Kastanienschaden durch Miniermotte: Das kleine Insekt bringt große Probleme für die Baumwirtschaft
Die Kastanienbestände in Deutschland stehen unter Druck: die Miniermotte, ein winziges Insekt, verursacht erhebliche Schäden an den Bäumen. Die Folgen sind dramatisch: massive Blattverluste, geschwächte Bäume und letztendlich erhebliche wirtschaftliche Einbußen für die Baumwirtschaft. Der Kastanienschaden durch die Miniermotte hat in den letzten Jahren zugenommen und breitet sich immer weiter aus. Experten warnen vor einer möglichen Katastrophe für die Kastanienpopulation, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Auswirkungen der Miniermotte auf die Kastanienbestände und die Bemühungen, diesem Problem entgegenzutreten.
Kastanienschaden durch Miniermotte: Das Insekt bringt Baumwirtschaft in Schwung
Unter vielen Kastanien liegen bereits die ersten Laubberge. Das liegt nicht etwa an trocken-heißen Tagen, sondern an einem Insekt, das den Bäumen seit Jahren zu schaffen macht.
In diesem Jahr sei der Befall mit Miniermotten extrem auffällig, ist Olaf Zimmermann, Insektenkundler am Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg in Karlsruhe, überzeugt. Bundesweit haben weißblütige Rosskastanien in Alleen, Parks und Gärten bereits im Sommer kaum noch Blätter, die verbliebenen sind ausgetrocknet und welk.
Typisch sei eine Verfärbung und das Abfallen erster Blätter in der zweiten Augusthälfte, sagt Roland Mühlethaler vom Naturschutzbund (Nabu). Generell verschiebe sich das Naturgeschehen im Zuge der Klimaerwärmung nach vorn, starte also immer früher im Jahr.
Trockenheit verstärkt die Probleme
Die Rosskastanie setzt Mühlethaler zufolge neben der Kastanien-Miniermotte besonders Trockenheit zu. „Durch Trockenheit gestresste Bäume sind generell anfälliger für Schädlinge“, erklärt der Nabu-Experte. Im Nordosten Deutschlands sei das nach mehreren aufeinanderfolgenden Jahren mit großer Trockenheit besonders ausgeprägt.
„Die Bäume erholen sich nur langsam davon, viele sind auch abgestorben.“
Die Ursachen des Problems
Obwohl die Rosskastanie ursprünglich ein mediterraner Baum sei, brauche sie genügend Feuchtigkeit. „Zu trockene Jahre in Verbindung mit starkem Schädlingsbefall können längerfristig zum Absterben führen“, sagt Mühlethaler.
Hilfe leicht möglich
Helfen lässt sich der Kastanie vorm Haus mit einem einfachen Mittel: dem sorgfältigen Wegsammeln und Entsorgen der Blätter. Damit werden die Larven in den Blättern entfernt, aus denen sonst neue Motten schlüpfen würden.
Nur weißblühende Rosskastanien (Aesculus hippocastanum) werden befallen, rotblühende der Art Aesculus carnea sind nicht betroffen.
Bereits seit dem 17. Jahrhundert wurde die Rosskastanie aufgrund ihrer attraktiven Belaubung und Blüten in Parkanlagen, Gärten und Straßen in ganz Europa kultiviert, wie es beim Nabu heißt. Seit 1989 eroberte demnach die Miniermotte invasionsartig fast ganz Europa, ausgehend wahrscheinlich von einst unzugänglichen Schluchten auf dem Balkan.
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