Austritt von Weidel's Erzfeind: Was die AfD im Bundestag einbüßt
Die Alternative für Deutschland (AfD) steht vor einem bedeutenden Verlust im Bundestag. Der langjährige Gegner von Alice Weidel, der Co-Vorsitzenden der AfD-Bundestagsfraktion, hat seinen Austritt aus der Partei bekannt gegeben. Dieser Schritt hat weitreichende Konsequenzen für die rechte Partei, die bereits in den letzten Monaten unter innerparteilichen Konflikten und Skandalen gelitten hat. Der Austritt von Weidel's Erzfeind wirft Fragen nach der Stabilität und Zukunft der AfD im Bundestag auf. Wir analysieren, was dies für die Partei bedeutet und wie sich dies auf ihre Arbeit im Parlament auswirken wird.
Die AfD-Fraktion im Bundestag hat einen weiteren Rückschlag erlitten: Der Stuttgarter Abgeordnete Dirk Spaniel, Rivale von Parteichefin Alice Weidel, hat nach eigenen Angaben die Partei und die Fraktion verlassen.
„Viele haben es ja schon geahnt, heute habe ich den Austritt aus der AfD und auch aus der AfD-Bundestagsfraktion vollzogen“, schrieb er am Dienstagabend bei X.
Durch den Austritt von Spaniel ist die Fraktion seit der vergangenen Bundestagswahl von 82 auf 76 Abgeordnete geschrumpft. Dies hat Konsequenzen für die Arbeit im Bundestag.
Konsequenzen für die AfD-Fraktion
Die AfD-Fraktion verliert Redezeit und einen Ausschuss-Sitz. Ein Bundestagssprecher sagte unserer Redaktion am Mittwoch, dass im Gesundheitsausschuss ein bisheriger AfD-Sitz nun an die Unionsfraktion geht.
Überdies gibt es Einschnitte bei der Redezeit: Bei 90-minütigen Plenardebatten verliert die AfD-Fraktion eine Minute Redezeit - und verfügt künftig über neun Minuten statt vormals zehn Minuten. Diese Minute geht den Angaben nach ebenfalls an die Unionsfraktion.
Grundsätzlich gilt, je größer eine Fraktion, umso mehr Redezeit steht ihr zu.
Hintergrund: Spaniel vs. Weidel
Spaniel, ehemaliger Chef der AfD Baden-Württemberg, war bei einem Landesparteitag vor anderthalb Wochen nicht erneut auf die Landesliste für die kommende Bundestagswahl gewählt worden - Höhepunkt eines jahrelangen Streits zwischen ihm und dem Weidel-Lager.
Während Weidel bei der sogenannten Aufstellungsversammlung mit großer Mehrheit auf Platz eins der baden-württembergischen Landesliste für die Bundestagswahl gewählt wurde, scheiterte Spaniel mit seiner Bewerbung um Listenplatz fünf.
„Unsere Bewegung ist größer als die AfD, doch das erkennen leider nicht alle in ihrer Hybris“, schrieb er nach seinem Austritt.
Durch den Austritt von Spaniel verliert die AfD-Fraktion weiter an Bedeutung und Einfluss im Bundestag.
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