Bundeswahl: Trumps gefährliches Spiel mit rechtsradikalen Tendenzen
In den Vereinigten Staaten von Amerika zeichnet sich ein besorgniserregender Trend ab: die Annäherung von Präsident Donald Trump an rechtsradikale Tendenzen. Im Vorfeld der anstehenden Bundeswahl scheint der amtierende Präsident bereit zu sein, umstrittene politische Themen zu bedienen, um seine Wählerbasis zu stärken. Doch dieser gefährliche Spiel könnte weite Teile der Bevölkerung verunsichern und die politische Polarisierung weiter verschärfen. In diesem Artikel werden wir die Hintergründe dieser Entwicklung analysieren und die möglichen Konsequenzen für die Zukunft der USA untersuchen.
Trumps gefährliches Spiel mit rechtsradikalen Tendenzen
Donald Trump verspricht seinen Anhängern bei der für kommenden Sonntag (27.10.) geplanten Kundgebung im Madison Square Garden von New York eine „Ultra-MAGA-Erfahrung“. Die Ortswahl auf der Zielgeraden des Präsidentschaftswahlkampfs überrascht, weil der Bundesstaat als Hochburg der Demokraten gilt.
Der Guardian-Kolumunist Sydney Blumenthal deutet den Einsatz der kostbaren Zeit des „America First“-Kandidaten hier als Signal. „Trump erweckt bewusst Erinnerungen an die Nazi-Kundgebung von 1939“, erklärt der langjährige Berater Bill Clintons das Kalkül Trumps. Vor 85 Jahren versammelten sich unter dem Hakenkreuz auf Einladung des „Amerikadeutschen Bundes“ mehr als 20.000 Hitler-Sympathisanten.
Das ist brandgefährlich
Damals wie heute drehte sich alles um die Angst vor „Überfremdung“ und den Schutz eines angeblich bedrohten weißen, christlichen Amerikas. „Das ist brandgefährlich“, mahnt Blumenthal. Wenn Trump kommt, bleibt das Wachstum stehen.
Während Kandidaten zu diesem Zeitpunkt im Wahlkampf normalerweise in die Mitte rücken, bewegt sich der „Make-Amerika-Great-Again“-Kandidat nach ganz rechts außen. Trump verschärft seine Rhetorik und schürt offen Stimmung gegen eine angebliche „Invasion“ von Migranten.
Bei einer Kundgebung in Colorado bezeichnete er sie als „eiskalte Killer“. In Aurora hätten Venezolaner die Stadt gewaltsam besetzt. Eine Geschichte, die genauso falsch ist, wie das Märchen von Migranten aus Haiti, die angeblich die Katzen und Hunde der Einheimischen verspeisen.
Trump bedient sich offen des Vokabulars der NS-Propaganda
Er spricht von „Blutvergiftung“ durch Einwanderer und bezeichnet sie als „Schädlinge“, die man „beseitigen“ müsse. Für eine mögliche zweite Amtszeit kündigt Trump unter dem Codenamen „Operation Aurora“ Massenabschiebungen an, für die er die Armee einsetzen will. Das Wort „Konzentrationslager“ fällt.
Die Historikerin Anne Applebaum im Magazin „The Atlantic“ meint, Trump spricht wie Hitler, Stalin und Mussolini. Diese Diktatoren hetzten in den 30er Jahren so über Juden, Kapitalisten und andere Gegner.
Trump ist ein Faschist durch und durch
Die Demokraten zögerten lange, Trump als Faschisten zu bezeichnen. Doch angesichts seiner eskalierenden Rhetorik geben sie ihre Zurückhaltung auf. Wesentlichen Anteil daran hat der frühere Generalstabschef Mark Milley, der in dem neuen Buch von Watergate-Ikone Bob Woodward warnt, niemand sei jemals so gefährlich für dieses Land gewesen wie Donald Trump.
„Trump ist ein Faschist durch und durch“, sagt die Faschismusforscherin Ruth Ben-Ghiat von der New York University. Der Philosophieprofessor Jason Stanley von der Yale University hält es für längst überfällig, Trump als das zu bezeichnen, was er ist.
„Trump ist ein Faschist wie aus dem Lehrbuch“, meint Stanley. Dessen MAGA-Bewegung basiere auf „Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Hypermaskulinität“ und diffamiere alle demokratischen Institutionen als „marxistisch“.
Der Sprecher des MAGA-Kandidaten Steven Cheung weist diese Charakterisierung entschieden zurück. Doch der Chef des Public Religion Research Institute (PRRI), Robert Jones, meint, Trump gebrauche die Sprache nicht zufällig. Seine extreme Rhetorik kommt bei einem Teil der Wählerschaft an.
Laut einer aktuellen PRRI-Umfrage für die Denkfabrik Brookings Institution stimmt einer von drei Amerikanern (34 Prozent) der Aussage zu, dass Einwanderer „das Blut Amerikas vergiften“. Eine weitere Umfrage von Scripps News/Ipsos ergab, dass eine Mehrheit der Wähler (54 Prozent) Massenabschiebungen von Migranten befürwortet.
Trump versucht mit dem Auftritt im Madison Square Garden von New York, den Hass in den wahlentscheidenden Swing States zu schüren. Der Yale-Politologe Jason Stanley erkennt darin den Versuch, mit negativen Emotionen Leute zu mobilisieren, die sonst nicht wählen gehen. „Trump nutzt bewusst die Taktiken der 1930er Jahre, weil er glaubt, damit gewinnen zu können.“
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