Kleinerer Andrang bei HerbstKirmes: Besucherzahl bleibt unter Erwartungen
Die Besucherzahl aus 2019 bleibt ein einsamer Rekord: Zur Herbst-Kirmes mit Krammarkt kamen in diesem Jahr an allen fünf Veranstaltungstagen zwischen 250.000 und 300.000 Besucher. So lautet die Schätzung des Ordnungsamtes, das die jährlich publikumsträchtigste Veranstaltung in Wermelskirchen federführend für die Stadt als Veranstalter organisiert.
Dass die Besucherzahl trotz weitgehend bestem Volksfest-Wetter hinter den Erwartungen zurückblieb, führte Ordnungsamtsleiter Arne Feldmann nicht nur auf den Anschlag in Wermelskirchens Nachbarstadt Solingen zurück, der den Rummel überschattete: „Bedingt durch die Vorkommnisse in Solingen und die Gewitterfront am Samstag kamen 2024 weniger Besucherinnen und Besucher zur Kirmes.“
Einfluss des Anschlags in Solingen
In gleich mehrfacher Hinsicht sah sich Schausteller Michael Karp-Decker im Gespräch mit unserer Redaktion von den Ereignissen betroffen – als Beschicker, als Solinger und als Veranstalter: „Gegenüber 2023 ist die Kirmes fühlbar schlechter verlaufen.“ Der 61-Jährige betrieb zwei benachbarte Stände: einen mit Gewürzen und die „Mandelbrennerei“, die seit Jahrzehnten auf der Herbst-Kirmes für Süßigkeiten wie gebrannte Mandeln, Lebkuchenherzen oder Zuckerwatte sorgt.
„Der Sonntag war wirklich gut frequentiert. Montags sind wir Händler wegen der Matinee eh nur Statisten“, blickte Michael Karp-Decker kurz vor Beginn des abschließenden Feuerwerks auf die Herbst-Kirmes mit Krammarkt zurück: „Vor allem war der Samstag schlecht. Und das hat bestimmt zu 50 Prozent mit der Messer-Attacke in Solingen zu tun.“
Erfolgreiche Sicherheitsmaßnahmen
Die kurzfristig nach dem Anschlag am Freitagabend in Solingen erhöhten Sicherheitsmaßnahmen für Herbst-Kirmes und Krammarkt bewertete Ordnungsamtsleiter Arne Feldmann auf Nachfrage unserer Redaktion als Erfolg: „Die Rückmeldungen waren durchweg positiv. Allgemein gaben die Besucherinnen und Besucher wie auch die Schausteller und Beschicker an, dass durch die erhöhte Präsenz von Kommunalem Ordnungsdienst, Polizei, der Sicherheitsfirmen und dem Deutschen Roten Kreuz ein ‚sicheres Gefühl‘ auf der Veranstaltung vermittelt wurde.“
Bei den Kontrollen zur Einhaltung der Waffenverbotszone zur Matinee seien weder Waffen noch andere gefährliche Gegenstände gefunden worden.
Konsequenzen für die Zukunft
Ob der Anschlag in Solingen möglicherweise Folgen für die nächste Herbst-Kirmes oder andere Veranstaltungen haben wird, vermochte Arne Feldmann nicht einzuschätzen: „Über Konsequenzen aus den Vorkommnissen in Solingen muss zunächst politisch diskutiert werden. Die Debatte über das Mitführen von Messern in der Öffentlichkeit läuft ja bereits.“
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