Schützenfest Neuss 2024: Der Schützenkönig und die Kreisfreiheit krönen das Fest

Schützenfest Neuss 2024: Der Schützenkönig und die Kreisfreiheit krönen das Fest

Das Schützenfest Neuss 2024 wird ein unvergessliches Ereignis für die Stadt Neuss und ihre Bürger sein. Im Mittelpunkt des Festes steht die Krönung des Schützenkönigs, der höchste Ehrentitel, den ein Schütze erreichen kann. Doch das ist nicht alles: das Fest der Kreisfreiheit wird parallel zum Schützenfest stattfinden und die Feierlichkeiten noch weiter bereichern. Die Kombination aus traditioneller Schützenfestkultur und dem Feiern der Kreisfreiheit verspricht ein unvergleichliches Erlebnis für alle Besucher. Wir freuen uns auf ein unvergessliches Wochenende voller Musik, Tanz, Essen und Trinken, bei dem die Stadt Neuss ihre Gastfreundschaft und ihre Traditionen präsentieren wird.

Schützenfest-Debatte: Kreisfreiheit und Stadtidentität im Fokus

Die kommunale Neugliederung von 1975 hat Narben hinterlassen. Wer daran kratzt, stellt fest, dass der Verlust der Kreisfreiheit in Neuss auch 50 Jahre später nicht wirklich verheilt ist.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke musste dies bei seinem Auftritt auf dem Schützenfestempfang im Kreishaus erleben, als er die kühne These vertrat: „Unser Kreis hat die Stadt Neuss damals vor dieser Eingemeindung (gemeint ist die nach Düsseldorf) bewahrt – manche sagen: gerettet – und in unsere kommunale Familie aufgenommen.“

Neuss' Schützenfest: Eine Stadt zwischen Selbstständigkeit und Abhängigkeit

Die Replik kam prompt. Schützenpräsident Martin Flecken meldete sich als Vertreter eines Vereins jener Stadt Neuss zu Wort, „die dem Kreis erst ihren Namen gegeben hat“. Rhein-Kreis, sagte er, das könne doch überall zwischen Graubünden und Niederrhein sein. Erst die Stadt Neuss mache den Rhein-Kreis zu dem, was er ist, nämlich einer schönen Gegend, „abgegrenzt zur asiatischen Seite durch den Rhein“ und belebt von feiernden und meist frohen Menschen.

Selbstständigkeit vs. Abhängigkeit: Schützenkönig Christoph Heusgen warf dem Landrat Geschichtsklitterung vor. Neuss sei schon damals ein Juwel gewesen, das jeder haben wollte, sagte er und erinnerte an den Kampfslogan der CDU „Selbständig, Kreisfrei“ aus jenen bewegten Monaten, der umformuliert wurde, als die Entscheidung gefallen war: „Ständig, Eisfrei“.

Kommunales Stockholm-Syndrom: Der Schützenkönig fand einen Ausdruck für das Phänomen, dass die Neusser trotzdem stolz auf ihre Stadt sind, obwohl sie keine Kreisfreiheit mehr haben. „Wir Neusser haben etwas Masochistisches“, sagte er. Nur so sei der lang gehegte Stolz darauf zu erklären, die größte Stadt zu sein, in der kein Intercity hält.

Der Landrat hatte zuvor die Gemeinsamkeit betont: „Die Erfahrung lehrt, welche Kraft der Kreis und die kreisangehörigen Kommunen gemeinsam entfalten.“ Und auch der Schützenkönig wurde versöhnlich. Bürgermeister Reiner Breuer unterstellte er sogar, zu lächeln, wenn er die Auszahlung der Kreisumlage unterschreibt.