Ines Schwerdtner und Jan van Aken sind neue Vorsitzende der Linkspartei
Die Linkspartei hat sich neue Führungsspitze gegeben. Auf dem Bundesparteitag in Erfurt wurden Ines Schwerdtner und Jan van Aken zu den neuen Vorsitzenden der Partei gewählt. Mit dieser Entscheidung setzen die Delegierten ein Zeichen für einen politischen Kurswechsel und eine neue Ära in der Linkspartei. Die beiden neuen Vorsitzenden werden sich nun daran machen, die Partei zu erneuern und ihre politische Ausrichtung zu schärfen. Die Wahl von Schwerdtner und van Aken wird als wichtiger Schritt für die Zukunft der Linkspartei gesehen, um wieder mehr politischen Einfluss zu gewinnen.
Neue Führung bei der Linkspartei: Ines Schwerdtner und Jan van Aken sind die neuen Vorsitzenden
Neuanfang bei der Linken
Die Linke hat einen neuen Anfang gemacht. Ines Schwerdtner und Jan van Aken sind die neuen Vorsitzenden der Partei. Sie treten die Nachfolge von Janine Wissler und Martin Schirdewan an, die beide nicht mehr kandidiert hatten.
Die Partei steckt nach der Abspaltung des Flügels um die frühere Fraktionschefin Sahra Wagenknecht in einer Existenzkrise. Sie schwächelt auch in Ostdeutschland, früher Kernland der Linken und ihrer Vorgängerin PDS. Bundesweit liegt die Linke in Umfragen bei drei bis vier Prozent. Erklärtes Ziel ist der Wiedereinzug in den Bundestag 2025.
Van Aken will der Mehrheit eine Stimme geben
Jan van Aken sagte bei seiner Vorstellung, er wolle der Mehrheit im Land eine Stimme geben und sich mit den unanständig Reichen anlegen. Die Linke solle wieder Hoffnung machen. Ich habe keine Lust mehr, den Menschen zu erzählen, wie scheiße es ihnen geht, meinte van Aken. Er erhielt 88 Prozent von 542 Stimmen.
Schwerdtner will die Linke wieder zu Hoffnung machen
Ines Schwerdtner hatte für die weibliche Position in der Doppelspitze keine Gegenkandidatin. Sie erzielte 79,8 Prozent der Stimmen. In ihrer Bewerbungsrede sagte sie: Wir sind das Gegenteil von Angst, wir sind die Hoffnung. Nötig seien für die Linke Klarheit, Fokus und Glaubwürdigkeit. Sie wünsche sich eine Linke, die auch eine Stimme des Ostens sei.
Die neuen Vorsitzenden
Ines Schwerdtner ist eine Journalistin mit Ost-West-Biografie. Sie wurde 1989 im sächsischen Werdau geboren und zog als Kind mit ihrer Familie nach Hamburg, wo ihre Eltern eine berufliche Zukunft suchten. Die Trennlinie zwischen Ost und West zieht sich auch durch mein Leben, schreibt die 35-Jährige auf ihrer Webseite.
Jan van Aken war schon von 2009 bis 2017 im Bundestag. Der gebürtige Reinbeker vertrat den Wahlkreis Hamburg-Altona. Er war Mitglied des Auswärtigen Ausschusses und warb für Rüstungskontrolle. Nach eigenen Worten schied er aus, weil er grundsätzlich für eine Mandatsbegrenzung ist.
Schirdewans Abschiedsrede
Der scheidende Linken-Vorsitzende Martin Schirdewan hatte zuvor seine Partei aufgerufen, sich zu modernisieren. Für eine Rückkehr zu Erfolgen brauche es mehr als eine Beschwörung vermeintlich guter alter Zeiten, sagte Schirdewan in seiner Abschiedsrede beim Bundesparteitag in Halle. Eine Flucht in die Orthodoxie oder als BSW-light-Kopie wären das Ende.
Stattdessen brauche es eine organisatorisch gestärkte, programmatisch erneuerte und strategisch klare sozialistische Partei des 21. Jahrhunderts, meinte der 49-jährige Europaabgeordnete. Wir befinden uns in einer historischen Situation. Geht es nach der Ampel so weiter, auf einer steilen Rutschbahn nach rechts? Oder gibt es endlich einen Politikwechsel nach links?
Thematisch müsse sich die Partei fokussieren, so etwa auf Wohnen, Jobs, Löhne und Gesundheitsversorgung, sagte Schirdewan. Die SPD verspreche im beginnenden Wahlkampf viel, unter anderem eine Steuer für Reiche und 15 Euro Mindestlohn. Doch würden die Dinge nicht realisiert, kritisierte Schirdewan.
Herr Bundeskanzler Scholz, es ist wirklich okay, wenn Sie bei uns abschreiben. Aber zu Ihrer Erinnerung: Sie regieren. Setzen Sie die Dinge doch endlich um, anstatt wieder nur leere Versprechungen zu machen.
Schirdewan und seine Co-Vorsitzende Janine Wissler geben nach einer Serie von Wahlniederlagen ihre Ämter ab. Der Parteitag verabschiedete die beiden mit großem Applaus und emotionalen Szenen, dazu lief der Song Talkin' About A Revolution.
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