Anschlag in Solingen: Gewerkschaft der Polizei warnt vor Spekulationen
Am 29. Mai 1993 erschütterte ein schwerer Anschlag die Stadt Solingen. Bei dem Brandanschlag auf ein Wohnhaus kamen fünf Menschen ums Leben. Die Gewerkschaft der Polizei reagierte mit Besorgnis auf die Ereignisse und warnte vor voreiligen Spekulationen. Die Ermittlungen lägen noch in einem frühen Stadium, hieß es. Trotzdem sei es wichtig, dass die Öffentlichkeit nicht vorschnelle Schlussfolgerungen ziehe, sondern den Behörden ermögliche, ihre Arbeit aufzuklären. Die Polizeigewerkschaft appelliert an die Bevölkerung, Ruhe zu bewahren und keine Gerüchte zu verbreiten.
Gewerkschaft der Polizei warnt vor Spekulationen nach Anschlag in Solingen
Die Gewerkschaft der Polizei warnt vor voreiligen Schlüssen nach dem Messerangriff mit drei Toten und mehreren Verletzten in Solingen. Der stellvertretende Bundesvorsitzende der GdP, Michael Mertens, sagte unserer Redaktion: „Wir müssen erst alles aufklären und den Täter stellen, um dann zu dessen Motivation Rückschlüsse zu ziehen.“
Polizei warnt vor Gerüchten
Das einzige, was bisher feststehe, sei die Zahl der Toten und Verletzen sowie der Tathergang mit einem Messer, ergänzte Mertens. „Alles weitere sind Spekulationen. Und es ist widerlich, wenn diese Spekulationen auch noch mit politischen Botschaften verbunden werden“, betonte Mertens.
Polizei verlangt Klarheit nach Messerattacke in Solingen
Die Befragung von Zeugen und die Rekonstruierung der Tat sei nicht einfach, ergänzte der nordrhein-westfälische GdP-Vorsitzende. Das liege an den Umständen des Stadtfestes zur 650-Jahr-Feier Solingens. Den Täter daher im Detail zu beschreiben, sei schwierig.
Laut Polizeiangaben wurde die Tat als Anschlag eingestuft. Die Polizei sucht mit Spezialkräften nach dem Täter.
SPD will ergebnisoffen über Komplettverbot von Messern reden
Aus Sicht der SPD muss nun jedoch die Frage von Messerverboten neu debattiert werden. Fraktionsvize Dirk Wiese sagte unserer Redaktion: „Für mich ist klar, dass unsere Sicherheitsdienste mehr Befugnisse haben müssen, um solche Täter frühzeitig zu entdecken, insbesondere im digitalen Raum. Ebenso müssen wir endlich bei den Messerverboten vorankommen.“
Er sei schockiert und entsetzt „über den wahrscheinlichen Terrorangriff auf dem Stadtfest in Solingen“, ergänzte Wiese. „Meine Gedanken sind heute früh bei den Opfern, den vielen Verletzten und den sich im Einsatz befindlichen Rettungs- und Einsatzkräften.“
Krisensitzung nach Messerattacke von Solingen
In den vergangenen Wochen und Monaten sei gerade bei Großveranstaltungen wie der Europameisterschaft alles gut gegangen. „Wahr ist aber auch, dass radikalisierte Einzeltäter die größte Gefahr darstellen“, ergänzte Wiese.
Erst in der vergangenen Woche hatte Wiese auch ein generelles Verbot des Tragens von Messern in der Öffentlichkeit ins Spiel gebracht. „Ein Komplettverbot muss man ergebnisoffen diskutieren“, so Wiese zu unserer Redaktion. Allerdings müssten auch mögliche Ausnahmen berücksichtigt werden.
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