Kontroverses um Kalkumer Schloßallee-Bauprojekt in Düsseldorf setzen sich fort

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Kontroverses um Kalkumer Schloßallee-Bauprojekt in Düsseldorf setzen sich fort

Die Kontroversen um das umstrittene Bauprojekt an der Schloßallee in Kalkum, Düsseldorf, zeigen keine Anzeichen einer Beruhigung. Trotz heftiger Kritik von Anwohnern, Umweltschützern und politischen Gegnern setzt sich die Stadtverwaltung weiterhin für die Umgestaltung des Areals ein. Die Pläne sehen den Bau neuer Wohn- und Geschäftshäuser vor, was zu einer Verdichtung des Stadtteils führen würde. Die Gegner des Projekts fürchten, dass dies zu einer Zerstörung des Ortsbildes und einer Verschlechterung der Wohnqualität führen könnte. In der kommenden Woche soll der Stadtrat über das Projekt abstimmen.

Kontroversen um Kalkumer Schloßallee-Bauprojekt setzen sich fort: Bürgerschaft protestiert gegen städtische Pläne

Kontroversen um Kalkumer Schloßallee-Bauprojekt setzen sich fort: Bürgerschaft protestiert gegen städtische Pläne

Als Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) am Dienstag zur Sitzung der Bezirksvertretung 5 nach Kaiserswerth kam, um dort Ehrungen vorzunehmen, wurde er bereits von rund 20 Bürgern vor dem Kaiserswerther Rathaus erwartet. Diese gehören den inzwischen drei Initiativen an, die gegen die Baupläne an der Kalkumer Schloßallee protestieren.

Initiativen gegen das Projekt

Neben einer Aktionsgruppe, die bei einer Online-Petition mehr als 3000 Stimmen gegen das Projekt gesammelt hat, und dem Verein „Stadt, Land, Fluss“ will nun auch die neu gegründete Gruppe „Grüner Norden“ das Projekt verhindern. Letztere hat Visualisierungen entwickelt, wie der geplante Campus später aussehen könnte.

„Wir werden eine sechsstöckige Bebauung, bestehend aus fünf Geschossen plus Staffelgeschoss erleben, die zu einer Bebauungshöhe von 19 Metern führen wird. Es entsteht eine Betonwüste mit ortsuntypischen Häuserschluchten, die im krassen Gegensatz zum historischen Charakter von Düsseldorfs ältestem Stadtteil Kaiserswerth stehen. Das können und werden wir nicht zulassen!“, sagt Gabi Gießmann von der Initiative „Grüner Norden“.

Bürgerbeteiligung

Die Stadt kündigt an, die Öffentlichkeit auch weiter an dem Verfahren beteiligen zu wollen – „aufgrund der vielfältigen Themen sowie des hohen öffentlichen Interesses an der städtebaulichen Entwicklung der Fläche“. Dabei sollen noch weitere Akteure eingebunden werden, insgesamt deutlich mehr als gesetzlich gefordert.

Oberbürgermeister Keller versprach aber bei dem kurzen Austausch vor der Sitzung, dass es eine maßvolle Entwicklung geben wird. „Wir können die Stadt aber nicht mit dem nötigen Wohnraum versorgen, ohne diese große Fläche zu nutzen“, so Keller weiter.

Projektplanung

So sieht der bei einem Wettbewerb ermittelte Siegerentwurf für die Entwicklung des rund 34,5 Hektar großen Areals nördlich des Theodor-Fliedner-Gymnasiums Schul- und Sportflächen und insgesamt 550 kleine und große Wohnungen in zwei- bis fünfgeschossigen Bauten vor.

Ratsherr Andreas Auler (CDU) erklärte dazu im Laufe der Sitzung der Bezirksvertretung: „Es wird mitnichten das gebaut werden, was von der Initiative jetzt gezeigt wird.“ Andreas Auler plädierte zudem dafür, sachlich und vernünftig miteinander zu diskutieren, ohne dass dabei weiter an der „Legendenbildung“ gearbeitet würde.

„Wir sind sehr froh, dass der Siegerentwurf der mit der geringsten Versiegelung geworden ist“, ergänzt Norbert Biermann, Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion. Rund 50 Prozent des Areals sei nur von einer Versiegelung betroffen.

Weiteres Vorgehen

In der Sitzung der Bezirksvertretung wurden nun die nächsten anstehenden Planungsschritte vorgestellt. In der Verwaltungsvorlage heißt es dazu, dass bereits seitens der Vorprüfung erste Überarbeitungsbedarfe identifiziert worden seien. „Gemeinsam mit den Anregungen aus der Öffentlichkeit und des Preisgerichtes wird der ausgewählte Entwurf optimiert und weiter qualifiziert werden müssen.“

So sollen die in der Auslobung benannten Flächenbedarfe für den Sport vollständig nachgewiesen werden. Zudem wird eine Überarbeitung der Straßenplanung und die Entwicklung eines innovativen Verkehrskonzeptes für das neue Viertel gefordert.

„Wir sehen die Notwendigkeit für bezahlbaren Wohnraum im Düsseldorfer Norden, aber wir haben bis dato noch keine Vorschläge von der Verwaltung erhalten, wie sie das Verkehrsproblem lösen will“, sagt beispielsweise Martina Chalmovsky (Grüne). Ihre Parteikollegin Claudia Gelbke-Mößmer ergänzt: „Die Jury hat zwar den besten der Entwürfe ausgewählt, aber der ist noch nicht perfekt. Ich sehe mich deshalb nicht in der Lage, dem weiteren Verfahren zuzustimmen. Erst muss der Entwurf nachgearbeitet werden.“

Oberbürgermeister Stephan Keller wurde am Kaiserswerther Rathaus von Bürgern begrüßt, die das große Bauvorhaben an der Kalkumer Schloßallee verhindern wollen.

Foto: Julia Hallmann

Hans Schäfer

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