Neuss: Ausschuss fordert kostenlose Hygieneprodukte für Frauen
In der Stadt Neuss hat sich der Ausschuss für Soziales und Gesundheit für eine kostenlose Versorgung von Frauen mit Hygieneprodukten ausgesprochen. Dieser Beschluss ist das Ergebnis einer breiten Diskussion über die Menstruationsarmut, die viele Frauen in Deutschland betrifft. Laut Statistik können bis zu 25 Prozent der Frauen in Deutschland sich keine Hygieneprodukte leisten, was zu gesundheitlichen Problemen und sozialer Isolation führen kann. Der Ausschuss fordert deshalb, dass die Stadt Neuss kostenlose Hygieneprodukte für Frauen anbietet, um diesem Problem entgegenzuwirken.
Neuss: Gleichstellungsbeauftragte fordert kostenlose Hygieneprodukte für Frauen auf öffentlichen Toiletten
Die Neusser Gleichstellungsbeauftragte Katja Gisbertz betrachtet Menstruationsprodukte als ein Grundbedürfnis für die Hälfte der Bevölkerung. Demzufolge sei der Zugang zu diesen Produkten „essenziell für die Würde und das Wohlbefinden von menstruierenden Personen“, wie es in einer Beratungsunterlage zum Thema kostenlose Bereitstellung von Artikeln der Monatshygiene auf städtischen Toiletten heißt.
Bereits im März hatte der Gleichstellungsbeirat darum gebeten, die Möglichkeit einer solchen Versorgung mit Hygieneartikeln zu prüfen. Nun konnte die Verwaltung in der jüngsten Sitzung des Beirats eine erste Aufstellung der voraussichtlichen Kosten vorlegen.
Kosten für die kostenlose Bereitstellung
Demnach werden im ersten Jahr für Anschaffung, Montage, Reinigung und das Auffüllen der Spender Kosten in Höhe von rund 311.000 Euro erwartet. Darin ist der Preis für die Hygieneartikel aber noch nicht einberechnet.
Die Verwaltung geht davon aus, dass rund 121.000 Artikel jährlich benötigt werden. Zuzüglich einer Reserve würden sich die Kosten hierfür also auf rund 25.000 Euro belaufen.
Das erscheint nicht nur der Verwaltung, sondern auch den Mitgliedern des Beirats als sehr teuer. Um Kosten zu sparen, schlugen sie zum Beispiel ein Körbchen statt eines Spenders vor. Entsprechend der Beratung beauftragten sie die Verwaltung, den Kostenvoranschlag anzupassen.
Die kostenlosen Hygieneprodukte auf öffentlichen Toiletten sollen dazu beitragen, die Würde und das Wohlbefinden von menstruierenden Personen zu fördern. Die Gleichstellungsbeauftragte und der Beirat setzen sich für eine gerechte und chancengleiche Gesellschaft ein, in der alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht und ihrer sozialen Lage Zugang zu grundlegenden Bedürfnissen haben.
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