Welt-Hospiztag in Neuss: Trauerbegleiterin Simone Grünheid berichtet

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Welt-Hospiztag in Neuss: Trauerbegleiterin Simone Grünheid berichtet

Am Welt-Hospiztag, der jährlich am zweiten Samstag im Oktober stattfindet, wird die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung von Hospizarbeit und Palliativversorgung gelenkt. In Neuss fand anlässlich dieses Tages ein besonderes Ereignis statt, bei dem die Trauerbegleiterin Simone Grünheid über ihre Erfahrungen berichtete. Die Trauerbegleitung spielt eine wichtige Rolle bei der Betreuung von Menschen, die am Ende ihres Lebens stehen. Simone Grünheid gibt Einblick in ihre Arbeit und teilt ihre Erkenntnisse mit uns, um auf die Bedeutung der Hospizarbeit aufmerksam zu machen.

WeltHospiztag: Trauerbegleiterin Simone Grünheid über die richtige Trauer

„Eine Anleitung gibt es dafür leider nicht“, sagt Simone Grünheid, eine erfahrene Trauerbegleiterin. Jeder Mensch handle anders mit dem Verlust um, und es gebe keine festen Regeln für den Trauerprozess.

Trauer: Eine Anleitung gibt es leider nicht

Trauer: Eine Anleitung gibt es leider nicht

Grünheid, die in ihrer Berufspraxis erlebt, dass jeder Mensch anders mit dem Verlust umgeht, hält nichts von Phasenmodellen, die den Trauerprozess in Stadien wie Verleugnung, Zorn und Akzeptanz unterteilen. Zwar könnten Menschen diese Phasen durchleben, der Ablauf sei aber nicht festgelegt. Überhaupt sei es nicht sinnvoll, Trauer als linearen Prozess mit einem Anfang und einem Ende zu betrachten.

„Viele Menschen setzen sich unter Druck und wollen schnell wieder funktionieren. Dabei ist das Gegenteil wichtig: Sich Zeit und Raum zu geben, wütend und traurig zu sein“, sagt sie. Es gehe nicht darum, loszulassen, sondern die neue Lebenssituation zu akzeptieren.

Grünheid, die zuvor in einem Kinderhospiz tätig war, erlebt täglich, wie unterschiedlich Menschen trauern. Während einige Zeit hätten, sich auf den Abschied vorzubereiten, treffe andere ein plötzlicher Verlust wie ein Schock. Auch die Art, wie Menschen mit ihrer Trauer umgehen, unterscheide sich stark.

„Es geht nicht darum, loszulassen, sondern die neue Lebenssituation zu akzeptieren“, sagt Grünheid. Trauer dürfe wehtun. Vielleicht wird es irgendwann besser, vielleicht sogar wieder richtig gut. Für viele sei es jedoch schwer, sich den intensiven, negativen Gefühlen beim Trauern zu stellen. Dabei sei das Annehmen dieser Emotionen entscheidend, um den Verlust langfristig verarbeiten zu können.

„Der Fokus ist auf das Leben gerichtet“, betont sie. Auch widersprüchliche Gefühle seien in der Trauer normal. So wie Trauer und Wut können auch Traurigkeit und Erleichterung nebeneinander bestehen, sagt sie.

Besonders bei langen Leidenswegen empfänden Hinterbliebene oft Erleichterung, wenn der Todesfall eingetreten ist. „Das bedeutet nicht, dass die Liebe zum Verstorbenen weniger stark ist“, stellt sie klar.

Aus ihrer Erfahrung weiß Simone Grünheid, dass Frauen und Männer unterschiedlich trauern. Während Frauen sich eher öffnen, würden Männer dazu neigen, ihre Gefühle für sich zu behalten. Kinder wiederum würden intuitiver trauern, Jugendliche hätten es im Vergleich zu ihnen schwerer, da sich Trauer und Pubertät überschneiden.

Beide Phasen seien emotional herausfordernd und erfordern viel Unterstützung durch Menschen in ihrem Umfeld. Rituale wie der Gang zum Grab oder das Teilen von Erinnerungen könnten vielfach helfen, den Verlust in das Leben zu integrieren. Trauer, sagt sie, gehöre zum Leben und dürfe nicht verdrängt werden.

Jochen Müller

Ich bin Jochen, Redakteur der Webseite Haren Suche, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität bringe ich meinen Lesern die neuesten Nachrichten. Meine Leidenschaft für präzise Berichterstattung spiegelt sich in meinen Artikeln wider, die auf Fakten basieren und einen neutralen Blick auf aktuelle Ereignisse bieten. Als Journalist strebe ich danach, meine Leser stets informiert zu halten und ihnen eine fundierte Perspektive auf das Geschehen zu bieten.

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