Stimmen gegen pro-palästinensisches Protestcamp an der HHU werden lauter
Die Debatte um das pro-palästinensische Protestcamp an der Heinrich-Heine-Universität (HHU) wird immer hitziger. Studierende der stärksten Kraft im Studierendenparlament an der HHU, Campusgrün, und die Juso-Hochschulgruppe haben in einem gemeinsamen Statement die Aktion verurteilt.
„Die Solidarität mit dem humanitären Leid der Zivilbevölkerung muss einen Raum haben, aber das Camp geht weit über diese Solidarität hinaus und ist antisemitisch.“, heißt es in der Stellungnahme. Wenn Israel das Existenzrecht abgesprochen werde, „dann hat das keinen Platz auf unserem Campus“.
Das Protestcamp wurde vor zwei Wochen auf der Grünfläche zwischen dem Gebäude 22.01 und der Buchhandlung errichtet – mit Zelten und palästinensischen Flaggen. Inzwischen sind auch mehrere Banner vor Ort zu sehen, auf denen etwa in Englisch zu lesen ist „Anti-Zionismus ist kein Antisemitismus“ oder „Widerstand ist gerechtfertigt, wenn Menschen besetzt werden“.
In den Sozialen Medien fordern die Studierenden die HHU auf, ein vier mal vier Meter großes Banner an einer Uni-Fassade zu entfernen oder es zu ersetzen durch eines, „das die Märtyrer von Gaza ehrt und ein Ende des Genozids und der Bombardierung fordert“.
Bei einem Besuch unserer Redaktion wollte kein Teilnehmender des Protestcamps Fragen unserer Redaktion beantworten.
Kritik an antisemitischen Äußerungen
„Die Forderung der Campierenden, die Verpflichtung des AStAs gegen Antisemitismus abzuschaffen, ist absurd und gefährlich“, meint man bei Campusgrün und der Juso-Hochschulgruppe. „Die Massaker vom 7. Oktober werden relativiert und die Terrororganisation Hamas glorifiziert. Solche antisemitischen und terrorverherrlichenden Inhalte haben auf unserem Campus keinen Platz und sind aufs Schärfste zu verurteilen“.
Auf Bannern sei zudem immer wieder ein rotes Dreieck zu sehen, „welches im Zuge der Anschläge des 7. Oktober von der Hamas zur Markierung ,zionistischer Ziel‘ verwendet wird“, sagen die Studierenden, die bei ihrer Stellungnahme nach eigenen Angaben von der Jüdischen Hochschulgruppe, dem Jüdischen Studierendenverband NRW und dem Jungen Forum der Deutsch-israelischen Gesellschaft Düsseldorf unterstützt wurden.
Die Polizei ist seit Anfang der Protestaktion auf dem Campus präsent, wofür die Uni dankbar sei, sagt ein Uni-Sprecher. Aufgrund des Rechts auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit könne man nicht gegen das Camp vorgehen. Man behalte sich aber das Recht auf Anzeige vor, wenn zum Beispiel antisemitische Äußerungen skandiert werden.
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