote wie das Deutschland-Ticket, das seinerseits sehr teuer ist – dem Ausbau der Infrastruktur viel Geld entzieht. So ist Stilling davon überzeugt, dass das System der Hauptlinien von Bus und Straßenbahn weiterhin ein Grundpfeiler des ÖPNV sein wird.

Den vielversprechenden Weg, das bisherige Angebot zu ergänzen, sieht Stilling im „Bus on demand“, einen Kleinbus also, der auf Zuruf Fahrgäste abholt, damit völlig unabhängig ist von Fahrplänen und hochindividuell wie das Auto. Das Angebot wäre eine Ergänzung sowohl für Vielfahrer im ÖPNV als auch für Gelegenheitsfahrer, die sonst noch viel im Auto unterwegs sind.

Sonderthema Tempo 30 in Krefeld

Manchmal beißen sich zwei Themenfelder, die eigentlich dasselbe Ziel „Verkehswende“ haben. Die Debatte, in Krefeld im großen Stil Tempo 30 einzuführen, sieht SWK Mobil mit Sorge. „Wenn auf den Vorbehaltsstraßen, also auf den großen Verkehrsachsen von Bus und Straßenbahn, Temp 30 eingerichtet werden sollte, wäre das für uns verheerend“, erläutert Stilling. Auf den meisten Strecken sind die Bahnlinien in die Fahrbahnen für den Pkw-Verkehr integriert – „wir wären auch mit Temp 30 unterwegs, und unser Angebot würde sich drastisch verschlechtern“, sagt er.

Jochen Müller

Ich bin Jochen, Redakteur der Webseite Haren Suche, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität bringe ich meinen Lesern die neuesten Nachrichten. Meine Leidenschaft für präzise Berichterstattung spiegelt sich in meinen Artikeln wider, die auf Fakten basieren und einen neutralen Blick auf aktuelle Ereignisse bieten. Als Journalist strebe ich danach, meine Leser stets informiert zu halten und ihnen eine fundierte Perspektive auf das Geschehen zu bieten.

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