Wermelskirchen: Selbstgeschnitzte Weihnachtsbäume im Sommerjahresplan - das ist einzigartig!

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Wermelskirchen: Selbstgeschnitzte Weihnachtsbäume im Sommerjahresplan - das ist einzigartig!

In der Stadt Wermelskirchen gibt es eine besondere Tradition, die in Deutschland einzigartig ist. Normalerweise assoziieren wir Weihnachtsbäume mit Schnee, Kälte und winterlichen Landschaften. Doch in Wermelskirchen machen die Bürgerinnen und Bürger etwas anders. Hier werden selbstgeschnitzte Weihnachtsbäume nicht nur im Winter, sondern auch im Sommerjahresplan integriert. Dieser ungewöhnliche Ansatz hat die Aufmerksamkeit von Menschen aus der ganzen Region auf sich gezogen. Die Frage ist, wie es möglich ist, dass die Menschen in Wermelskirchen ihre Weihnachtsbäume im Sommer schmücken, und was dahintersteckt. Wir werden uns diesem Phänomen näher anschauen und die Hintergründe dieser einzigartigen Tradition erkunden.

Wermelskirchen: Selbstgeschnitzte Weihnachtsbäume im Sommerjahresplan einzigartig!

Für viele Wermelskirchener, andere Bewohner aus dem Bergischen Land und sogar Kölner und Niederrheiner gehört der Ausflug zum Baumschlagen bei Weihnachtsbaum Klein zur jährlichen Tradition. Und weil es nur noch ein knappes halbes Jahr bis zum Heiligen Abend ist, haben wir uns bei Geschäftsführer Boris Flosbach erkundigt: Wie geht es den Bäumen im Sommer?

„Es sieht hier noch etwas wild aus. Das Mähen geht jetzt los“, ist dazu die erste Einordnung von Flosbach, der das Unternehmen Klein vor sechs Jahren übernommen hat. Zwischen den Nordmanntannen und Blaufichten liegen einige längst gefällte Bäume, die nichts geworden waren. Es sprießen Gräser, viele Disteln oder auch Weideröschen. Dem Allem geht es nun an den Kragen.

Die Bäume auf dem Standort bei Weihnachtsbaum Klein: eine HerkulesAufgabe

Die Bäume auf dem Standort bei Weihnachtsbaum Klein: eine HerkulesAufgabe

Zwei Mitarbeiter sind bei unserem Besuch am Standort nahe der Großen Dhünntalsperre mit Handmäher und Sense zwischen etwa sechsjährigen Bäumen fleißig. „Sonst bekommen die Bäume kein Licht, und es gibt Nährstoffkonkurrenz“, erklärt der 48-jährige Flosbach.

Info: Immer weniger Weihnachtsbäume

Laut Landesverband Gartenbau werden in Deutschland jährlich zwischen 23 und 25 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. Diese könnten in naher Zukunft knapp werden, fürchtet Boris Flosbach mit Blick auf die Zahlen: „Dänemark ist der größte Produzent. Aber dort finden die Betriebe wie auch in Deutschland keine Nachfolger.“ Die Felder werden dann aufgegeben. Deswegen gäbe es rund sechs Millionen Weihnachtsbäume weniger im Jahr.

Sommerarbeit für die Weihnachtsbäume: Pflege und Präparat vor dem Heiligen Abend

Die Felder werden dann aufgegeben. Deswegen gäbe es rund sechs Millionen Weihnachtsbäume weniger im Jahr. Die Baumpreise werden nach Meter berechnet und sollen laut Flosbach in diesem Jahr sehr wahrscheinlich stabil bleiben.

Die Bäume wachsen durch den vielen Regen in diesem Jahr besonders stark, laut Flosbach rund 30 Prozent mehr – und dann auch noch vor allem in die Breite. „Das wollen wir gar nicht, deswegen müssen wir die frischen Triebe snippen“, erklärt Flosbach. Heißt, die frischen Spitzen werden abgebrochen. Triebregulierung nennt das der Fachmann, und die wird in Handarbeit erledigt.

Auf den fünf Hektar an diesem Standort stehen etwa 30.000 Bäume. Diese mussten im Frühjahr schon angepackt werden. In den vergangenen trockenen Jahre hatte man eher Schwierigkeiten, die jungen Bäume groß zu kriegen.

Bei den Nordmanntannen gibt es noch ein weiteres unerwünschtes Phänomen auf dem Weg zum ansehnlichen Weihnachtsbaum: ein langer Hals. Damit die Spitze nicht zu sehr herausragt und die gewünschte kegelförmige Optik zerstört wird, kommt ein besonderes Werkzeug zum Einsatz: Die „Top-Stop-Zange“ hilft bei der Regulierung des Terminaltriebs.

Die frischen Spitzen und Triebe sind auch noch anderen Gefahren ausgesetzt. „Wenn sich Vögel darauf setzen, brechen die Spitzen ab. Und Rehwild knabbert die jungen Triebe gerne ab.“ Die abgebrochene Spitze nennt man dann „schlafendes Auge“, und es dauert zwei Jahre, bis sie wieder nachgewachsen ist. Deswegen sind die Flächen mit den Nordmanntannen eingezäunt.

Die Blautannen brauchen keinen Zaun, sie sind piksiger und werden nicht gefressen.

Im Verkauf macht die Blaufichte bei „Kleins“ erstaunliche 50 Prozent aus. „Wir sind quasi die letzten, die sie noch verkaufen und haben eine Nische besetzt. Ich war auch skeptisch, habe mich aber eines Besseren belehren lassen“, gesteht Flosbach.

Insgesamt werden 30 Hektar bewirtschaft mit Weihnachtsbäumen von klein bis groß. Bis zu 15 Meter messen die größten Bäume, die meist von Städten für zentrale Plätze gekauft werden.

Ab Anfang November geht der Stress richtig los. „Sieben Wochen, sieben Tage“, ist das Motto von Boris Flosbach, der dann nicht mehr nur von drei, sondern 15 Mitarbeitern unterstützt wird, um auch Großhändler zu beliefern.

An drei eigenen Verkaufsstellen plus zwei Standorten zum Selberschlagen – neben Grünenbäumchen noch Hanse-Tanne in Wipperfürth – darf sich die Kundschaft den schönsten Baum aussuchen. Ab Heilig Abend kann Boris Flosbach dann mit seiner Frau und den beiden Söhnen ausspannen. Und den Januar machen er und alle Mitarbeiter frei. „Da sind wir froh, wenn wir uns mal vier Wochen nicht sehen.“

Ab Februar wird aufgeräumt, gesäubert, gewartet und repariert. Denn schließlich gilt hier das Motto: „Nach Weihnachten ist vor Weihnachten“.

Andreas Bauer

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