Goldpreis erreicht Rekordhöhe von über 2.700 Dollar

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Goldpreis erreicht Rekordhöhe von über 2.700 Dollar

Der Goldpreis hat einen neuen Rekord erreicht. Im Zuge der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise ist der Wert des Edelmetalls auf über 2.700 Dollar pro Feinunze gestiegen. Dieser Anstieg ist auf die steigende Nachfrage nach sicheren Anlageformen und den sinkenden Kursen an den Aktienmärkten zurückzuführen. Die Investoren suchen nach sicheren Häfen, um ihre Vermögenswerte zu schützen. Der Goldpreis profitiert von dieser Entwicklung und erreicht damit eine neue Rekordhöhe. Experten rechnen mit einer weiteren Steigerung des Goldpreises in den kommenden Wochen.

Goldpreis erreicht Rekordhöhe von über 2700 Dollar

Vor knapp fünf Jahren kostete eine Feinunze Gold (das entspricht ungefähr 31 Gramm) noch etwas mehr als 1450 Dollar. Seither kennt der Kurs des Edelmetalls, abgesehen von einigen zwischenzeitlichen leichten Dellen, nur noch eine Richtung – aufwärts. Vor zwölf Monaten übersprang er erstmals die 2000-Dollar-Marke, und auch die hat er seither deutlich hinter sich gelassen. Mittlerweile kostet die Feinunze schon mehr als 2700 Dollar.

Schon fragen sich die ersten, wann die nächste Tausender-Grenze erreicht ist, und das kann schnell gehen. Schließlich beträgt die Distanz zum dritten Tausender nur etwas mehr als ein Prozent.

Zinspolitik der Notenbanken als Treiber des Goldpreises

Zinspolitik der Notenbanken als Treiber des Goldpreises

Auf der Suche nach den Gründen für den schier unaufhaltsamen Goldrausch stößt man immer wieder auf die Zinspolitik der großen Notenbanken. Der Zusammenhang ist relativ einfach: Die Inflation ist mittlerweile auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau unter einem Prozent angekommen, was die Währungshüter nicht nur davor bewahrt, die Preissteigerung mit höheren Zinsen eindämmen zu müssen, sondern ihnen im Gegenteil die Möglichkeit gibt, mit Zinssenkungen einen Beitrag gegen die Konjunkturschwäche zu leisten.

Der zuletzt gesunkene Ölpreis ist ein weiteres Indiz dafür, dass derzeit keine größeren Inflationsrisiken sichtbar sind.

Info: Neues Rekordhoch in Dollar und Euro

Höchstkurs in Dollar: Der Goldpreis hat am Freitag bei mehr als 2711 Dollar pro Feinunze ein neues Rekordhoch erreicht.

Höchstkurs in Euro: In der europäischen Gemeinschaftswährung gerechnet, erreichte Gold bei 2498 Euro das Rekordhoch.

Messwert: Festgestellt wird jeweils der Preis für eine Feinunze (etwa 31 Gramm).

Zinsen sinken, Goldpreis steigt

Denn dass das Edelmetall keine Zinsen abwirft, ist nur in Zeiten hoher Zinsen ein Nachteil gegenüber anderen Geldanlagen. Der schwindet aber umso mehr, je weiter die Zinsen gesenkt werden. Zudem verliert der Dollar dann an Wert, weil für Investoren von außerhalb Anlagen im amerikanischen Währungsraum an Attraktivität verlieren. Und da Gold in Dollar gehandelt wird, macht ein sinkender Dollarkurs den Kauf des Edelmetalls günstiger. Das treibt die Nachfrage und damit auch den Goldpreis.

Geopolitische Krisen und Ungewissheiten

Der zweite Punkt sind geopolitische Krisen und Ungewissheiten, die das Gold für Anleger oft zum sogenannten sicheren Hafen machen. Davon gibt es gegenwärtig genug – vom Fortgang des fast dreijährigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine über die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und Hamas/Hisbollah/Iran bis hin zur bevorstehenden Wahl in den Vereinigten Staaten, deren Ausgang derzeit vollkommen offen erscheint, was Unsicherheit über die künftige Wirtschaftspolitik der USA schürt.

Zudem tragen die Notenbanken unter anderem der Schwellenländer, die ihre Goldreserven erhöhen, ihren Teil zum Anstieg des Goldpreises bei. Ihre Politik ist womöglich wie im Fall Russland der eigenen finanziellen Sicherheit geschuldet.

Nachfrage durch Privatanleger

Und da wäre da noch der Nachfrageschub durch Privatanleger. Unter anderem durch jene in Indien, wo im Spätherbst die Hochzeitssaison beginnt, in der traditionell viel Gold verschenkt wird (wobei sowohl die Schenkenden als auch die Hersteller beispielsweise von Gold-Armreifen teilweise auch schon deutlich früher aktiv werden).

Wer hierzulande einen Teil seines Geldes in Gold anlegen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Er kann beispielsweise Barren oder Münzen kaufen; Barren gibt es in unterschiedlichen Stückelungen, wobei Anleger bei kleineren Stückelungen natürlich liquider sind, weil sie einzelne Barren zu Geld machen können. Allerdings sind dann auch meist die Kaufgebühren höher. Deutlich kostengünstiger als der Kauf von physischem Gold ist der Kauf eines Indexfonds (ETF), der mit Gold hinterlegt ist. Auch hier zahlt man aber Gebühren, die die Rendite schmälern können. Bei Zertifikaten sollten Investoren bedenken, dass die Emittenten pleitegehen können. Und da Schuldverschreibungen nachrangig bedient werden, gehen die Zertifikate-Inhaber im Insolvenzfall häufig leer aus.

Im Schatten von Gold wird übrigens auch Silber derzeit extrem nachgefragt. Der Kurs, der ebenfalls in Dollar für eine Feinunze ermittelt wird, ist binnen eines Jahres um mehr als 40 Prozent geklettert. Silber hat bei Investoren mittlerweile einen anderen Status, da es auch für Teile der Industrieproduktion von Bedeutung ist. Das gilt bei den Erneuerbaren Energien nicht nur für Solarzellen und Windräder, sondern beispielsweise auch für Bauteile in Elektroautos. Und die sind allen gegenwärtigen Problemen zum Trotz ein wesentlicher Teil der automobilen Zukunft.

Jochen Müller

Ich bin Jochen, Redakteur der Webseite Haren Suche, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität bringe ich meinen Lesern die neuesten Nachrichten. Meine Leidenschaft für präzise Berichterstattung spiegelt sich in meinen Artikeln wider, die auf Fakten basieren und einen neutralen Blick auf aktuelle Ereignisse bieten. Als Journalist strebe ich danach, meine Leser stets informiert zu halten und ihnen eine fundierte Perspektive auf das Geschehen zu bieten.

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