TVG-Gelände in Bilk: Bezahlbarer Wohnraum im Visier

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TVG-Gelände in Bilk: Bezahlbarer Wohnraum im Visier

Die Stadtentwicklung in Düsseldorf erfährt einen wichtigen Schub, denn das TVG-Gelände in Bilk steht vor einer umfassenden Neugestaltung. Im Fokus steht die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, um den wachsenden Bedarf an Wohnungen in der Landeshauptstadt zu decken. Die Stadtverwaltung und die Investoren haben sich auf ein Konzept geeinigt, das den Erhalt von Grünflächen und die Errichtung von modernen Wohngebäuden vorsieht. Ziel ist es, ein lebenswertes Quartier zu schaffen, das den Bedürfnissen der Bewohner gerecht wird. Wir berichten über die Pläne und die Chancen, die sich durch die Neuentwicklung des TVG-Geländes ergeben.

TVGGelände in Bilk: Bezahlbarer Wohnraum im Visier

Das Technische Verwaltungsgebäude (TVG) wird umziehen, das hat der Rat schon 2020 entschieden. Doch für das Gelände an der Brinckmannstraße in Bilk, auf dem das TVG jetzt steht, hat die Stadt keine Anschlussverwendung. Wie genau es damit weitergeht, soll nun in unterschiedlichen Verfahren entschieden werden.

Klar ist: Die jeweilige Nachnutzung soll auch bei der Finanzierung des TVG-Neubaus an der Moskauer Straße in Oberbilk helfen. Die Parteienvertreter der für die Stadtteile zuständigen Bezirksvertretung 3 (BV3) haben einige Vorschläge gemacht, wie es grob weitergehen könnte.

SPD fordert bezahlbaren Wohnraum

SPD fordert bezahlbaren Wohnraum

„Unsere Hauptforderung ist die Schaffung weiteren Wohnraums, insbesondere bezahlbaren Wohnraums“, sagt etwa SPD-Fraktionssprecher Lutz Goebels auf Anfrage. Allerdings müsse verhindert werden, dass „ein reines ‚Schlaf-Quartier‘ entsteht“. Ideal wäre aus Sicht der Sozialdemokraten eine „Mischung von Wohnen, kleinem Gewerbe und sozial nutzbaren Räumen“. Das gut erreichbare und zentral gelegene Quartier würde damit lebendig, so Goebels.

Für eine falsche Lösung hält die SPD die Nutzung als Standort für große Hotels, für die die Lage sicherlich reizvoll wäre. Das Quartier müsse von „dauerhaftem Wohnen“ geprägt sein.

Grüne fordern Mischung aus Wohnraum, Azubiwohnen und Handwerkerhöfen

Grüne fordern Mischung aus Wohnraum, Azubiwohnen und Handwerkerhöfen

Die Grünen befürworten eine Mischung aus – größtenteils öffentlich gefördertem – Wohnraum, Azubiwohnen und Handwerkerhöfen. Außerdem sollte dort auch ein Lebensmittelmarkt als Nahversorger installiert werden. Was die Grünen auf dem Gelände nicht unterstützen würden, ist eine – stellenweise diskutierte – Schule.

„Das würde nicht zur Lage, aber auch nicht zum Wohnen passen“, so Thorsten Graeßner aus der BV3.

Linkspartei lehnt Schule ab

Linkspartei lehnt Schule ab

Von der Linkspartei heißt es ebenfalls, dass eine weitere Schule in der Gegend nicht ins Bild passen würde. Eine gemischte Nutzung des Quartiers würde damit, auch mit Blick auf Schulstandorte an der Brinckmannstraße und der Redinghovenstraße, nicht erreicht, so Bezirksvertreter Michael Driesch.

Ebenso wenig brauche es nach Ansicht der Linken „weder seelenlose Bürobauten noch Eigentumswohnungen“, auch „hochpreisige Mietsegmente“ sollten demnach nicht bedient werden.

Kulturelle und wissenschaftliche Teilnutzung möglich

Das Gelände biete, so Driesch, die Möglichkeit, mehr zu schaffen, als den „üblichen Mix einer reinen Wohn-, Gewerbeflächen- und Büronutzung“. Er könnte sich auch eine kulturelle oder wissenschaftliche Teilnutzung vorstellen.

„Durch die Nähe zur Heinrich-Heine-Universität sollte über eine Dependance nachgedacht werden“, beispielsweise für zusätzliche Laborflächen, sofern da seitens der Uni Bedarf bestehe. Aus kultureller Sicht biete der Standort außerdem „genug Raum für das seit Jahren kontrovers debattierte Fotozentrum“, so Driesch. Zusätzlich fehle es an Atelierräumlichkeiten, für die das Gelände ebenfalls Platz biete.

Natürlich solle aber ebenso günstiger Wohnraum – auch, aber nicht nur für Studierende – entstehen. Einen Supermarkt hält Driesch an der Stelle für überflüssig, da das Quartier durch die Einzelhändler an der Himmelgeister Straße und am Karolingerplatz schon ausreichend versorgt sei. Einen kleinen Kiosk mit „Aufenthaltscharakter“ hält er aber für denkbar.

CDU-Ratsfraktion unterstützt bezahlbaren Wohnraum

Im Grunde hat auch die CDU-Ratsfraktion ähnliche Vorstellungen von der Nachnutzung, die sich nur in manchen Punkten von den der anderen Parteien unterscheidet. So müsse beispielsweise durchaus die „Möglichkeit eines Grundschulneubaus auf Machbarkeit geprüft werden“, wie CDU-Bezirksvertreter Frank Optensteinen sagt.

„Im wachsenden Stadtteil Bilk wird dies voraussichtlich eine der letzten größeren Flächen in öffentlicher Hand sein, die wir städtebaulich und lebenswert entwickeln können“, so Optensteinen. Da der Bedarf an preisgünstigem Wohnraum ungebrochen hoch sei, „sehen wir eine angemessene Beteiligung der städtischen Wohnungsgesellschaft sowie der Genossenschaften als erforderliche an“, führt Optensteinen aus.

Die Stadt will noch in diesem Jahr ein Workshopverfahren zur Nachnutzung starten, an dem sich auch Bürger mit ihren Ideen beteiligen können.

Martin Müller

Ich bin Martin, Redakteur bei der Website Haren Suche. Als Autor für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen liegt mein Fokus darauf, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Leidenschaft für Journalismus treibt mich an, fundierte und relevante Informationen für unsere Leser bereitzustellen. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion und Meinungsbildung zu leisten.

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