Lebensmittel-Einzelhandel entwickelt sich kontinuierlich ohne Preisanstieg

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Lebensmittel-Einzelhandel entwickelt sich kontinuierlich ohne Preisanstieg

In Deutschland hat sich der Lebensmittel-Einzelhandel in den letzten Jahren kontinuierlich entwickelt. Trotz steigender Kosten für Produktion und Logistik konnten die Preise für Lebensmittel stabil gehalten werden. Diese positive Entwicklung ist auf die Effizienzsteigerungen in der Supply Chain und die Optimierung der Vertriebsprozesse zurückzuführen. Durch die Konsolidierung des Marktes konnten die Unternehmen ihre Kosten senken und die Preise für die Verbraucher stabil halten. Dieser Trend wird voraussichtlich auch in Zukunft anhalten, was für die Verbraucher eine willkommene Nachricht ist.

Lebensmitteleinzelhandel entwickelt sich positiv, trotz sinkender Inflationsraten

In Zeiten hoher Inflationsraten war es für den deutschen Lebensmitteleinzelhandel keine allzu schwere Aufgabe, den Umsatz zu steigern. Denn die Menschen sparten zwar auch hier, aber ganz ohne Lebensmittel ging es eben nicht. Also waren Verbraucher gezwungen, bei reduziertem Angebot teils deutliche Preissteigerungen in Kauf zu nehmen.

Das ist mittlerweile anders. Die Inflationsrate nähert sich der Zwei-Prozent-Marke, manches hat sich entspannt – auch wenn das im Supermarkt oder beim Discounter nicht immer zu spüren ist, sprich: manche Lebensmittel vielfach immer noch teuer erscheinen oder es tatsächlich auch sind.

Umsatz im deutschen Lebensmittelhandel steigt erstmals in drei Jahren

Umsatz im deutschen Lebensmittelhandel steigt erstmals in drei Jahren

Jedenfalls kann der Lebensmitteleinzelhandel die erste reale (also preisbereinigte) Umsatzsteigerung seit drei Jahren melden. Um 1,5 Prozent sind im Mai die Erlöse gestiegen, wie aus dem neuen Retail Sales Monitor der Beratungsgesellschaft KPMG und des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI hervorgeht.

Der Trend: Im April betrug das reale Umsatzplus laut KPMG noch 0,7, im Mai waren es dann bereits 1,5 Prozent preisbereinigtes Wachstum.

Info: Umsatz bei mehr als 200 Milliarden Euro

Umsatzplus

Umsatzplus Nominal

Umsatzplus Nominal

Der Umsatz im deutschen Lebensmittelhandel ist im April dieses Jahres um 2,6 und im Mai um 3,2 Prozent gestiegen.

Jahresbilanz

Nach Berechnungen des EHI Retail Institute wuchs der Umsatz im deutschen Lebensmittelhandel im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 204,5 Milliarden Euro.

Gleichzeitig fällt in der Statistik auf, dass bei den reinen Lebensmittelhändlern wie Obst- und Gemüsehändlern, Bäckern oder Metzgern im Mai die realen Umsätze schon wieder um 1,2 Prozent gefallen sind, während sich der Aufwärtstrend bei Supermärkten und Discountern fortgesetzt hat.

„Das liegt daran, dass die Menschen derzeit besonders stark auf den Preis achten“, sagt Stephan Fetsch, der bei KPMG für den Sektor Handel/Konsumgüter verantwortlich ist.

Supermärkte und Discounter

Beispiel: Wenn Fleisch im Markt billiger ist als im Fleischereifachgeschäft, kaufen viele lieber im Markt. Wobei sich auch da die Dinge bewegen: „Dass der Fokus auf dem Preis liegt, relativiert sich über die Zeit. Andere Kundensegmente legen schon heute andere Kriterien zugrunde, beispielsweise wie ein Produkt hergestellt wird oder wo es herkommt. Da müssen Händler ihre Sortimente dann anpassen.“

Supermärkte und Discounter wiederum haben sich einander angenähert. Dem Consumer Panel des Marktforschungsinstituts GfK zufolge setzten die Discounter mit sogenannten Fast Moving Consumer Goods (unter anderem Brot, Milch, Obst und Gemüse, aber auch Zahnpasta, Kosmetik-, Wasch- und Putzmittel) bis zur Jahresmitte 2024 etwa 3,8 Prozent mehr um als im gleichen Vorjahreszeitraum, während Supermärkte auf ein Plus von 3,3 Prozent kamen.

Top Ten der großen Lebensmittelhändler

In den Top Ten der großen Lebensmittelhändler wird sich auch in diesem Jahr nicht viel ändern. Die Discounter lagen im vergangenen Jahr mit einem Umsatz von fast 95 Milliarden Euro deutlich vorn, nachdem sie in der Pandemie zwischenzeitlich hinter die Supermärkte zurückgefallen waren.

Sie beherrschen mit sechs Unternehmen unter den ersten zehn der deutschen Lebensmittelhändler die Szene. Aber die Supermärkte (etwas mehr als 86 Milliarden Euro Umsatz) stellen mit den Vollsortimentern von Edeka und Rewe weiterhin mit deutlichem Vorsprung die beiden Spitzenplätze, wobei sich der Abstand zwischen Platz eins und zwei verringert hat.

Zudem können beide Konzerne noch auf ihre Discount-Ableger Netto und Penny verweisen, die ebenfalls zu den Top Ten gehören.

Onlinehandel mit Lebensmitteln

Vergleichsweise schwach ist der Rückgang im Onlinehandel mit Lebensmitteln, der durch die Pandemie einen Boom erlebt hatte, weil die Menschen zeitweise auch den täglichen Einkauf scheuten und sich lieber beliefern ließen.

Nach den starken Jahren 2020 und 2021 und einer Stagnation im darauffolgenden Jahr gingen die Umsätze im Online-Lebensmittelhandel 2023 „nur“ um sieben Prozent auf 3,7 Milliarden Euro zurück.

Das ist im Vergleich zum Modehandel und zu Buchgeschäften, die jeweils ein deutlich zweistelliges Minus beklagten, moderat.

Aus Sicht von Fetsch ein Phänomen, das der Bequemlichkeit und gleichzeitig dem Qualitätsbewusstsein von Verbrauchern geschuldet ist: „Manche schätzen es, dass sie nicht persönlich einkaufen müssen, aber sie legen nichtsdestotrotz Wert auf hochwertige Lebensmittel.“

Was den gesamten Handel angeht, sieht Fetsch noch kein Ende der aktuellen Schwäche: „Die Konsumstimmung bleibt trotz sinkender Inflationsraten verhalten. Darunter leidet vor allem der Modehandel, der im Mai real 4,6 Prozent Umsatz verloren hat.

Hans Schäfer

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