Bayer 04 Leverkusen: Xabi Alonso gibt seinem Ärger Luft
Der spanische Trainer Xabi Alonso von Bayer 04 Leverkusen hat in einer emotionalen Aussage seinem Ärger über die aktuellen Leistungen seiner Mannschaft Luft gemacht. In einem Interview mit der Presse kritisierte Alonso die mangelnde Konstanz und die fehlende kämpferische Einstellung seiner Spieler. Der ehemalige Weltklassespieler, der selbst für Klubs wie Real Madrid und FC Liverpool spielte, forderte von seinen Spielern mehr Einsatz und Engagement auf dem Platz. Die Äußerungen des Trainers sorgten für großes Aufsehen in der Fußballwelt und lassen erahnen, dass der Druck auf die Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen weiter zunimmt.
Xabi Alonso gibt seinem Ärger Luft: Bayer Leverkusen erlebt erste Niederlage nach 35 Ligaspielen
Marco Rose ist ein Wiederholungstäter – und das im doppelten Sinn. Mit seiner Gelb-Roten-Karte im Spiel bei Bayer Leverkusen ist er nicht nur der erste Trainer der Bundesliga-Geschichte, der bereits zum zweiten Mal einen Platzverweis bekommen hat, sondern auch der erste, der die Werkself in der Ära von Xabi Alonso wiederholt hat besiegen können.
RB Leipzig machte in der BayArena aus einem 0:2 ein 3:2 und fügte den Rheinländern nach zuvor 35 unbesiegten Ligaspielen die erste Niederlage zu. Im Oktober 2022 hatte Leipzig mit 2:0 gegen Alonsos Leverkusener gewonnen. „Wir haben uns den Sieg erkämpft und verdient“, sagte Rose.
Jonathan Tah bricht sein Schweigen
Nach einem forschen Start der Gäste aus Leipzig waren es zunächst die Leverkusener, die die Kontrolle übernahmen und in Phasen schon wieder an das Team erinnerten, das die Liga in der vergangenen Saison dominiert hatte. Jeremie Frimpong nach starker Einzelleistung (39.) und Alejandro Grimaldo (45.) hatten den Werksklub in Führung gebracht.
Das Anschlusstor durch Leipzigs Kevin Kampl kurz vor der Halbzeit wirkte vorerst wie ein Schönheitsfleck auf einer ansonsten starken Leistung (45.+7.).
Info-Karten für Trainer gibt es seit fünf Jahren
Regelung Seit der Saison 2019/20 gibt es Verwarnungen und Platzverweise für Trainer und Betreuer in den deutschen Profiligen. Auch nach vier Gelben Karten muss der Teamoffizielle ein Spiel aussetzen.
Rose saß zu diesem Zeitpunkt längst auf der Tribüne. Nach gerade einmal 26 Minuten hatte ihm Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck die Ampelkarte gezeigt. Der Leipziger Coach hatte sich zuvor vehement über ein nicht geahndetes Foulspiel von Leverkusens Jonathan Tah beschwert.
Der ehemalige Gladbach-Coach, der 2019 als Hauptverantwortlicher von Borussia Dortmund glatt Rot gesehen hatte, zeigte sich im Nachgang einsichtig. „Das Ding nehme ich auf mich“, sagte er.
„Aber ich finde es wirklich gut und richtig. Da können wir uns den Handball als Vorbild nehmen. Wir wollen insgesamt weniger lamentieren, weniger reden und mehr Fußball spielen. Entsprechend hat der Schiedsrichter absolut regelkonform reagiert.“
Beschimpft habe er indes niemanden, betonte der 47-Jährige und gelobte Besserung: „Der Rose ist nicht unbelehrbar.“
Bayer Leverkusen erlebt erste Niederlage
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein offenes Spiel, in dem Leipzigs Lois Openda mit zwei Treffern (57./80.) für die erste Leverkusener Niederlage in Deutschland nach 462 Tagen sorgte. Auch auf ihre Last-Minute-Qualitäten konnte sich die Werkself an diesem Abend nicht verlassen.
„Wir haben einiges Positives und einiges Negatives gesehen“, sagte Alonso zunächst diplomatisch, machte seinem Ärger über die defensiven Unzulänglichkeiten dann aber doch Luft: „Gegen den Ball waren wir zu einfach, wie Leipzig das erste Tor geschossen hat.“
Auch die Art und Weise, wie Bayer das zweite Gegentor kassierte, missfiel ihm deutlich. „In der zweiten Halbzeit fehlte es uns an Kontrolle, alles ging zu schnell. Wir hatten nicht genug Pässe in der gegnerischen Hälfte und die Partie war offen. Über eine Situation wie beim 2:2 hatten wir gesprochen. Das war zu einfach, wie sie unsere letzte Linie vorgefunden haben. Das haben wir nicht gut gemacht. Wir müssen aus den großen Fehlern lernen, die wir begangen haben. Dem Gegner nach einem 2:0-Vorsprung wieder die Möglichkeit zu geben, zurückzukommen, ist nicht gut. Es ist kein gutes Muster, dass uns das zwei Mal in Folge passiert ist.“
Schon zum Ligastart in Gladbach hatte Leverkusen eine Zwei-Tore-Führung hergegeben und konnte sich nur durch einen späten Elfmetertreffer von Florian Wirtz die drei Punkte sichern. Gleichwohl Leverkusen gegen Leipzig über die komplette Spielzeit gesehen zumindest halbmeisterlich agierte, lässt sich schwer bestreiten, dass sich das Ende der Serie in den vergangenen Wochen angedeutet hatte. Bereits in der Vorbereitung wirkte Bayer bisweilen fahrig und passiv in der Rückwärtsbewegung. Sieben Gegentore in den ersten vier Pflichtspielen, davon drei gegen Bundesligisten, sind zudem deutlich zu viel für die beste Abwehr des Vorjahres.
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