Brüggen: LSV Brüggen-Schwalmtal baut Modellflieger auf

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Brüggen: LSV Brüggen-Schwalmtal baut Modellflieger auf

Im Rhein-Kreis Viersen gibt es eine gute Nachricht für alle Modellflieger-Enthusiasten: Der Luftsportverein Brüggen-Schwalmtal (LSV) setzt seinen erfolgreichen Weg fort und baut seine Modellfliegereinrichtungen weiter aus. Die Mitglieder des Vereins haben sich in den letzten Jahren erfolgreich für die Förderung des Modellflugsports eingesetzt und konnten bereits zahlreiche Erfolge verbuchen. Nun soll die Infrastruktur des Vereins weiter verbessert werden, um noch mehr Menschen für den Luftsport zu begeistern.

Fliegende Zukunft: LSV Brüggen-Schwalmtal bietet Schnuppernachmittag an

Viel schief gehen kann bei Josefine Hipplers erstem Flugversuch mit einem Modellflugzeug nicht. Ihr Fluglehrer Bernd Baltes hält genau wie seine Schülerin eine Fernsteuerung in der Hand. Wenn es kritisch wird, legt er den Schalter um und übernimmt die Steuerung – wie im Fahrschulauto.

Der Jugendwart des Luftsportvereins Brüggen-Schwalmtal lässt Josefine heute zudem extra hoch fliegen. „Wir wollen ja keinen Materialschaden riskieren“, sagt er schmunzelnd. Josefine ist beim ersten von zwei Schnuppertagen des Luftsportvereins (LSV) in den Herbstferien.

Ein sicherer Ort für den ersten Flug

Ein sicherer Ort für den ersten Flug

Das Gelände des 115 Mitglieder starken Vereins in der Happelter Heide in Brüggen hat eine asphaltierte Start- und Landebahn auf einer riesigen, akkurat gemähten Wiese. Vor dem Vereinsheim ist ein Bereich eingezäunt und von oben mit einem Netz geschlossen. Darin fühlt man sich wie ein Zootier im Käfig. Doch es geht um Sicherheit: Wenn eines der bis zu 20 Kilo schweren Flugzeuge abstürzen sollte, kann es niemandem auf den Kopf krachen.

Hochkonzentriert und mit zurückgelegtem Kopf folgt der Blick der 18-jährigen Josefine dem weißen Flugzeug in der Luft. Es hat eine Flügelspanne von etwa 1,50 Meter. Einmal verliert sie die Kontrolle. Baltes fängt den Sturzflug ab, bevor das Flugzeug in eine Baumgruppe rast.

„Ich finde es schwieriger, als ich gedacht hätte“, erzählt Josefine nach dem Flug. Sie habe nie gewusst, von wo der Wind kommt. „Und ich hatte Herzklopfen, als das Flugzeug fast abgestürzt ist.“

Info: Schnuppernachmittag für Nachwuchspiloten

Info: Schnuppernachmittag für Nachwuchspiloten

Wer einmal ein Modellflugzeug steuern möchte, kann das beim Schnuppernachmittag des LSV Brüggen-Bracht am Mittwoch, 23. Oktober, tun. Zwischen 14 und 18 Uhr können Kinder und Jugendliche ab der 5. Klasse nach einer kurzen Einweisung selbst ein Flugzeug steigen lassen. Bitte eine Sonnenbrille mitbringen. Der Flugplatz liegt in der Happelter Heide in Brüggen.

Ein geduldiger Fluglehrer

Ein geduldiger Fluglehrer

Aber bei ihrem geduldigen, freundlichen Fluglehrer hat sie sich sicher gefühlt. Der 64-jährige Baltes kann schon aufgrund seines Berufs gut mit Menschen umgehen: Er ist Krankenpfleger in der psychiatrischen LVR-Klinik in Süchteln mit Schwerpunkt Psychotherapie. „Wir verdienen unser Geld mit Zuhören und Reden“, sagt er.

Nach Feierabend geht er, um den Kopf freizubekommen, auf den Flugplatz oder in seinen Bastelkeller. Dort baut er selbst Modellflugzeuge.

Ein erfahrener Pilot

Nicht ohne Stolz zeigt Baltes das Foto einer weiß-grünen „Schleicher Ka 8“. Drei Jahre lang hat er an dem Nachbau des Segelflugzeugs aus den 1950-er Jahren geschraubt, gelötet und gewerkelt. Die Leidenschaft dafür hat Bernd Baltes von seinem Vater Herbert geerbt.

Von diesem gibt es bereits ein Foto mit einem Modellflugzeug in der Hand aus dem Jahr 1948. Auch der 91-Jährige Ex-Feuerwehrmann ist an diesem Nachmittag auf dem Platz und er lässt ein Flugzeug steigen.

„Modellflug ist schwieriger, als ein bemanntes Flugzeug zu steuern“, stellt Baltes senior klar. Uns fehlen all die Instrumente, die einem Piloten im Cockpit helfen.“

Weitere junge Piloten

Auch der 14-jährige Jonathan Engemann ist mit seinem Vater Rainer auf dem Flugplatz. Jonathans weiße Maschine rast durch die Luft, geschickt lässt der Junge sie Schrauben fliegen. Seit einem guten Jahr ist er dabei. Zwei- bis dreimal pro Woche kommt der Junge zum Training.

Rainer Engemann findet gut, dass sein Sohn beim Fliegen viel über Physik und Technik lernt. Zusammen mit sieben anderen Vereinsmitgliedern in seinem Alter fährt Jonathan regelmäßig zu Wettkämpfen bis in die Niederlande, nach Frankreich und Tschechien.

Der 91-jährige Herbert Baltes ist immer noch ein aktiver Modellflugzeug-Pilot. Er pflegt dieses Hobby schon seit über 75 Jahren.

„Da hat sich im letzten Jahr eine tolle, voll engagierte Truppe gefunden“, sagt der Fluglehrer Heinz Barden, der selbst schon seit 56 Jahren fliegt. Er hat zwischen 1978 und 1986 an fünf Weltmeisterschaften im Modellflug teilgenommen.

Fast empört reagiert er auf die Frage, ob Modellfliegen denn ein Sport sei. „Natürlich“, sagt er und erklärt, wie wichtig dabei Koordination und Geschicklichkeit seien. Und wie anstrengend es ist, bei einem Wettkampf 100 Runden zu fliegen.

Auch Heinz Barden steht fast jeden Tag auf dem Flugplatz Happelter Heide. Zusätzlich leitet er fünfmal pro Woche Modellbau-AGs in der Anne Frank-Gesamtschule. Warum? „Auch weil ich hoffe, dadurch junge Menschen für den Modellflug zu begeistern.“

Wer neugierig ist, kann zum nächsten Schnuppertag kommen oder dienstags (16 bis 18 Uhr) beim Training vorbeischauen. Die Mitgliedschaft ist für Kinder bis 13 Jahren kostenfrei, für Jugendliche kostet sie 50 Euro im ersten Jahr.

Martin Schmid

Mein Name ist Martin und ich bin Redakteur der Webseite Haren Suche. Als Journalist für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Aufgabe, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für die Fakten und einem scharfen Auge für Details, arbeite ich daran, unseren Lesern stets aktuelle und verlässliche Informationen zu liefern. Meine Berichterstattung ist geprägt von Genauigkeit und Neutralität, um sicherzustellen, dass unsere Leser stets informiert sind.

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