Die Fischbestände unseres Planeten stehen unter Druck. Laut einer aktuellen Studie sind die Fangquoten für viele Fischarten zu hoch angesetzt. Dies führt zu einer Überfischung, die langfristig die Nachhaltigkeit der Fischerei und die Erhaltung der Meeresökosysteme gefährdet. Die Studie zeigt, dass viele Fischbestände bereits überfischt sind und somit in ihrem Bestand bedroht sind. Es ist daher dringend notwendig, die Fangquoten anzupassen, um die Zukunft der Fischerei und die Erhaltung der Meeresressourcen zu sichern.
Überfischung: Studie warnt vor zu hohen Fangquoten
Viele Fischbestände weltweit sind durch Überfischung bedroht oder bereits zusammengebrochen. Das liegt einer Studie zufolge nicht nur daran, dass wissenschaftlich errechnete Höchstfangmengen nicht eingehalten wurden. Vielmehr seien bereits diese Empfehlungen zu hoch angesetzt.
Fischerei-Modelle: Komplexität führt zu Fehlschätzungen
Fischerei-Modelle liefern die Basis zur Regulierung der globalen und regionalen Fischerei und gelten als ein wichtiges Werkzeug gegen Überfischung. Doch die Modelle sind zu komplex und führen zu Fehlschätzungen. So wurden bei den Empfehlungen vielfach deutliche Überschätzungen gemacht, wie viele Fische einer Art es noch gibt und wie schnell sich ein Bestand erholen kann.
Ein Team um Graham Edgar von der University of Tasmania (Australien) untersuchte nun Daten von 230 Fischgründen weltweit und glich die Werte mit denen aus Modellen ab. Demnach wurde bei den Empfehlungen vielfach überschätzt, wie viele Fische einer Art es noch gibt und wie schnell sich ein Bestand erholen kann. Besonders bei bereits überfischten Populationen sei die Abweichung der genutzten Modelle gravierend.
Ostsee-Beispiel: der Dorsch
Ein Beispiel dafür ist der Dorsch der westlichen Ostsee. Die oft zu positive Schätzung der Biomasse hat meiner Einschätzung nach auch zur Überfischung des Bestandes beigetragen, erklärte Christian Möllmann von der Universität Hamburg.
Die Studie warnt vor den Folgen der Überfischung und fordert eine Überarbeitung der Bewertungsverfahren hin zu einfacheren, realistischeren Modellen. Zudem solle stärker das Vorsorgeprinzip gelten - bei Unsicherheiten sollten eher konservative Schätzungen verwendet werden.
Der Wille und das Einsehen, umsichtig und zurückhaltend zu fischen, sei oft nicht erkennbar. Das sei deutlich an der Ostsee zu sehen, wo alle einst wichtigen Dorsch- und Heringsbestände trotz jahrelanger Warnung von Wissenschaftlern und Umweltschutzverbänden so überfischt wurden, dass eine Erholung weitgehend unsicher oder sogar unwahrscheinlich sei.
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