Wermelskirchen: ADFC überprüft Zustand von Fahrrad-Stellplätzen
In der Stadt Wermelskirchen hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) eine umfassende Prüfung der Fahrrad-Stellplätze eingeleitet. Ziel der Aktion ist es, den Zustand der bestehenden Infrastruktur für Radfahrer zu überprüfen und festzustellen, ob diese den Anforderungen der Fahrradfahrer entsprechen. Die Ergebnisse der Prüfung sollen dazu beitragen, die Radverkehrssicherheit in Wermelskirchen zu verbessern und die Stadt als fahrradfreundliche Kommune zu etablieren. Der ADFC wird in den kommenden Wochen alle Fahrrad-Stellplätze in der Stadt untersuchen und die Ergebnisse in einem Bericht zusammenfassen.
Wermelskirchen: ADFC kritisert Zustand von Fahrradstellplätzen an Supermärkten
Das Ergebnis ist ernüchternd: Die meisten Fahrrad-Abstellanlagen an Supermärkten und Discountern im Stadtgebiet erhalten von der Ortsgruppe Wermelskirchen / Burscheid des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) schlechte Noten.
„Die meisten Abstellmöglichkeiten sind unbefriedigend. Unsere Untersuchung zeigt deutlich, dass es noch viel Verbesserungspotenzial gibt“, bilanziert Manfred Bansen, der die Bewertung zusammen mit Torge Schwierz vorgenommen hat.
Untersucht wurde neben der Zahl der Stellplätze, der Entfernung zum Eingang der Märkte, der sicheren Zu- und Abfahrt und dem Wetterschutz insbesondere die Konstruktion, wie die Fahrräder an- und somit abgeschlossen werden können.
„Die Lidl-Filiale an der Thomas-Mann-Straße dient hier als Vorbild, dem andere Supermärkte folgen sollten“, lautet das Fazit der ADFC-Experten. Eine sichere und komfortable Abstellmöglichkeit für Fahrräder und E-Bikes sei nicht nur ein Plus für die Kundenzufriedenheit, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Förderung des Radverkehrs in der Stadt.
Radwege-Netz auf dem Prüfstand
Radfahren rund um Wermelskirchen
Als ein Hauptkritikpunkt wird aufgeführt, dass bei den meisten Abstellanlagen der Fahrradrahmen nicht angeschlossen werden kann. „Dies ist jedoch entscheidend für einen sicheren Diebstahlschutz und eine leichtere Handhabung“, sagt Manfred Bansen. „Einige Versicherer, wie beispielsweise bei Job-Rädern, fordern aber genau diese Möglichkeit.“
„Die Einfahrt erfolgt von der Wetterseite“, lautet die Kritik zu den überdachten Stellplätzen am Loches-Platz.
Foto: Guido Radtke
Positiv hervorgehoben wird, dass einige Abstellanlagen überdacht sind. Dennoch gibt es kritische Anmerkungen: „Leider werden bei manchen Supermärkten Verkaufswaren davor gestellt, was die Nutzungsmöglichkeiten einschränkt oder sie gar unmöglich macht“, erklärt Torge Schwierz.
Eine dieser überdachten Abstellflächen ist auf dem Loches-Platz vor den Filialen von „Hit“ und „Norma“ gerade erst neu errichtet worden. „Die Vorschläge des ADFC vor Baubeginn wurden schlecht umgesetzt“, lautet das Urteil.
Zum einen entspreche die Stellplatzgröße mit weniger als eineinhalb Quadratmetern pro Rad nicht der Verordnung, zum anderen seien keine Stellplätze für Mieter geschaffen worden. „Zudem gestaltet sich das Anschließen schwierig, weil die Vorrichtungen sich gegenseitig stören“, wurde beim Praxistest festgestellt.
„Das Potenzial ist noch sehr hoch“
„Lidl sticht als positives Beispiel hervor“, sagt Manfred Bansen. Der Discounter habe nicht nur die Anregungen des ADFC umgesetzt, sondern bei der Bewertung auch zusätzliche Punkte für einen Werkzeugständer, die Zufahrt von der Radtrasse und mehrere Abstellmöglichkeiten erhalten.
Der ADFC appelliert an die Eigentümer, keine auf dem Boden stehenden Abschließanlagen für die Vorderräder zu installieren. „Diese können das Vorderrad beschädigen, was hohe Reparaturkosten nach sich ziehen kann“, sagt Bansen über die möglichen Folgen. Stattdessen sollten stabile Rohrbügel verwendet werden, wie sie die Stadt Wermelskirchen einbaut.
„Das Potenzial ist noch sehr hoch“
Radfahren in und rund um Wermelskirchen
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