Trauergruppe Hückeswagen: Wieviel unterschiedlich Trauer sein kann

Index

Trauergruppe Hückeswagen: Wieviel unterschiedlich Trauer sein kann

In der kleinen Stadt Hückeswagen im Bergischen Land hat sich eine besondere Trauergruppe gegründet, die zeigt, wie vielfältig und unterschiedlich Trauer sein kann. Die Initiative, die von engagierten Bürgern ins Leben gerufen wurde, bietet einen Raum für Menschen, die ihren Verlust verarbeiten müssen. Ob es sich um den Tod eines Liebsten, einen Scheidungsprozess oder den Verlust eines Arbeitsplatzes handelt, die Trauergruppe Hückeswagen bietet eine Plattform für Menschen, die ihre Gefühle teilen und gemeinsam Trauerarbeit leisten möchten.

Trauergruppe Hückeswagen: Wieviel unterschiedlich Trauer sein kann

Von Alex Witte

Trauern ist wahrscheinlich nie leicht. Da wäre es bestimmt hilfreich, wenn es ein paar feste Regeln gäbe, an denen man sich orientieren könnte: Wie lange dauert Trauer? Wie kann man gut abschließen? Durch welche Phasen muss ich gehen? Doch Gerd Prinz, Sterbebegleiter der Hospizgruppe Hückeswagen Die Weggefährten, weiß aus Erfahrung: Man kann keine generellen Aussagen darüber treffen, wie Leute trauern. Der eine trauert so, der andere so.

Der Weg durch den Schmerz: Wie man sich auf die Trauer vorbereiten kann

Der Weg durch den Schmerz: Wie man sich auf die Trauer vorbereiten kann

Die Hospizgruppe Hückeswagen bietet einen regelmäßigen Trauertreff an. In einer kleinen Runde besteht für Trauernde die Möglichkeit, offen über Verluste mit ebenfalls betroffenen Menschen zu sprechen und Erfahrungen auszutauschen.

Infos:

  • Wann: An jedem dritten Dienstag im Monat, jeweils ab 18 Uhr; der nächste ist am 17. September.
  • Wo: In den Räumen der Hospizgruppe, Goethestraße 8.
  • Einzelgespräche: Termine können Betroffene bei den Koordinatorinnen Tanja Moll und Miriam Führer unter Tel. 02192 9334858 vereinbaren.

Die Art, wie sich Trauer ausdrückt, ist so unterschiedlich wie die trauernden Menschen selbst. Laut Prinz scheint es aber zumindest gewisse Tendenzen zu geben: Es gibt schon einen Unterschied, ob ich da jemanden habe, von dem ich weiß, dass er sich im Sterbeprozess befindet und mich langsam darauf einstellen kann, dass der irgendwann die Augen schließt. Oder ob jemand durch einen Unfall stirbt.

Traurig, aber nicht allein: Die Hilfe von Hospizgruppen bei der Trauerbewältigung

Traurig, aber nicht allein: Die Hilfe von Hospizgruppen bei der Trauerbewältigung

Gerd Prinz von der Hospizgruppe präsentiert seine eigene umfassende Vorsorgemappe. Sie enthält unter anderem seine Patientenverfügung. Foto: Alex Witte

Manche Menschen reagieren auf eine plötzliche Todesnachricht mit Durchdrehen und haben sofort einen großen Gesprächsbedarf. Doch nicht alle Angehörigen haben bei einem plötzlichen Todesfall eine starke emotionale Redaktion. Prinz berichtet von einem Fall, bei dem er – in seiner Funktion als Notfallseelsorger – zu einem Suizid gerufen wurde.

Die Frau des Toten war – für meine Belange – fast zu sehr gefasst. Ich habe sie gebeten, den Rest des Tages bei guten Bekannten zu verbringen. Denn ich wusste: Der Zusammenbruch kommt noch.

Dieser Zustand sei eigentlich unausweichlich. Anfangs sei man vielleicht noch zu aufgewühlt, um klar denken zu können. Doch dieser Zustand sei nicht von Dauer, und irgendwann müsse man sich schließlich mit dem Geschehenen auseinandersetzen – auch emotional.

Wenn Menschen im fortgeschrittenen Alter sterben, mag dies vielleicht absehbarer sein, bringe allerdings auch Komplikationen mit sich. Das gelte besonders für den hinterbliebenen Partner: Wenn man 50 oder 60 Jahre seines Lebens mit jemandem verbracht hat, trauert man demjenigen natürlich auch sehr lange nach. Ich kenne das aus dem eigenen Umfeld. Ältere Personen trauern oft länger und nachhaltiger.

Das Phänomen, dass manche nach dem Verlust des Partners gar nicht mehr zurück ins Leben fänden und der Trauerprozess für sie quasi zur neuen Normalität würde, habe er auch schon beobachtet.

Zumindest in diesem Punkt hätten jüngere Menschen einen Vorteil: Denn Verpflichtungen wie Freunde, Arbeit und Familie kann man nur begrenzt lange aufschieben.

Für den Fall, dass man einfach niemanden zum Reden hat, möchte er deshalb allen Trauernden die verschiedenen Hospizgruppen aus dem Kreis ans Herz legen. Da sollte man einfach mal nachfragen, ob die auch eine Trauerbegleitung machen. Da ist man immer willkommen.

Außerdem böten viele Hospizgruppen Trauergruppen an: Diese bestehen aus Gleichgesinnten, die ebenfalls um jemanden trauern und gut nachvollziehen können, wie man sich fühlt. Hier finde man vor allem auch Menschen, die einen im Trauerprozess nicht zusätzlich unter Druck setzen: Früher hat man gesagt, dass man ein Jahr lang Schwarz tragen muss, wenn jemand stirbt. Aber das ist natürlich Quatsch.

Prinz betont, dass man sich nicht vorschreiben lassen solle, wie man zu trauern habe. Denn das baut zusätzlichen Druck auf die Betroffenen auf. Und der hilft in der Regel nicht bei der Trauerbewältigung. Ich sage immer: Was raus muss, muss raus.

Hans Schäfer

Als Experte und leidenschaftlicher Autor für die Webseite Haren Suche bin ich Hans stets bemüht, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einer tiefen Leidenschaft für das Zeitgeschehen und einer scharfen Analysefähigkeit sorge ich dafür, dass die Leser stets gut informiert sind. Meine Artikel sind präzise, gut recherchiert und bieten einen Einblick in die aktuellen nationalen Ereignisse. Durch meine langjährige Erfahrung und mein Engagement für die Wahrheit bin ich stolz darauf, Teil eines so angesehenen Nachrichtenportals zu sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up