2023 gibt es so viele Kirchenaustritte im Kreis Kleve

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2023 gibt es so viele Kirchenaustritte im Kreis Kleve

Im Jahr 2023 hat sich ein besorgniserregender Trend im Kreis Kleve manifestiert. Nach Angaben der Kirchenbehörden ist die Zahl der Kirchenaustritte auf einen neuen Höchststand gestiegen. Dieser Anstieg ist ein Alarmzeichen für die Kirchengemeinden in der Region und wirft Fragen zum Zukunftsbild der Kirche auf. Die Gründe für diesen Trend sind vielfältig und reichen von gesellschaftlichen Veränderungen bis hin zu Kritik an kirchlichen Strukturen. In den folgenden Abschnitten werden wir näher auf diese Entwicklung eingehen und die möglichen Konsequenzen für die Kirche und die Gesellschaft analysieren.

Katholische Kirche im Kreis Kleve schrumpft weiter

Die Katholische Kirche im Kreis Kleve schrumpft weiter – allerdings hat sich die Austrittswelle im vergangenen Jahr etwas abgeflacht. Dafür gibt es auch weniger Taufen und deutlich weniger kirchliche Hochzeiten. So könnte man die Statistik umschreiben, die das Bistum Münster nun für das Jahr 2024 veröffentlicht hat.

Zahlen zum Austritt und Sakramenten

Zahlen zum Austritt und Sakramenten

Ein Blick auf die Zahlen: Im Kreis Kleve lebten demnach im vergangenen Jahr 171.564 Katholiken, das sind 4133 weniger als im Jahr zuvor. Und auch hier lohnt sich ein detaillierter Blick: 2765 Menschen haben 2023 ihren Austritt aus der Kirche erklärt, das sind 552 weniger als im Vorjahr. Allerdings ist auch die Zahl der Taufen mit insgesamt 1167 (-100) zurückgegangen, die Erstkommunion wurde 1377 Mal (-13) gefeiert. 816 Mal wurde das Sakrament der Firmung gespendet, 24 mal weniger als 2022.

Kirche verliert Mitglieder

Die katholische Kirche in Deutschland hat im vergangenen Jahr fast 592.000 Mitglieder verloren. Hauptgrund sind rund 403.000 Kirchenaustritte. Den 27 Bistümern gehörten rund 20,3 Millionen Menschen an. In Nordrhein-Westfalen ging die Zahl um knapp 192.000 auf 6,24 Millionen zurück.

Hochzeiten und Bestattungen

Das Ja-Wort gaben sich 203 Paare in einer katholischen Kirche. Hier ist die Zahl deutlich eingebrochen: Im vergangenen Jahr waren es noch 320 Paare. Allerdings hatte es damals auch einen Nachholeffekt aus dem Corona-Jahr 2021 gegeben, in dem sich nur 146 Paare kirchlich trauen ließen. Leicht gesunken ist 2023 die Zahl der Bestattungen, um 31 auf 2007.

Praktizierende Katholiken

Wie aber steht es um die praktizierenden Katholiken im Kreis Kleve, die Gottesdienste besuchen? Diese Zahl wird an bestimmten Tagen ermittelt und dann auf das Jahr hochgerechnet. Und sie ist drastisch im Gegensatz zum Landestrend zurückgegangen. Waren es im Vorjahr noch 10.425 Menschen, so wurden im Jahr 2023 lediglich 8956 Messebesucher gezählt.

Weihbischof Rolf Lohmann äußert sich

Die Zahlen zeigen, dass auch im vergangenen Jahr zahlreiche Menschen die Kirche verlassen haben. Hinter den bloßen Zahlen stehen Personen mit unterschiedlichen Beweggründen, sagt Weihbischof Rolf Lohmann, Regionalbischof für den Niederrhein. Mit einigen von ihnen habe er in den vergangenen Monaten bei Besuchen in verschiedenen Städten und Gemeinden gesprochen. Das waren sehr direkte, vor allen Dingen aber sehr lehrreiche Gespräche. Einige sprechen von einem Glaubensverlust, insbesondere aber attestieren sie unserer Kirche, dass wir das Vertrauen verspielt haben.

Bischof Felix Genn äußert sich

Die Veränderungen sind enorm, der Umbruch in Richtung einer säkularen Gesellschaft vollzieht sich rasant. Im Umbruch steht nicht nur die Kirche als Institution: Sie leidet nach wie vor unter einem großen Vertrauens- und Relevanzverlust. Darüber hinaus ist es so, dass viele Menschen auch in unserem Bistum den Gottesglauben selbst verloren haben.

Jochen Müller

Ich bin Jochen, Redakteur der Webseite Haren Suche, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität bringe ich meinen Lesern die neuesten Nachrichten. Meine Leidenschaft für präzise Berichterstattung spiegelt sich in meinen Artikeln wider, die auf Fakten basieren und einen neutralen Blick auf aktuelle Ereignisse bieten. Als Journalist strebe ich danach, meine Leser stets informiert zu halten und ihnen eine fundierte Perspektive auf das Geschehen zu bieten.

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