Angriff auf DW-Journalisten: Veranstalter verweist Verantwortung zurück

Index

Angriff auf DW-Journalisten: Veranstalter verweist Verantwortung zurück

In einem skandalösen Vorfall während einer Pressekonferenz in Berlin sind Journalisten des öffentlich-rechtlichen Senders Deutsche Welle (DW) Opfer eines gewalttätigen Angriffs geworden. Der Veranstalter des Events weist jedoch jegliche Verantwortung für den Zwischenfall zurück. Die Gewalttat richtete sich gegen die Journalisten, die lediglich ihre Arbeit verrichten wollten. Die Frage nach der Sicherheit von Journalisten bei der Berichterstattung wird nun erneut aufgeworfen. Wir werden in den kommenden Stunden und Tagen weitere Informationen zu diesem Vorfall sammeln und berichten.

Angriff auf DW-Journalisten: Veranstalter weist Verantwortung zurück

Fast eine Woche nach dem körperlichen Angriff auf den Journalisten Adonis Alkhaled in Düsseldorf bleibt weiter unklar, wer für die Tat verantwortlich ist. Alkhaled wurde am Freitagabend nach einem Interview mit dem Sänger Al Shami nach dessen Konzert in der Mitsubishi Electric Halle von Unbekannten aus dem Backstage-Bereich in einen Hinterhof gedrängt und mehrfach ins Gesicht geschlagen.

Der Reporter der Deutschen Welle beschreibt die Täter als „Sicherheitskräfte“. Für diese war laut der Stadttochter D.Live ein Bonner Unternehmen namens LuxusGroups verantwortlich – dessen Geschäftsführer hat sich nun erstmals zu dem Vorfall geäußert.

Ayham Fourany, Geschäftsführer von LuxusGroups, sagt auf Anfrage unserer Redaktion: „Nach unseren aktuellen Kenntnissen können wir bestätigen, dass unsere Mitarbeiter in den Vorfall nicht involviert waren. Wir prüfen jedoch die Situation intensiv weiter, um alle Unklarheiten zu beseitigen.“

Fourany war am Freitagabend selbst in der Konzerthalle und hatte dort nach eigenen Angaben „mehrere Mitarbeiter im Einsatz“. Ihre Aufgabe unter anderem: die Betreuung des Backstage-Bereichs.

Dort hatte Deutsche-Welle-Reporter Alkhaled den syrischen Sänger Al Shami nach dessen Konzert interviewt. Schon während des Interviews wurde Alkhaled nach Angaben von Zeugen von einem Security-Mann angeschrien, aggressiv angegangen und als „Schwuchtel“ beleidigt.

Der Künstler musste dazwischengehen, um zu schlichten. Nach dem Interview sollen mehrere Männer den Journalisten im Flur des Backstage-Bereichs gepackt haben. Alkhaled wurde in einen Hinterhof gedrängt und dort mehrfach ins Gesicht geschlagen.

Konzertveranstalter Ayham Fourany sagt dazu: „Diese Schilderung des Vorfalls überrascht uns, da wir bis jetzt keine Informationen über ein solches Verhalten unserer Mitarbeiter erhalten haben.“

Man lehne jegliche Form der Gewalt ab und arbeite mit der Polizei „eng zusammen, um den Fall zu klären“.

„Der Angriff erschüttert uns sehr“ – neue Erkenntnisse aus Düsseldorf

„Der Angriff erschüttert uns sehr“ – neue Erkenntnisse aus Düsseldorf

Die Polizei sagt auf Anfrage, dass die Ermittlungen anhalten. Das gleiche sagt auch eine Sprecherin von D.Live – erst nach der Aufarbeitung bestimme man das weitere Vorgehen.

„Der Angriff erschüttert uns sehr“ – auch in der queeren Community und bei der Düsseldorfer Gleichstellungsbeauftragten Elisabeth Wilfart. Die Nachricht habe sie erschüttert, so Wilfart. „Dass es zu so einer Gewalttat kommt, die mutmaßlich auch queerfeindlich motiviert war, hat mich persönlich bestürzt.“

Marco Grober vom Schwulen Überfalltelefon (SÜT) der Düsseldorfer Aidshilfe verurteilt den Angriff zudem aufs Schärfste. Die Beratungsstelle dokumentiert und sammelt Zahlen zu Übergriffen auf queere Menschen in der Landeshauptstadt.

„Persönliche Gespräche mit Opfern drehen sich meist um Vorfälle im direkten, sozialen Umfeld queerer Menschen und weniger im öffentlichen Raum“, so Grober. „In diesem Jahr haben wir für Düsseldorf diesbezüglich keinen Fall dokumentieren müssen, was nicht heißt, dass dies nicht stattfindet.“

Vielmehr komme es in solchen Fällen selten zu einer Anzeige. Eine Aufklärung der Attacke auf Adonis Alkhaled ist aus Sicht von Grober wichtig. „Dabei gibt es dann eventuell auch Klarheit, was zu dem Übergriff geführt hat“, sagt er. „Es bleibt ja immer die Frage, ist das Opfer ein queeres Opfer aufgrund seines Queer-seins, oder gab es andere Gründe die zu diesem Vorfall führten?“

Hans Schäfer

Als Experte und leidenschaftlicher Autor für die Webseite Haren Suche bin ich Hans stets bemüht, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einer tiefen Leidenschaft für das Zeitgeschehen und einer scharfen Analysefähigkeit sorge ich dafür, dass die Leser stets gut informiert sind. Meine Artikel sind präzise, gut recherchiert und bieten einen Einblick in die aktuellen nationalen Ereignisse. Durch meine langjährige Erfahrung und mein Engagement für die Wahrheit bin ich stolz darauf, Teil eines so angesehenen Nachrichtenportals zu sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up