- Der Nabu Willich gibt Ratschläge: Igelhilfe vor dem Winterdormieren
- Igelhilfe vor dem Winterdormiren - Tipps zum Überleben
- Ein Igel muss mindestens 800 Gramm wiegen
- Futterhaus mit zwei Klapptüren
- Igelschutzhilfe gibt Ratschläge
- Fütterung bis Ende November
- Igelstation für kleine Igel
- Igel freundliche Gärten
Der Nabu Willich gibt Ratschläge: Igelhilfe vor dem Winterdormieren
Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in Willich hat sich zum Ziel gesetzt, die Igelpopulation in der Region zu unterstützen. Mit dem Herannahen des Winters müssen die Igeln sich auf ihre Winterdormierung vorbereiten. Um die Überlebensrate der Igeln zu erhöhen, gibt der Nabu Willich nun wertvolle Ratschläge, wie man den Igeln helfen kann, den Winter zu überstehen. Von der Vorbereitung von Igelhäusern bis hin zur Sicherung von Nahrungsquellen - der Nabu Willich bietet praktische Tipps, um die Igeln in der kalten Jahreszeit zu unterstützen.
Igelhilfe vor dem Winterdormiren - Tipps zum Überleben
Mit dem sich nähernden Winter sind kleine, stachelige Gesellen auf der Suche nach einer geeigneten Übernachtungsmöglichkeit für den Winterschlaf. Die Rede ist von Igeln. So mancher Tierfreund sieht die putzigen Tiere mit den Knopfaugen derzeit durch den Garten wandern.
Macht man sich im Sommer weniger Gedanken, wenn Igel gesichtet werden, so überlegt jetzt der ein oder andere doch, ob der Igel gesund und schwer genug ist, um in seinen Winterschlaf zu gehen oder ob er Hilfe benötigt. „Man sollte die Tiere ungestört laufen lassen, gerade wenn erkennbar ist, dass es sich um einen Igel handelt, der sein Fettpolster hat“, sagt Jörg Tilmans von der Nabu-Ortsgruppe Willich.
Ein Igel muss mindestens 800 Gramm wiegen
In der Regel wird davon gesprochen, dass ein Gewicht von 800 Gramm ausreichend für den Winterschlaf ist. Ein Igel, der jetzt ein Gewicht von 600 Gramm hat, schafft es noch im Alleingang, auf sein Gewicht zu kommen. Weniger gewichtigen Tieren kann man derzeit helfen, indem man ihnen in der Nacht Nasskatzenfutter anbietet. Tagsüber sollte man das Futter wegnehmen, um nicht Ratten, Marder oder Katzen zu versorgen.
Futterhaus mit zwei Klapptüren
„Wer ganz sicher sein will, dass er keine anderen Tiere mit füttert und der Igel leer ausgeht, der kann ein Futterhaus aufstellen“, sagt Tilmans. Ganz wichtig ist es, dass ein solches Häuschen zwei Klapptüren hat. Der Hintergrund: Igel sind Einzelgänger, und wenn beispielsweise ein Tier frisst und ein zweites dazu kommt, verschafft die zweite Tür eine Fluchtmöglichkeit. Es könnte sonst zum Kampf kommen, bei dem der kleinere Igel so schwer verletzt wird, dass er stirbt. Ratten und Marder gehen indes nicht durch die Klapptüren.
Igelschutzhilfe gibt Ratschläge
Fundtier Wer einen verletzten Igel findet, sollte sich an einen Tierarzt oder eine Igelschutzhilfe wenden. Igelschutzhilfen helfen auch bei stark untergewichtigen Igeln weiter.
Spenden Die Hilfen arbeiten ehrenamtlich und freuen sich entsprechend auch über Futter- und Geldspenden.
Kontakt Kontaktdaten dieser Igelschutzhilfen sind auf den Internetseiten des Nabu zu finden: www.nabu-krefeld-viersen.de
Fütterung bis Ende November
Gefüttert werden sollte bis Ende November. Wer danach noch Futter herausstellt, riskiert, dass Igel den Winterschlaf nicht rechtzeitig beginnen. Igel, die derzeit ein Gewicht von 300 Gramm haben, schaffen es, bis Ende November bei Zufütterung auf das Winterschlafgewicht zu kommen. „Ein Igel kann bei ausreichender Futterzufuhr fünf bis zehn Gramm am Tag zunehmen“, sagt Tilmans.
Wasser bereitstellen Wichtig ist auch das Bereitstellen von Wasser.
Igelstation für kleine Igel
Findet man jetzt einen kleineren Igel, ist das ein Fall für eine Igelstation. Wer einen Igel selber versorgen möchte, braucht eine ausreichend große Box mit Schlafhaus, die dem Igel zudem Abwechslung bieten sollte, damit er abgelenkt ist und nicht all seine Kraft darauf verwendet, aus dem „Gefängnis“ herauszukommen.
Ein Igel muss jeden Tag sauber gemacht und mit frischem Futter und Wasser versorgt werden. Zudem braucht er dann mitsamt seiner Box mit Schlafhaus einen kühlen Platz für den Winterschlaf, wenn er sein Gewicht hat.
Verletzte Igel benötigen fachliche Hilfe Ein verletzter Igel benötigt generell fachliche Hilfe durch einen Tierarzt oder eine Igelstation.
Igel freundliche Gärten
Menschen, die Igeln Gutes tun wollen, sollten in ihrem Garten einfach eine Ecke lassen, wo Totholz und Laub liegen bleiben. Eine kleine Totholzhecke oder eine Hecke mit Unterholz sind weitere Plätze, wo Igel einen Unterschlupf finden.
Für Igel werden auch Schlafhäuser angeboten. Diese haben im Gegensatz zum Futterhaus eine Klappe und sind unterteilt. „Von der Klappe geht nach der Tür ein Flur ab, dem ein Stückchen weiter der Eingang zum eigentlichen Schlafplatz folgt“, informiert Tilmans.
Das hat zwei Gründe. Zum einen muss der Igel weniger Schlafmaterial heranschaffen, weil der Raum kleiner ist, und zum zweiten ist es ein Schutz vor Ratten und Mardern. Verklemmt der Igel beim Transport seines Schlafmaterials aus Versehen die Klapptür mit Laub, könnte eine Ratte oder ein Marder hereinkommen. Diese Tiere würden aber nicht um die Ecke zum Igelschlafplatz laufen. Damit ist der Igel vor dem unliebsamen Besuch geschützt.
Schutz vor Ratten und Mardern Ein Schlafhaus muss im Garten an einem schattigen Platz aufgestellt werden. Ganz wichtig ist es, generell nicht mit dem Frei- oder Fadenschneider oder anderen Gerätschaften unter Hecken zu rasieren. Dort könnten Igel leben und tödlich verletzt werden.
Rasenmähroboter sind lebensbedrohlich Ein weiteres lebensbedrohliches Problem stellt der Einsatz von Rasenmährobotern dar. Sind Igel unterwegs, ist es eine tödliche Sache: Die scharfen Klingen halten vor Igelbeinen und -köpfen nicht ein.
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