Mondmusik: Coldplay gibt eine neue Kitsch-Oper heraus

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Mondmusik: Coldplay gibt eine neue Kitsch-Oper heraus

Die britische Rockband Coldplay überrascht ihre Fans mit einer neuen Veröffentlichung, die alles andere als gewöhnlich ist. Der Titel sagt es bereits: Mondmusik, eine Kitsch-Oper wie aus einem anderen Jahrhundert. Die Band um Chris Martin hat sich offensichtlich von den Traditionen der klassischen Oper inspirieren lassen und eine Produktion geschaffen, die von Orchestral-Musik und vokalem Pathos geprägt ist. Die Frage bleibt, ob dies ein Geniestreich oder ein Fehlschlag ist. Eines ist jedoch sicher: Coldplay bleibt auch in diesem Experiment treu ihrer künstlerischen Vision und wirft einen Blick auf die Musik von einer neuen Seite.

Coldplay veröffentlicht neue Kitsch-Oper: Moon Music ist ein Harmonie-Porno

Nachricht des Tages: Coldplay singen nicht mehr in jedem Song „oho-hoho-oho“, um ihn stadiontauglich anzudicken. Man könnte also sagen, die Band habe sich weiterentwickelt. Die Evolution reicht allerdings nicht allzu weit, die Musiker sind nämlich einfach bloß ins „La-la-lalala“ gewechselt. Aber immerhin.

Moon Music - Kitsch-Oper und Harmonie-Porno

Moon Music - Kitsch-Oper und Harmonie-Porno

„Moon Music“ heißt das neue, zehnte Album der britischen Gruppe, und es ist eine Kitsch-Oper geworden, ein Harmonie-Porno, ein Konzeptwerk zum Thema „Wird schon wieder“. Auf dem Cover spannt sich ein Mondregenbogen auf, das ist sozusagen die Pro-Max-Variante eines normalen Regenbogens. Das Motiv steht symbolisch für die zehn Stücke: Es ist alles ein bisschen viel, arg gut gemeint, sehr zuckrig.

Die Musik klingt, als habe ein Multimilliardär sie für einen Kindergeburtstag in den Hamptons in Auftrag gegeben. Coldplay sind bei Regen und Donner am besten.

Die erfolgreichste Band der Welt

Die erfolgreichste Band der Welt

Coldplay sind die erfolgreichste Band der Welt. Ihre aktuelle, seit zwei Jahren laufende Tour, soll bereits mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz erwirtschaftet haben. Zu Beginn ihrer 25-jährigen Karriere haben sie drei gute Alben veröffentlicht, im späteren Verlauf musste man sich vor jeder neuen Longplayer-Veröffentlichung fürchten, danach gelegentlich sogar gruseln.

Live-Erlebnis vs. Studioprodukte

Live-Erlebnis vs. Studioprodukte

Live hingegen sind sie umwerfend, die Weltumarmungsgeste, die auf den Studioprodukten zum Würgegriff wird, wirkt im offenen Stadion erhebend, gelegentlich herzergreifend, meistens euphorisierend. Der menschliche Faktor ist bei diesen Superstars entscheidend, die persönliche Verbindung, der Weltinnenraum zwischen den Noten. Und der tut sich auf Platte allzu selten auf.

KI-generierte Texte?

KI-generierte Texte?

Dass Sänger Chris Martin in der vergangenen Woche ankündigte, es werde nur noch zwei weitere Alben seiner Gruppe geben, dürfte auch damit zu tun haben, dass Coldplay-Songs so leicht auszurechnen sind, dass sie künftig per KI generiert werden können. Zum Beispiel die Texte. „I’ll be back on my feet again / Cause I am a mountain“, singt Chris Martin. Klingt wie ein Wandtattoo bei der Yoga-Studio-Neueröffnung.

Oder: „We Fell in love in the Summer / We saw the sunshine, too.“ Man denkt sogleich an andere Pop-Klischees und dichtet unwillkürlich auf eigene Faust weiter: …and the we were dancing naked in the rain from dusk till dawn. Oder: „We play for someone to come and show me the way / And for some shelter and Records to play.“ Das ist fast schon wieder gut, vor allem der Wunsch nach den Platten.

Viele Hände am Werk

An diesen Texten haben übrigens bis zu zehn Menschen gearbeitet. Das Cover von „Moon Music“.Foto: dpa/Anna Lee Media Es gibt viele epische Intros, Zwischenspiele und Outros. Coldplay bedienen sich an Versatzstücken der Ambient-Musik, was wohl die Illusion von Erhabenheit ermöglichen soll.

Ein bisschen von allem

Die 2014 gestorbene Schriftstellerin und Bürgerrechtlerin Maya Angelou spricht einen Text aus dem Jenseits. Einmal rappt Chris Martin sogar. Es gibt die Piano-Ballade und den Akustik-Gitarren-Song, der allerdings sogleich mit Streicherklang erdrückt wird. Ein Lied trägt einen Emoji als Titel. Quizfrage: Welchen wohl?

Fazit

„In the end it’s just love.“ Oho-hoho-oho. Hier geht es zur Bilderstrecke: Das ist Coldplay.

Jürgen Schneider

Als Experte für die Seite Haren Suche schreibe ich regelmäßig Artikel für die Nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Mein Name ist Jürgen und ich liefere stets die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine jahrelange Erfahrung im Journalismus ermöglicht es mir, fundierte und gut recherchierte Inhalte zu präsentieren, die Leserinnen und Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner Leidenschaft für die Wahrheit und einem Blick für die Details strebe ich danach, die Leserschaft stets bestmöglich zu informieren.

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