Neuer Bahnhofsplatz-Umbau: Miko ist sauer auf die Stadt Hückeswagen

Neuer Bahnhofsplatz-Umbau: Miko ist sauer auf die Stadt Hückeswagen

In der Stadt Hückeswagen gibt es neuen Ärger um den Umbau des Bahnhofsplatzes. Der lokale Unternehmer Miko hat sich in einer öffentlichen Erklärung über die Stadtverwaltung geäußert und seine bittere Enttäuschung über den aktuellen Stand des Projekts zum Ausdruck gebracht. Laut Miko sei die Stadt nicht in der Lage, die interessenlagen der Bürger angemessen zu berücksichtigen. Der Umbau des Bahnhofsplatzes sollte eigentlich ein vorbildliches Beispiel für die Stadtentwicklung sein, doch jetzt droht das Projekt zu scheitern. Wir werden Ihnen in den nächsten Tagen mehr über die Hintergründe und die Reaktionen der Stadtverwaltung berichten.

Miko Jovic: Entschädigung für entgangene Einnahmen nach Bahnhofsplatzumbau gefordert

Nein, Miko Jovic ist alles andere als amüsiert. Ja, das neue Pflaster seiner Terrasse vor dem Bistro & Restaurant Miko's am unteren Bahnhofsplatz neben der Glashalle sei schön geworden. Die Tische und Stühle werden bei schönem Wetter von den Kunden auch gerne angenommen. Aber was die Stadtverwaltung seiner Meinung nach in den vergangenen Monaten seit dem Beginn des Bahnhofsplatz-Umbaus mit ihm gemacht hat, gefällt ihm überhaupt nicht.

Und das ist noch nett ausgedrückt. Letztlich fordert der 60-Jährige eine Entschädigung für die entgangenen Einnahmen: Wir hatten im Juni und Juli Ausfälle von 30 Prozent, rechnet Miko, wie er von seinen vielen Stammgästen genannt wird, vor.

Neuer Bahnhofsplatzumbau: Miko Jovic sauer auf die Stadt Hückeswagen

Im Dezember sind es sechs Jahre, dass Jovic mit seinem Restaurant in den Räumlichkeiten am Bahnhofsplatz ist. Davor war er im Hofgarten an der Kölner Straße und im (inzwischen abgerissenen) Haus Hartmann an der Schnabelsmühle. Ich bin mittlerweile seit 30 Jahren in Hückeswagen, berichtet er.

Eigentlich ist er gerne hier, aber die Stadt habe ihm zuletzt doch immer wieder Steine in den Weg gelegt. So habe er 2018 zum Start am Bahnhofsplatz nur eine vorübergehende Konzession erhalten. Am Eröffnungstag stand das Ordnungsamt bei mir im Lokal, erinnert er sich. Die Stadt hatte ihm verboten, Alkohol auszuschenken. Das hier ist aber ein Restaurant und keine Milchbar, macht Jovic deutlich.

„Ich bin mittlerweile seit Jahren in Hückeswagen“: Miko Jovic auf die Stadtverwaltung

Die monatelangen Bauarbeiten direkt vor der Tür des Lokals haben ihn zusätzlich geärgert. Als er und seine Frau Agneszka das am 14. August nach dem zweiwöchigen Urlaub wieder öffnen wollten, hätte ihn fast der Schlag getroffen: Da war ein großes Loch, sagt der Wirt. Wir mussten im Müll arbeiten.

Abgesprochen mit der Stadt und der Bauleitung sei gewesen, dass zu diesem Zeitpunkt ein Teil der Terrasse bereits gepflastert, der andere geschottert ist. Letzteres holte die Baufirma nach, nachdem sich Miko beim Bürgermeister und dem Bauleiter beschwert hatte. Mitte September war die neue grau-weiß gepflasterte Fläche vor dem Restaurant fertig. Das sieht gut aus, versichert Jovic.

Umbau auf dem Bahnhofsplatz: Miko Jovic fordert Entschädigung für entgangene Einnahmen

Jetzt aber hat sich der Gastronom erneut ärgern müssen: Ein Mitarbeiter der Stadt sei vor 14 Tagen einfach zu seiner Terrasse gegangen und hätte die Blumenkübel beiseitegeschoben. Es hätten sich Leute beschwert, dass sie dort nicht durchkommen, hat er mir gesagt, erzählt Jovic. Dabei habe er die Kübel dort hingestellt, damit Fahrradfahrer nicht einfach dadurch fahren können. Das ist schon passiert, bestätigt der 60-Jährige.

Die Stadtverwaltung soll sich um die Belastungen der Gastronomen kümmern, fordert Jovic. Wir haben im Juni und Juli Ausfälle von 30 Prozent, rechnet er vor. Das wird alles auf unserem Rücken ausgetragen, meint Jovic. Ich bin enttäuscht! Vor allem von der Stadtverwaltung, von der er keine Unterstützung erhalte. Die Baustelle jetzt ist der totale Kollaps!

Bürgermeister Dietmar Persian versucht, die Wogen zu glätten: Eine Baustelle bei laufendem Betrieb ist immer eine schwierige Sache – das gilt bei Baumaßnahmen in Schulen, an Straßen und natürlich auch für den Bahnhofsplatz. Für Anwohner und Betriebe in diesem Bereich sei das manchmal ärgerlich, das wolle er auch gerne zugeben. Wir versuchen gemeinsam mit der ausführenden Firma, die Belastungen soweit wie möglich zu reduzieren, betont der Bürgermeister.