- Russland rekrutiert Söldner in Afrika: Neue Entwicklungen in der afrikanischen Politik
- 14 junge Ghanaer reisen nach Russland
- Drei Wochen Ausbildung und dann in den Ukraine-Krieg
- Ernstzunehmende Anwerbung von Ausländern für die russische Armee
- Der Kreml dementiert offiziell
- Putins Strategie für die BRICS-Staaten
- Anreize für ausländische Soldaten
- Realität für afrikanische Bewerber
- Kritik in Ghana
- Russlands Aktivitäten in Afrika
- Russlands Ansehen in Afrika leidet
- Weitere Rekrutierungen von Frauen
- Russlands Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften
- Ein schier endloser Albtraum
Russland rekrutiert Söldner in Afrika: Neue Entwicklungen in der afrikanischen Politik
Die russische Regierung hat in den letzten Wochen eine umstrittene Entscheidung getroffen, die weitreichende Auswirkungen auf die afrikanische Politik haben wird. Nach Informationen von Diplomaten und Sicherheitsexperten hat Russland begonnen, Söldner in Afrika anzuwerben, um seine Interessen auf dem Kontinent zu vertreten. Diese Entwicklung ist Teil einer umfassenden Strategie, die Russland verfolgt, um seine Einflusszone in Afrika auszubauen. Die russische Regierung hat bereits Einigungen mit afrikanischen Regierungen getroffen, um die Anwerbung von Söldnern zu erleichtern. Die Konsequenzen dieser Entscheidung sind noch nicht absehbar, aber es ist klar, dass sie die Politische Landschaft Afrikas grundlegend ändern wird.
Russland lockt afrikanische Söldner an: Neue Entwicklungen in der afrikanischen Politik
14 junge Ghanaer reisen nach Russland
Mitte August verließen 14 junge Ghanaer voller Hoffnung ihre Heimat. Sie flogen in die westrussische Stadt Kostroma, angelockt mit üppigen Summen. Verwandte berichteten, es seien umgerechnet bis zu 4000 Euro für die Unterschrift geflossen, Prämien für Jobs im „Sicherheits- und Landwirtschaftsbereich”.
Drei Wochen Ausbildung und dann in den Ukraine-Krieg
Stattdessen wurden sie, so berichtete das renommierte Magazin „The Africa Report” auf seiner Webseite, nach nur dreiwöchiger Ausbildung als Söldner in den Ukraine-Krieg geschickt. Einige hätten sich geweigert, sie würden nun in Russland festgehalten.
Ernstzunehmende Anwerbung von Ausländern für die russische Armee
Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen, derartige Zahlungen jedenfalls wären für die genannten Branchen untypisch. Es ist durchaus möglich, dass die Ghanaer vom Zweck ihrer Rekrutierung wussten. Der Vorgang ist aber ein weiteres Indiz dafür, dass Russland in beachtlichem Umfang in Afrika Rekruten für seine Armee anheuert.
Der Kreml dementiert offiziell
Schon zu Beginn des Ukraine-Kriegs hatten zahlreiche Äthiopier vor der russischen Botschaft in Addis Abeba angestanden, um zu kämpfen. Angetrieben wurden sie von Armut, nicht von der Ideologie. Der Kreml dementiert das Anwerben von Ausländern für sein Militär offiziell, die Abwicklung über Söldnerfirmen aber ist kein Geheimnis.
Putins Strategie für die BRICS-Staaten
Wladimir Putin hofft, ein starkes Gegengewicht zum Westen in der Weltpolitik und im Handel aufzubauen. Länder wie Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika gehören zu den BRICS-Staaten, seit diesem Jahr auch Ägypten, Äthiopien, der Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE).
Anreize für ausländische Soldaten
Tatsächlich hat Russlands Präsident Wladimir Putin im Januar ein Dekret erlassen, dass den Erwerb der russischen Staatsbürgerschaft nach nur einem Jahr ermöglicht – ein Anreiz für ausländische Soldaten. Nach nur drei Dienstjahren haben Soldaten zudem Anspruch auf finanzielle Unterstützung für eine Immobilie. Das Gehalt ausländischer Söldner ist oft steuerbefreit.
Realität für afrikanische Bewerber
Doch besonders für afrikanische Bewerber sieht die Realität oft anders aus. Einige Quellen berichten von deutlich geringeren Zahlungen von manchmal unter 500 Euro monatlich. Bei vielen setzt man offenbar weniger auf finanzielle Anreize als auf Erpressung.
Kritik in Ghana
In Ghana, das als nicht besonders Kreml-nah gilt, ist der Vorgang jedenfalls zum Politikum geworden. In den vergangenen Wochen tauchen in sozialen Netzwerken Videos von zwei Rekrutierten auf, angeblich aufgenommen im ukrainischen Donezk.
Russlands Aktivitäten in Afrika
Russland hat im vergangenen Jahrzehnt rund 20 Militärabkommen mit Ländern des Kontinents abgeschlossen, ist zum wichtigsten Waffenlieferanten aufgestiegen und hat Frankreich in Sahelstaaten wie Mali, Burkina Faso und Niger als Schutzmacht abgelöst.
Russlands Ansehen in Afrika leidet
Russlands Ansehen in Afrika leidet zunehmend, wie etwa in Mali, wo im Juli Dutzende Soldaten und Wagner-Söldner in einem Hinterhalt von Separatisten getötet wurden.
Weitere Rekrutierungen von Frauen
Rund 200 Afrikanerinnen wurden mit Werbeanzeigen in sozialen Netzwerken zum Umzug nach Russland verleitet, kostenloses Flugticket und Anzahlung inklusive. Einige von ihnen sagten der Nachrichtenagentur AP, dass ihnen eine Anstellung im Gastgewerbe in Aussicht gestellt worden sei. Stattdessen würden sie nun in einer Fabrik Drohnen für den Einsatz im Ukraine-Krieg bauen.
Russlands Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften
Russland steht vor dem großen Problem, dass qualifizierte Arbeitskräfte fehlen. Um diesen Engpass zu überbrücken, blicken russische Arbeitsvermittlungen verstärkt nach Afrika. Sowohl für Fachkräfte als auch für Hilfsarbeiter.
Ein schier endloser Albtraum
Beatrice Asihene, die Mutter eines der in der Ukraine vermissten Männer, erlebt derweil einen schier endlosen Albtraum. „Seit mein Sohn weg ist, habe ich kein Wort von ihm gehört“, sagte sie unter Tränen gegenüber „The Africa Report”. „Ich fürchte das Schlimmste. Ich weiß nicht einmal, ob er noch lebt.”
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