Krefeld: Im Fischelner Bruch sind viele Fledermaus-Arten heimisch
Die Stadt Krefeld kann auf ein weiteres Naturschutzhighlight stolz sein: Im Fischelner Bruch, einem beliebten Naherholungsgebiet, sind viele Fledermaus-Arten heimisch. Die Ergebnisse einer aktuellen Studie belegen, dass sich in diesem Gebiet eine vielfältige Population von Fledermäusen ansiedelt hat. Insbesondere die seltenen Arten Bechsteinfledermaus und Große Hufeisennase konnten nachgewiesen werden. Dieser Fund ist nicht nur für die lokale Fauna von großer Bedeutung, sondern auch für die nationale Biodiversität. Die Stadt Krefeld und die zuständigen Behörden haben sich zum Ziel gesetzt, den Schutz dieser wertvollen Lebensräume zu intensivieren.
Fledermäuse im Fischelner Bruch: Häufige Arten und ihre besonderen Eigenschaften
Sie werden oft verkannt und völlig zu Unrecht gefürchtet: Fledermäuse. Schwirren die zarten Geschöpfe bei ihrer nächtlichen Jagd nach Insekten in rasanter Geschwindigkeit durch die Luft, werden sie von Spaziergängern schon mal gerne mit Vögeln verwechselt. Einige Menschen haben sogar Angst vor den „Blutsaugern“, die angeblich durch ihre Bisse Krankheiten übertragen.
Tatsächlich jedoch sind Fledermäuse friedliebende und spannende Tiere, die es seit nunmehr 50 Millionen Jahren gibt. Einige Arten haben sich im Fischelner Bruch niedergelassen. Ihre Population haben jetzt die Mitglieder des Naturschutzbundes (NABU) Willich und Krefeld zusammen mit denen des dortigen Fördervereins untersucht.
Das Kooperationsprojekt Fledermäuse im Fischelner Bruch
Im Rahmen des Kooperationsprojektes „Fledermäuse im Fischelner Bruch“ brachten sie an verschiedenen Orten im Bruch Detektoren an, die die hochfrequenten Rufe der Fledermäuse in hörbare Laute umwandeln. Die Auswertung der Daten ergab, dass im beliebten Fischelner Landschaftsschutzgebiet starker Flugverkehr zu verzeichnen ist.
„Am häufigsten ist die Zwergfledermaus, die sich auch gerne im Friedhofsbereich aufhält, was sie mit dem Kleinen Abendsegler verbindet“, sagen Mike Seywert und Karl-Heinz Renner vom Vorstand des Fördervereins Fischelner Bruch. Aber auch der Große Abendsegler und die Rauhautfledermaus seien zu hören, kommentiert Steffen Fischer vom NABU Willich.
Sehr selten würden die Breitflügel- und die Wasserfledermaus auftreten.
Die Zwergfledermaus - ein kleiner aber feiner Fledermaus
Die Zwergfledermaus ist kleiner als eine Streichholzschachtel und gehört damit zu den kleinsten heimischen Fledermausart überhaupt. Das fast zerbrechlich wirkende Tier ist maximal 5,1 Zentimeter groß und wiegt mit rund fünf Gramm so viel wie ein Stück Würfelzucker.
Der Kleine Abendsegler, der ebenfalls häufig in Fischeln zu sehen ist, hat eine Flügelspannweite von rund 30 Zentimetern. Im Gegensatz zu seinem deutlich größeren Verwandten hat er zweifarbiges Fell.
Der Große Abendsegler fliegt bei der Jagd bis zu 60 Stundenkilometer schnell. Die Rauhautfledermaus liebt laut NABU Baumhöhlen und Nistkästen. Sie ist nur unwesentlich kleiner als der Zwerg unter den Fledermäusen.
Interessant ist das Jagdverhalten der in Fischeln seltenen Wasserfledermaus. Sie benutzt ihre Schwanzflughaut wie einen Kescher und angelt so nach Insekten. Die Breitflügelfledermaus wiederum hält sich bevorzugt in Gebäuden auf.
Bei Fischeln Open am Sonntag, 8. September, werden die Naturschützer mit einem Stand präsent sein. Kinder können an einem Fledermausquiz teilnehmen. Eine weitere Möglichkeit sich zu informieren, gibt es auf der öffentlichen Mitgliederversammlung des Fördervereins am 1. Oktober.
Schreibe einen Kommentar